So reagieren internationale Medien auf Schweizer Zoll-Schock
«Lektion darüber, was man mit Trump tun und lassen sollte»

Nach dem Zoll-Schock für die Schweiz berichten auch internationale Medien über die Situation. Besonders im Fokus: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter.
Publiziert: 15:32 Uhr
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Donald Trump hat hohe Zölle verhängt.
Foto: IMAGO/ABACAPRESS

Darum gehts

  • Internationale Medien berichten über Schweizer Zoll-Verhandlungen mit den USA
  • «Washington Post»: Schweiz als Lektion für Geschäfte mit Trump
  • Trump verfügt 39 Prozent Zölle auf Schweizer Produkte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias BruggmannRedaktor Politik

Der Zoll-Schock beschäftigt nicht nur die Schweiz, sondern auch das Ausland. Nachdem US-Präsident Donald Trump (79) entschieden hat, auf Schweizer Produkte 39 Prozente Zölle draufzuschlagen, liest man in internationalen Medien verschiedentlich über die Schweiz und ihre missglückten Verhandlungen.

Die «Washington Post» schreibt, der Fall der Schweiz sei «eine Lektion darüber, was man bei Geschäften mit Trump tun und lassen sollte». Trump selbst scheine sich nur auf eine einzige Zahl zu konzentrieren, den Handelsüberschuss. «Wenn ein reiches Land mit wirtschaftlicher Macht, das in den Bereichen Technologie, Pharmazeutika und Finanzen führend ist, den US-Präsidenten nicht davon überzeugen kann, die hohen Zölle zu senken, wer dann?»

Sogar die «New York Times» berichtet vom Rettungsversuch von Bundesrätin Karin Keller-Sutter (61). Sie war am Dienstag in die USA geflogen, um Trump ein attraktiveres Angebot zu machen. Man sei am Donnerstag von Trumps Entscheidung «total überrascht» worden, so die Zeitung. «Die Ankündigung löste ein hektisches Wochenende voller Diskussionen und gegenseitiger Vorwürfe darüber aus.» Auch CNBC erzählt die Geschichte nach. Die Schweiz sei in einer «einzigartig schwierigen Lage».

«Ein Land hat sich verrechnet»

Auch unsere Nachbarländer lässt der Umgang mit der Schweiz nicht kalt. Die «Bild» schreibt von einem «verpatzten Trump-Telefonat», das der Schweiz nun Milliarden kosten würde. Sie spielen damit auf das Telefongespräch am Abend des 31. Juli an, wo Keller-Sutter versuchte, den US-Präsidenten von der verhandelten Absichtserklärung zu überzeugen.

Der «Spiegel» titelt derweil: «Ein Land hat sich verrechnet.» Der Autor, der übrigens ein Schweizer ist, schreibt, neben dem Wohlstand stehe auch das Selbstbild auf dem Spiel. Die Schweiz zweifle an der eigenen Selbsteinschätzung. Die Schweiz sei davon ausgegangen, dass man bessere Bedingungen aushandeln könne als Brüssel. Die österreichische «Krone-Zeitung» berichtet derweil, dass Keller-Sutter in Washington «abgeblitzt» sei. Die Zölle seien ein Horrorszenario.

Der britische «Guardian» schrieb, dass die Schweiz – «Heimat einiger der bekanntesten Luxusmarken der Welt» – nach Trumps Ankündigung «fassungslos» gewesen sei.

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