Darum gehts
- Constantins planen Übernahme eines US-Fussballklubs in Santa Barbara, Kalifornien
- Ziel ist Brückenbau zwischen USA und Schweiz, Spieleraustausch geplant
- Santa Barbara Sky FC startet 2026 in USL Championship, Stadion fasst 17'000 Fans
Die Geschichte der Constantins in den Staaten beginnt mit einem Scheitern. Jene des Memphis 901 FC, 2018 gegründet, ab 2019 in die zweite Profiliga der Staaten nach der MLS integriert: die USL Championship. Die Pläne für ein eigenes Stadion scheiterten jedoch allesamt. 2024 wird die Franchise des Klubs deshalb vom Santa Barbara Sky FC übernommen. Dieser Klub war vom ehemaligen CEO des FC Liverpool, Peter Moore, ins Leben gerufen worden und sollte in der drittklassigen USL League One spielen. Doch als sich die Möglichkeit der Franchise-Übernahme ergab und danach auch ein geeignetes Stadion gefunden wurde, änderte der Klubvorstand seine Pläne.
2026 legt der Santa Barbara Sky FC los
Und so wird Santa Barbara im Jahr 2026 den Betrieb als Zweitligist aufnehmen. Gespielt wird im Stadion der University of California, Santa Barbara. Kapazität des Harder Stadiums, das primär auf Soccer ausgerichtet ist: 17'000 Fans. Naturrasen. Es wurde ein Deal über mehrere Jahre abgeschlossen, der auch namhafte Investitionen des Klubs in das Stadion vorsieht. Momentan kann man sich bereits Saisonkarten-Vorkaufsrechte für 25 Dollar sichern, die einem ein Saisonabo garantieren.
Doch wo bleiben die Constantins bei all dem? Ganz einfach: Moore will den Klub – oder besser: die Franchise – verkaufen. «Die Verhandlungen sind im Gange», bestätigt Barth. «Es ist noch nichts unterschrieben, aber alles auf gutem Weg.» Und Vater Christian fügt hinzu: «Peter würde fünf Prozent der Aktien behalten.»
Erst mal die Fussball-DNA der Amis entschlüsseln
Doch was wäre die Idee hinter dieser Investition? Barth gerät ins Schwärmen: «Fussball ist stark im Kommen in den Staaten. Das habe ich in den drei, vier Monaten gespürt, als ich Anfang 2024 dort war. In Santa Barbara gabs bisher keinen Profiklub. Und Kalifornien ist wegen der vielen Latinos äusserst fussballaffin.» Aber, so Barth, erst mal wolle man die DNA der Amis in Sachen Soccer zu ergründen versuchen.
Zuerst stand ein Klub in Miami zur Diskussion. Doch schnell verlagerte sich das Interesse nach Kalifornien und auf Santa Barbara, eine Universitätsstadt mit 87'000 Einwohnern. Die Uni zählt 32'000 Studenten. CC: «Das hat einen grossen Einfluss. Bei so vielen jungen Menschen ist zwangsläufig viel Fussballtalent vorhanden.»
Im Moment liegt der Fokus aber auf dem FC Sion
Klappts mit dem Deal, wartet viel Büez auf die Constantins, bis die neue Saison der USL Championship im März 2026 beginnt. «Als Erstes muss ein Team auf die Beine gestellt werden, denn dieses existiert noch nicht. Sobald das Kader für den FC Sion steht, mache ich mich daran», sagt der Sportchef des Walliser Klubs. Im Moment liegt der Fokus aber voll auf dem Team im Wallis. «Schliesslich soll eine Mannschaft entstehen, die unser Saisonziel erreichen kann. Und dieses lautet: unter die ersten sechs zu kommen, also in die Championship Group.»
Viele Details sind also bekannt, nur in einem bleibt Barth vage: beim Thema Ziel des Engagements. «Es geht darum, eine Brücke zwischen den USA und der Schweiz zu bauen. Und darum, irgendwann Spieler auszutauschen.» Vater CC wird ein wenig konkreter: «Vielleicht werden unsere jungen Spieler ein halbes oder ein ganzes Jahr dort verbringen.»
Ein neues Stadion soll auch entstehen
Und ja, das Stadion! CC: «Wenn ich den Amerikanern mein Walliser Stadionprojekt präsentiere, geraten sie ins Schwärmen. Vielleicht realisieren wir in Santa Barbara etwas Ähnliches.» Klar ist: Die Idee des Baus eines neuen Stadions gehört fix zum Kalifornien-Plan. «Logisch», sagt Barth. «Es ist zwar top, im Uni-Stadion spielen zu dürfen. Aber wir würden unser eigenes Stadion bauen wollen.» Im heutigen Fussball sei das unabdingbar. Siehe Memphis FC.
The Constantins go west! Die Ideen gehen ihnen wahrlich nicht aus.