Blick zeigt die Gewinner-Liste – von Matthias Bellwald bis Gregor Rutz
Das sind die Schweizer Politik-Aufsteiger des Jahres

Durchbrüche, Comebacks, überraschende Auftritte: Diese Frauen und Männer gehören 2025 in der Schweizer Politik zu den Aufsteigerinnen und Aufsteigern. Blick präsentiert die grosse Liste.
Kommentieren
1/5
Die Schweiz blickt auf ein bewegtes Politikjahr zurück.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Die Schweiz blickt auf ein bewegtes Politikjahr 2025 zurück
  • Einige Politikerinnen und Politiker traten als Gewinnerinnen und Gewinner hervor
  • Manche gehören trotz Niederlagen zu den Siegern
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Matthias Bellwald: Der beste aller Gemeindepräsidenten

Matthias Bellwald.
Foto: keystone-sda.ch

Was leisten sie nicht alles für die Schweiz! Milizpolitikerinnen und Milizpolitiker tun viel Gutes. Einsätze, für die viele Lebensstunden eingesetzt werden. Dinge, von denen man nicht viel hört. Ein Milizpolitiker stand 2025 besonders im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit – und leistete fast Übermenschliches: Als das Walliser Dorf Blatten unter Schutt begraben wurde, war Gemeindepräsident Matthias Bellwald (63) Tag und Nacht im Einsatz. Immer souverän, immer kompetent. Er ist der Polit-Gewinner 2025!

Bergsturz zerstört Walliser Dorf Blatten
2:29
Top-Videos 2025:Bergsturz zerstört Walliser Dorf Blatten

Guy Parmelin: Er holt die Kohlen aus dem Feuer

Guy Parmelin.
Foto: ANTHONY ANEX

Er trat aus seinem – eigenen – Schatten: Lange hatte SVP-Bundesrat Guy Parmelin (66) wenig Kanten. Er fiel in der Landesregierung nicht ab, aber auch nicht besonders auf. 2025 änderte sich das Bild des Waadtländer Weinbauers stark: Er brachte die Schweiz einem Zolldeal mit den USA näher. Auch dank unkonventioneller Methoden wie dem Einsatz einer «Team Switzerland» genannten Milliardärsgruppe.

Helene Budliger Artieda: Die Pragmatische

Helene Budliger Artieda.
Foto: keystone-sda.ch

Top-Beamte fliegen in der Schweiz oft unter dem Radar. Doch als US-Präsident Donald Trump (79) den Zollhammer runtersausen liess, herrschte auch in Bern Ausnahmezustand. Inzwischen kennt wohl ein Grossteil der Schweizer den Namen von Helene Budliger Artieda (60), Parmelins Staatssekretärin für Wirtschaft. Sie tritt bodenständig auf und verhandelt offenbar geschickt. Neben dem Zolldeal brachte sie auch Freihandelsabkommen voran.

Alfred Gantner: Das Gesicht des Zoll-Durchbruchs

Alfred Gantner.
Foto: ANTHONY ANEX

An Kritik fehlte es nicht, als eine Handvoll Schweizer Milliardäre mit teuren Geschenken Trump im Weissen Haus besuchten. Doch Fakt ist: Das Treffen läutete einen Durchbruch ein. Während die anderen Teilnehmer kaum über das Treffen redeten, gab sich Alfred Gantner (57), Mitinhaber der Partners Group, offenherziger. Und punktete. Gantner gilt als Gesicht, das den Durchbruch mit ermöglichte. Er will in der Schweizer Politik weiter mitmischen – mit seiner EU-kritischen Kompass-Initiative.

Martin Pfister: Der grosse Unbekannte

Martin Pfister.
Foto: keystone-sda.ch

Martin wer? Zuerst hatte ihn kaum jemand auf dem Schirm. Der Zuger Mitte-Politiker Martin Pfister (63) wurde 2025 überraschend in den Bundesrat gewählt – ohne je zuvor in Bern politisiert zu haben. Sachlich, leise, ohne grosse Show setzte er sich durch. Wohl auch, weil im Bundeshaus niemand eine Rechnung mit ihm offen hatte. Nun muss er im Verteidigungsdepartement Ordnung schaffen.

Noémie Roten und Mirjam Hostetmann: Verloren und trotzdem gewonnen

Noémie Roten.
Foto: Philippe Rossier

Sie standen 2025 auf der Verliererseite – und gehören trotzdem zu den Gewinnerinnen. Die «One-Woman-Show» Noémie Roten (36) war das Gesicht der Bürgerdienst-Initiative, Juso-Chefin Mirjam Hostetmann (24) prägte die Erbschaftssteuer-Initiative. Beide scheiterten an der Urne klar. Doch Roten stiess eine breite Debatte über den Wert des Milizsystems an, Hostetmann lieferte einen medienwirksamen Klassenkampf und brachte die Unternehmer-Schweiz ins Schwitzen. Klar ist: Von beiden dürfte politisch noch zu hören sein.

Mirjam Hostetmann.
Foto: keystone-sda.ch

Roger Schawinski: Der Altmeister gehört noch nicht zum alten Eisen

Roger Schawinski.
Foto: ANTHONY ANEX

Es war ein Coup der Radiolegende: Roger Schawinski (80) hat es nochmals allen gezeigt. Der Radio-1-Chef gewann den politischen Kampf um die UKW-Abschaltung. Mit hartnäckigem Lobbying brachte er das Parlament auf seine Seite – und fügte der SRG eine empfindliche Niederlage zu. «Die Vernunft hat gesiegt!», kommentierte Schawinski danach.

Roger Schawinski verfolgt die UKW-Abstimmung
0:46
«Oh mein Gott, haarscharf»:Roger Schawinski verfolgt die UKW-Abstimmung

Cécile Klusák: Sie kämpft für die Armee

Cécile Klusák.
Foto: Instagram/cimizzle

Sie gibt der Basis der Schweizer Armee ein Gesicht. Cécile Klusák (28) ist Co-Chefredaktorin der Zeitschrift «Schweizer Soldat» und selbst Infanteristin. Wenn die Armee gebasht wird, hält sie dagegen. Öffentlich stellte sie sich schützend vor die Truppe und nahm das Parlament in die Pflicht: «Die Armee ist in einem beschissenem Zustand, weil das so gewollt ist.»

Gregor Rutz: Erfolg nach jahrzehntelang vergeblichem Kampf

Gregor Rutz.
Foto: Thomas Meier

Jahrzehntelang waren alle Versuche aussichtslos, den Eigenmietwert abzuschaffen. 2025 ist dies gelungen: Die Schweizerinnen und Schweizer stimmten dem Aus der ungeliebten Steuer deutlich zu. Einer, der die Fäden zog (und eine prallgefüllte Kriegskasse verwaltete), ist Gregor Rutz (53), Präsident des Schweizer Hauseigentümerverbandes. Auch 2026 wird der SVP-Nationalrat wieder bei einer gewichtigen Abstimmung mitmischen und oft zu sehen sein: Rutz kämpft für die SRG-Halbierungsinitiative. Ein Ja laut ersten Prognosen: Nicht mehr aussichtslos.

Wer waren 2025 die Verliererinnen und Verlierer in der Schweizer Politik? Lies es hier.

Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen