Darum gehts
- FC Sion spielt gegen Zenit St. Petersburg in der Gazprom-Arena
- Anton Mirantschuk war der entscheidende Link zu diesem Match
- Sion erhält rund 300'000 Franken für das unmoralische Testspiel
Am 9. Juli um 19 Uhr (Zeit in St. Petersburg, 18 Uhr in der Schweiz) spielt der FC Sion in der Gazprom-Arena zu St. Petersburg gegen Zenit. Der Ticketverkauf läuft. Ab 300 Rubel ist man live dabei, wenn Russland-Ikone Anton Mirantschuk im Sion-Dress auf den Klub trifft, der heuer sein 100-Jahr-Jubiläum feiert. 300 Rubel, das sind umgerechnet 3 Franken.
Mirantschuk war der entscheidende Link zu diesem Test
Für das Antreten kriegt der FC Sion rund 300’000 Franken. Geld, das nicht direkt aus Russland kommt, sondern über den Matchorganisator. Das hat Sion-Präsident Christian Constantin diese Woche zu Blick gesagt. Der Organisator, das ist ein gewisser Jérome Salbert, ein in Paris ansässiger Spielerberater, der mit seiner Firma Global Sport International auch internationale Spiele organisiert. Wie zum Beispiel den Test der Russen gegen Grenada im März. Da war auch Mirantschuk für die Sbornaja im Einsatz. Weshalb Salbert die Idee kam, Sion nach St. Petersburg zu lotsen. «Wenn jemand solch eine Einladung annimmt, dann der Präsident des FC Sion», so Salbert schmunzelnd.
In Sitten VS soll ein neues Fussballstadion gebaut werden. Die Stadt, der Kanton Wallis und der FC Sion haben sich gegen eine Renovation des Stadions Tourbillon entschieden. Somit steht dem Neubauprojekt Christian Constantins nichts mehr im Wege.
In Sitten VS soll ein neues Fussballstadion gebaut werden. Die Stadt, der Kanton Wallis und der FC Sion haben sich gegen eine Renovation des Stadions Tourbillon entschieden. Somit steht dem Neubauprojekt Christian Constantins nichts mehr im Wege.
Man kann feststellen: Plan aufgegangen. Und es ist nicht das erste Mal, dass der FC Sion auf Zenit trifft. Im Juli 2016 hatte man schon auf das Team aus der Ostsee-Stadt gespielt. In einem allerdings völlig unbedenklichen und beschaulicheren Rahmen: In Savièse VS, wo die Russen im Sommer-Trainingscamp waren. Sion siegte 3:1.
Gazprom ist nicht auf der Liste der sanktionierten Firmen
Ursprünglich war ein Miniturnier mit dem Championship-Klub Swansea aus Englands zweiter Liga und Ligue-1-Aufsteiger Lorient angedacht. Doch die beiden anderen Teams zogen es am Ende vor, sich besser am 2. August in Wales zu duellieren. Man versteht es.
Die Frage ist nun: Was riskiert der FC Sion? Ein Strafverfahren wie Fabio Celestini, der neue Trainer von ZSKA Moskau? Weil er Geld vom Klub erhalten wird von einem Verein, der der Staatsbank VEB gehört, die von den Sanktionen betroffen ist? Nichts da! Zenit gehört Gazprom. Und da der Gasgigant nach wie vor einer der wichtigsten europäischen Gaslieferanten ist, steht er auf keiner Sanktionsliste. «Wir haben das beim Staatssekretariat für Wirtschaft abgeklärt», so CC zu Blick. «Es gibt da null Probleme.» Bedeutet: Das Geld könnte gefahrenfrei von Gazprom auch direkt ins Wallis fliessen.