Darum gehts
- Bund plant Initiative zur Senkung des Handelsdefizits mit den USA
- Pharmabranche soll Produktions-Hub in den USA errichten, Swiss Boeing-Flugzeuge kaufen
- Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich geplant, Details noch unklar
Der Bund will offenbar mit einer neuen Initiative US-Präsident Donald Trump (79) besänftigten. Das hat der Bundesrat bereits gesagt. Details gab er nicht preis. Nun berichtet der «Tages-Anzeiger», was das Paket umfassen soll. So soll die Pharmabranche einen «Produktions-Hub» in den USA bauen. Insbesondere Roche hat dort schon grosse Industrieanlagen, die man ausbauen könnte. Unter anderem soll ein Fettweg-Medikament zu grossen Teilen dort hergestellt werden und die Forschung teilweise verlagert werden.
Auch die Fluggesellschaft Swiss könnte ihren Teil beitragen und Boeing-Flugzeuge kaufen. Gemäss der Zeitung kämen noch Investitionen von Zugbauer Stadler Rail dazu. Wie die Europäische Union könnte die Schweiz zudem amerikanisches Flüssiggas kaufen. Auch die Rüstungseinkäufe aus den USA sollen ausgebaut werden.
Noch nichts ist definitiv
Gemäss dem «Tages-Anzeiger» geht es um Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich. Doch definitiv sei noch nichts. Einzelne Investitionen könnten wegfallen und weitere Massnahmen dazukommen. Unklar ist zudem, ob auch die Landwirtschaft mitmachen muss. Hier wären Importerleichterungen für US-Rindfleisch möglich – was aber bei den Bauern auf Widerstand stossen dürfte.
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) und Wirtschaftsminister Guy Parmelin (65) hatten in den USA nicht nur Aussenminister Marco Rubio (54) getroffen, sondern auch Wirtschaftsvertreter. Mit dabei war auch Roche-Verwaltungsratspräsident Severin Schwan (57), Swiss-CEO Jens Fehlinger (44) und Daniel Jäggi (65), Präsident von Mercuria, einem der grössten Rohstoffhändler der Schweiz.
Die Bundesrätin wollte sich am Donnerstag an einer Medienkonferenz nicht in die Karten blicken lassen, wie das aktualisierte Angebot an Trump aussieht.