Trump und von der Leyen einigen sich
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«Grösster Deal aller Zeiten»:Trump und von der Leyen einigen sich

Nach Trump-Schock kam der Deal
Kann die Schweiz jetzt von der EU lernen?

Der Schweiz drohen ab dem 7. August hohe Strafzölle. Die EU konnte einen ähnlichen Zollstreit dank eines Deals mit US-Präsident Donald Trump doch noch beilegen. Gelingt der Schweiz dasselbe?
Publiziert: 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 11:03 Uhr
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Ursula von der Leyen hat für die EU einen Deal mit US-Präsident Donald Trump abgeschlossen.
Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire

Darum gehts

  • Schweiz erhält Strafzölle von 39 Prozent auf Produkte ab 7. August
  • EU-Kommissionspräsidentin erreicht Deal mit Trump
  • EU verspricht 600 Milliarden Dollar Investitionen und 750 Milliarden Energiekäufe
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Vielleicht weiss ausgerechnet EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66), wie sich Karin Keller-Sutter (61) fühlte, als sie den Hörer auflegte: «No Deal!» Kein Handelsabkommen mit den USA. Stattdessen die Hiobsbotschaft: Ab dem 7. August gelten Strafzölle von 39 Prozent auf Schweizer Produkte.

Der Europäischen Union ging es ähnlich. Am 11. Juli veröffentlichte Trump einen Brief an die Kommissionspräsidentin: 30 Prozent sollte der Zollsatz lauten. Doch zwei Wochen später steht die EU besser da. Sie hat einen Deal, der Zoll ist nur halb so hoch wie gedacht. 

Deal bleibt möglich

Was kann Bundesbern von der EU-Kommissionschefin lernen? Vielleicht gibt es noch Hoffnung. Die neuen Zölle sollen erst ab dem 7. August gelten. Die Berner Diplomaten haben eine Woche Zeit für einen Deal. Solche seien weiterhin möglich, erklärte US-Finanzminister Scott Bessent (63) zumindest im Vorfeld.

Die ersten Reaktionen ähneln sich. Auch von der Leyen bedauerte die Situation, wollte aber weiterverhandeln. Gleichzeitig bereitete die EU-Kommission Gegenmassnahmen vor.

Zum Schluss half dann eine von Trumps Lieblingssportarten: Golf. Im Rahmen der Einweihung eines Golfplatzes – und erst nachdem er eine Runde gespielt hatte –, traf er sich mit von der Leyen in Schottland. «Abschlag mit Trump», nannte die BBC seine Methode. Am Golfplatz komme das Geschäft mit ihm ins Rollen.

Tatsächlich kam es dort zum Deal: 15 Prozent statt der angedrohten 30 Prozent. Doch dafür muss die EU tief in die Tasche greifen: Für 600 Milliarden Dollar soll sie in den USA investieren, für 750 Milliarden US-Energie kaufen. Dazu schafft sie ihre Zölle auf US-Produkte fast komplett ab.

Was kann die Schweiz bieten?

Dass ein einzelnes Land solche Summen nicht stemmen kann, liegt auf der Hand. Die Schweiz hat dem Vernehmen nach während der Verhandlungen schon mehrere Milliarden an (bereits geplanten) Investitionen versprochen. Industriezölle erhebt sie schon lange nicht mehr. Vielleicht könnte sie mit den Landwirtschaftszöllen Trump locken – doch das würde die Schweizer Bauern auf die Barrikaden treiben.

Doch auch in der EU ist der Deal noch nicht in Stein gemeisselt. Für vieles, was von der Leyen versprochen hat, sind die Mitgliedstaaten verantwortlich. 

Keller-Sutter wird versuchen, einen Deal zu bekommen. «Die Schweiz hat immer wieder einen Sturm erlebt. Dann muss man einfach aufstehen und weiterarbeiten und Lösungen finden.» 

«Die Schweiz hat immer wieder einen Sturm erlebt»
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Keller-Sutter kämpferisch:«Die Schweiz hat immer wieder einen Sturm erlebt»

Die Bundespräsidentin weiss, was es heisst, Schläge einzustecken. In ihrer Freizeit boxt sie. Muss sie für den nächsten Sieg zum Golfschläger greifen?

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