Darum gehts
Man kann es sich bestens vorstellen, wie Rappis neuer Sportchef Claudio Cadonau (37) mit trommelnden Fingern am Schreibtisch sitzt: Seinem Team läufts, die Lakers liefern einen überzeugenden, weil konstanten Saisonstart und gehören zum Spitzentrio – doch die Verträge der beiden Leistungsträger Tyler Moy (Sz/USA) und Malte Strömwall (Sd) laufen 2026 aus. Dem Doppelbürger wie auch dem Schweden hat Cadonau längst entsprechende Offerten unterbreitet.
Damit ist er aber nicht der Einzige. Moy, hinter Strömwall der zweitbeste Skorer der Lakers (5 Tore/6 Assists), ist nicht nur dank der aktuell starken Form begehrter geworden, sondern auch wegen seiner Leistungen am letzten WM-Turnier. In Herning (Dä) und Stockholm (Sd) ist der 30-Jährige auf dem Weg zur Silbermedaille der beste Punktesammler der Schweizer Nati (4 Tore/8 Assists).
Der Kalifornier ist ein Hockey-Nerd. Er denkt das Spiel bis in alle Details durch, bleibt in den Trainings immer am längsten auf dem Eis und sammelt die Pucks ein. Deswegen überlegt er sich auch genau, welcher Klub sein künftiger Arbeitgeber wird. «Dabei muss ich vieles berücksichtigen», sagt der Powerplay-Spezialist, für den nicht primär das Salär zählt. Sondern diesmal auch die Dauer des Kontrakts.
Moy sammelt viele Informationen
In der Vergangenheit haben Moy Einjahresverträge genügt, weil er stets mit einem Wechsel nach Nordamerika liebäugelte. Dieses Ziel ist noch nicht vom Tisch: «Man muss gross denken, das treibt mich an. Würde ich das nicht tun, würde ich das eines Tages bereuen.»
Weitere wichtige Fragen für ihn, auf die er Antworten sucht: Die Rolle im Team, das Coaching, die Klub-Philosophie. «Ich schaue immer das grosse Ganze an. Und je mehr Zeit ich mir lasse, desto mehr Informationen kann ich sammeln.» Ergo: Moy hat sich noch nicht entschieden, ob er beim SCRJ verlängert. «Aber Rappi ist definitiv noch im Rennen.»
Etwas weniger in die Karten blicken lässt sich Strömwall. Für den Schweden spielt erstmals die Familie eine grössere Rolle in den Überlegungen. Auf das ältere der beiden Kids (4, 2) warten bald Kindergarten und Einschulung. In der Schweiz oder in der Heimat? Die Gedanken über die Zukunft seien zwar im Hinterkopf, «aber ich habe keinen Stress, mich baldmöglichst entscheiden zu müssen». Bedeutet: Cadonau muss sich noch gedulden.