Darum gehts
- Nati-Spieler an der WM im Einzelzimmer für bessere Regeneration
- Upgrade zielt auf attraktivere Bedingungen und verbesserte Schlafqualität ab
- Zielsetzung 2022 angepasst: Halbfinal statt Viertelfinal, Prämien erst ab Halbfinal-Quali
Störendes Geschnarche? Ständiges Telefonieren? Über solche Nebengeräusche müssen sich die Nati-Spieler keine Gedanken mehr machen. Zum ersten Mal überhaupt wohnen alle Schweizer an einer Weltmeisterschaft im Hotel in Einzelzimmern. Haben in vergangenen Jahren so manche Doppelzimmer-Belegungen für Geschichtsstoff gesorgt, ist es jetzt dieses Upgrade. Denn: Swiss Ice Hockey hat sich bewusst für diese Veränderung entschieden.
Die Überlegungen dahinter starten mit der Anpassung der offiziellen Zielsetzung 2022: Halbfinal statt Viertelfinal. Damit ist auch die Prämien-Hürde für die Spieler erhöht worden. Erst ab einer Halbfinal-Qualifikation gibts einen Batzen. «Wir haben Wege gesucht, um das Einrücken zur Nati weiter attraktiv zu machen», erklärt mit Lars Weibel der Sport-Direktor.
Mit dem Captain-Team teilt die Verbandsführung diese Gedanken, wie auch NHL-Verteidiger Jonas Siegenthaler (28, NJ Devils) bestätigt. Denn in Nordamerika ist es normal, dass auf Roadtrips nur Einzelzimmer gebucht werden. «Dort sind die Betten bei meiner Grösse (1,90 m, die Red.) nie ein Problem. In Europa waren es in einem Doppelzimmer aber manchmal 90-Zentimeter-Betten.»
Das ist für Weibel der Punkt für die Zimmer-Aufwertung: «Wir legen grossen Wert auf eine gute Schlaf-Regeneration. So geben wir den Spielern die Möglichkeit, sich individuell erholen zu können.» Das ist der Nati-Führung die Kosten-Intensität wert. Wobei Weibel betont, dass sich in der Vergangenheit nie jemand über Doppelzimmer beschwert hat. Bereits 2024 in Prag habe man das Zimmer-Upgrade einführen wollen, «doch das muss man sehr frühzeitig planen». Bei einem Wechsel von Herning (Dä) an den zweiten Austragungsort Stockholm (Sd) logieren ebenfalls alle solo.
Die Spieler schätzen dies laut Weibel sehr. Siegenthaler, Christian Marti (32) und Tyler Moy (29) bestätigen es. «Jeder von uns hat einen anderen Tages- und Schlafrhythmus», so Siegenthaler, «zudem sind wir alles erwachsene Männer und brauchen Zeit, um mit unseren Familien, Frauen oder Kindern zu facetimen.» Marti ergänzt, dass so für jeden die Privatsphäre gegeben ist, «für einen Schnarcher ist es sicher auch besser». Er habe sich meistens mit ZSC-Teamkollege Sven Andrighetto (32) ein Zimmer geteilt, «wir waren immer gute Zimmerkollegen».
Das bedingt vermutlich, dass man sich auch neben dem Eis gut versteht. Das gibt WM-Debütant Moy, der sich von CHL-Reisen mit Lausanne und Rappi Doppelzimmer gewöhnt ist, zu bedenken. «Wenn man sich wohlfühlt miteinander, kann es gut funktionieren», sagt der neue Center der ersten Sturmlinie. «Bis man jedoch die Gewohnheiten des anderen kennt, kann es dauern. Jetzt muss man nicht darüber nachdenken.» Sondern nur über Eishockey.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Kanada | 7 | 27 | 19 | |
2 | Schweden | 7 | 20 | 18 | |
3 | Finnland | 7 | 12 | 16 | |
4 | Österreich | 7 | 3 | 10 | |
5 | Lettland | 7 | -8 | 9 | |
6 | Slowakei | 7 | -15 | 7 | |
7 | Slowenien | 7 | -20 | 4 | |
8 | Frankreich | 7 | -19 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Schweiz | 7 | 25 | 19 | |
2 | USA | 7 | 20 | 17 | |
3 | Tschechische Republik | 7 | 21 | 17 | |
4 | Dänemark | 7 | 1 | 11 | |
5 | Deutschland | 7 | -2 | 10 | |
6 | Norwegen | 7 | -11 | 4 | |
7 | Ungarn | 7 | -31 | 3 | |
8 | Kasachstan | 7 | -23 | 3 |