SCB-Ösi kassierte üblen Stockschlag ins Auge
«Ich habe zwei Tage lang nichts gesehen»

Österreichs Stürmer Benjamin Baumgartner bangte um weitere WM-Einsätze, nachdem ihn ein Kanadier beim Bully mit der Stockschaufel im Auge getroffen hatte. «Es hätte schlimmer enden können.»
Publiziert: 12:06 Uhr
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Wenige Tage nach dem Stockschlag ins linke Auge sieht man Benjamin Baumgartner auf den ersten Blick nichts an.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Benjamin Baumgartner erleidet Augenverletzung, spielt trotzdem bei WM-Viertelfinal
  • Österreicher qualifizieren sich historisch für WM-Viertelfinal gegen die Schweiz
  • Baumgartner musste zwei Tage lang im dunklen Zimmer liegen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Nicole Vandenbrouck aus Herning

Benjamin Baumgartner ist sehr glücklich über die historische WM-Viertelfinal-Quali seiner Österreicher – und erleichtert, dass er gegen die Schweiz überhaupt auflaufen kann. Denn wenige Tage zuvor ist das noch nicht sicher.

Der Schreck-Moment ereignet sich im Schlussdrittel des vierten Gruppenspiels gegen Kanada. Dem SCB-Stürmer wird eine Stockschaufel ins linke Auge geschlagen. «Beim Bully. Ich glaube, der Gegner verlor die Balance und die Stockschaufel geriet unter mein Visier.» So sind Spieler schon übel verletzt worden. Und haben ihre Karriere deswegen beenden müssen wie Oltens Benjamin Neukom (33).

Auch Baumgartner muss zunächst um weitere WM-Einsätze bangen. «Danach ging es mir zwei Tage lang nicht so gut, ich habe nichts mehr gesehen», erzählt der 25-Jährige.

Das Auge ist rot und stark geschwollen. «Am ersten Tag bin ich nur im dunklen Zimmer gelegen und habe das Auge nicht mal aufbekommen.» Der Stürmer verpasst Gruppenspiel Nummer 5 gegen Frankreich. Dann leichte Entwarnung: Die Verletzung bessert sich stetig, es geht aufwärts. «Wenn der Schlag stärker gewesen wäre, hätte es schlimmer enden können. Jetzt bin ich einfach glücklich, dass es wieder hundertprozentig heilen wird und ich nur vorübergehend etwas verschwommen sehe.»

Jetzt ist Baumgartner im Aquarium

Das tut er auch noch, als er gegen Slowenien (3:2-Penaltysieg) wieder spielt. «Da war es noch schwierig mit dem Sehen, dem Timing und Schlittschuhlaufen. Vielleicht war es sogar ein bisschen gefährlich», sagt er rückblickend. Doch er möchte dabei sein, wenn sein Team den nächsten Sieg einfährt Richtung Viertelfinal-Traum. Als ihn die Österreicher gegen die Letten mit dem 6:1 verwirklichen, fühlt sich Baumgartner auf dem Eis nochmals besser. «Es ist ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. Ich spürte zwar, dass noch nicht alles stimmt und es etwas mehr Zeit braucht. Aber bis zum Viertelfinal dauert es noch einen Tag», sagt er am Mittwoch kurz nach der Ankunft der Mannschaft in den Katakomben der Arena in Herning (Dä).

Eine Folge des Unglücks: Baumgartner muss mit einem Vollvisier spielen, einem in Spielerkreisen genannten Aquarium. Er macht keinen Hehl daraus, dass es ihn stört. «Die Sicht wird dadurch eingeschränkt, aber ich kann es nicht ändern.»

Den Kracher gegen die Schweiz lässt er sich nicht entgehen. Die Nati-Spiele hat er verfolgt, «weil es mich interessiert. Und ich war beeindruckt». Doch auch Aussenseiter Österreich hat Selbstvertrauen getankt mit starken Auftritten gegen gute Gegner. «Die Schweiz ist der Favorit, aber wir warten mal das Spiel ab.»

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Gruppe A
Mannschaft
SP
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1
Kanada
Kanada
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27
19
2
Schweden
Schweden
7
20
18
3
Finnland
Finnland
7
12
16
4
Österreich
Österreich
7
3
10
5
Lettland
Lettland
7
-8
9
6
Slowakei
Slowakei
7
-15
7
7
Slowenien
Slowenien
7
-20
4
8
Frankreich
Frankreich
7
-19
1
Playoffs
Abstieg
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweiz
Schweiz
7
25
19
2
USA
USA
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20
17
3
Tschechische Republik
Tschechische Republik
7
21
17
4
Dänemark
Dänemark
7
1
11
5
Deutschland
Deutschland
7
-2
10
6
Norwegen
Norwegen
7
-11
4
7
Ungarn
Ungarn
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-31
3
8
Kasachstan
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3
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