Darum gehts
- Sion-Boss plant Friedensgipfel zwischen Russen und Ukrainern, Realität sagt njet
- Constantin wollte Dreierturnier mit Zenit St. Petersburg, Dynamo Kiew und dem FC Sion organisieren
- 68-jähriger Constantin riss sich beide Hamstrings bei Jubiläumsspiel des FC Fully
Die Idee kommt ihm nicht etwa, weil er wegen seines Unfalls im Jubiläumsspiel des FC Fully ein paar Tage flach liegt und deshalb viel Zeit für Gedankenspiele hat. Nein, die Idee eines Friedensgipfels hatte Sion-Boss Christian Constantin (68) schon bevor er sich die hinteren Oberschenkelmuskeln riss, als er ohne gegnerischen Einfluss förmlich über die eigenen Beine stolperte.
«Ich bin aber auch ein Vollidiot! Ich hatte gedacht, ich könnte in meinen Dior-Sneakers spielen. Dabei hatte mir meine Tochter meine Fussballschuhe mitgebracht. Selber schuld!»
Ins Minicamp, das Sion während der Nati-Pause im russischen St. Petersburg abhält, wollte er sowieso nicht mitreisen. Die Mannschaft ist am Dienstag abgeflogen, um via Zürich und Istanbul in St. Petersburg zu landen, dort zu trainieren und am Samstag das zweite Spiel gegen das von Gasgigant Gazprom und damit indirekt vom russischen Staat und Kriegstreiber Wladimir Putin alimentierte Zenit zu spielen.
Ein Dreierturnier für den Frieden?
Gazprom ist wegen der Sanktionen derart in die roten Zahlen gerutscht, dass es auf Hilfe aus dem Kreml und damit von Zenit-Fan Putin angewiesen ist. Am Sonntag gehts für die Walliser dann zurück nach Sion.
Diese Camp-Idee indes war nicht auf dem Mist von CC gewachsen, sondern auf russischem. Constantin selber hatte einen ganz anderen Einfall: jenen einer Art Friedensgipfel mit Zenit, Dynamo Kiew und dem FC Sion als Vermittler/Teilnehmer. Ein Dreierturnier, dank dem sich die Kriegsparteien näherkommen sollten.
Immer wieder Schlägereien zwischen Ukrainern und Russen
«Ich habe den Präsidenten von Dynamo ins Boot geholt. Die Idee war, solch ein Miniturnier vor Weihnachten auszutragen. Und zwar bei uns, weil wir über eine Rasenheizung verfügen. Doch ich habe schnell gemerkt, dass es noch zu viele Spannungen gibt.»
Vor allem Informationen aus Danzig liessen auf eine aktuell mehr als schwierige Machbarkeit schliessen. Sie kommen von Paolo Urfer, dem ehemaligen Direktor des FC Sion, der heute Präsident des polnischen Erstligisten Lechia Gdansk ist. «Paolo hat mir gesagt, dass es in Polen immer wieder zu Schlägereien zwischen ukrainischen und russischen Spielern komme, weil fast jeder Ukrainer Kumpel hat, die im Krieg gefallen sind.»
Auch der russische Sportminister sagt «njet»
Zudem, so CC, habe ihm der russische Sportminister auf Anfrage ausrichten lassen, dass es noch zu früh sei für die Realisierung solcher Ideen. «Schade. Ich hatte gedacht, dass wenn es schon nicht möglich ist, die Kriegsparteien an einen Tisch zu bringen, dann wenigstens um einen Ball herum.» Denn dieses sinnlose Töten sei doch komplett verrückt. «Es muss so schnell wie möglich beendet werden.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 5 | 7 | 13 | ||
2 | 5 | 9 | 12 | ||
3 | 5 | 2 | 9 | ||
4 | 5 | 1 | 8 | ||
4 | 5 | 1 | 8 | ||
6 | 4 | 4 | 7 | ||
7 | 5 | -2 | 7 | ||
8 | 5 | -2 | 3 | ||
9 | 4 | -2 | 3 | ||
10 | 4 | -5 | 3 | ||
11 | 4 | -5 | 2 | ||
12 | 5 | -8 | 2 |