Das Power-Ranking der Nati
Jammern auf hohem Niveau: NHL-Stürmer treffen noch nicht

Resultate sind wichtig, Unterhaltung und Mumm aber auch: das Power-Ranking der Nati-Spieler an der WM in Dänemark, geordnet nach Angriffslust, Wucht, Spektakel und Widerstandskraft.
Publiziert: 07:31 Uhr
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Aktualisiert: vor 45 Minuten
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Die NHL-Stars Kevin Fiala (Nummer 21) und Timo Meier (28) kommen auch gegen Norwegens Goalie Jonas Arntzen nicht zum ersten Tor des Turniers.
Foto: keystone-sda.ch
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Das Power-Ranking der Nati-Spieler bei der WM in Dänemark wird nach jedem Spiel der Schweiz aktualisiert. Die Note steht für die gesamte Turnier-Leistung. 

1

Sven Andrighetto, Stürmer, Note 6 (zuvor: 6)

Es müssen nicht immer vier Tore sein wie am Vortag bei der Gala gegen Deutschland. Der Dosenöffner zum 1:0 reicht gegen Norwegen. Dabei schweisst der ZSC-Star den Puck mit einem 151-km/h-Knaller ins Lattenkreuz und schliesst zu Eli Tolvanen (ebenfalls 6 Tore) an der Spitze der WM-Torschützenliste auf.

Andrighetto trifft mit einem 151-km/h-Geschoss
0:19
Perfekt ins hohe Eck:Andrighetto trifft mit einem 151-km/h-Geschoss
2

Jonas Siegenthaler, Verteidiger, Note 5,5 (5,5)

Der Abwehrchef führt die Zweikämpfe auch konsequent, wenn der Gegner nicht Deutschland heisst wie am Vortag, als er NHL-Kollege Stützle malträtierte. Sorgt dafür, dass die norwegischen Rabauken auch mal an ihre Grenzen stossen.

3

Tyler Moy, Stürmer, Note 5,5 (5,5)

Kommt gegen die Norweger zuweilen auch als Center zum Zug – und nutzt diese Rolle, um das 2:0 von Hofmann vorzubereiten und selbst eiskalt das 3:0 zu erzielen. 3 Tore und 4 Assists nach 5 Spielen – eine Bilanz, die sich nicht nur für einen WM-Debütanten sehen lassen kann. Nicht viele hatten ihm das zugetraut.

4

Kevin Fiala, Stürmer, Note 5,5 (6)

Es ist Jammern auf hohem Niveau. Doch auch im dritten Spiel bleibt der NHL-Starstürmer (diese Saison 34 Tore für die Los Angeles Kings) ohne Treffer. Gegen die Norweger nimmt er im Vergleich zu den rassigen Auftritten gegen die USA und Deutschland einen Gang raus. 

5

Leonardo Genoni, Goalie, Note 5,5 (5,5)

Nach zwei Spielen in Folge, in denen er nur ein Tor kassierte, darf die Nummer 1 gegen Norwegen pausieren. Und macht dabei nur 12 Paraden weniger als Charlin, der sich einen Shutout nicht entgehen lässt.

6

Denis Malgin, Stürmer, Note 5,5 (5,5)

Rückt von seinem Prinzip, an dieser WM keine Tore zu erzielen, auch gegen die Norweger nicht ab. Dafür bucht er den siebten Assist des Turniers und ist in dieser Sparte zusammen mit dem Finnen Teravainen die Nummer 1.

7

Dean Kukan, Verteidiger, Note 5,5 (5,5)

Erst legt er in Überzahl für Scharfschütze Andrighetto auf, dann sorgt er bei einem weiteren Powerplay mit einem schlampigen Fehlpass dafür, dass Goalie Charlin getestet wird. 

8

Damien Riat, Stürmer, Note 5,5 (5,5)

Kehrt im Rahmen der Umstellungen nach dem Ausfall von Hischier in die Reihe mit den ZSC-Stars Malgin und Andrighetto zurück. Rückt aber vom Prinzip, in jeder WM-Partie ein Tor zu erzielen, gegen die Norweger plötzlich ab.

9

Simon Knak, Stürmer, Note 5,5 (5,5)

Vollgas ist seine Devise. Gegen die Krawall-Norweger bekommt er so viel Eiszeit (knapp 13 Minuten) wie noch nie an dieser WM und belohnt sich für seine Hartnäckigkeit mit dem ersten Skorerpunkt.

Norwegens Verteidiger-Talent Stian Solberg macht Bekanntschaft mit Simon Knak (links).
Foto: Claudio Thoma/freshfocus
10

Christian Marti, Verteidiger, Note 5,5 (5,5)

Gegen die Norweger muss der Defensiv-Spezialist, der in Herning in drei Spielen vier Punkte aus dem Hut zauberte, zum zweiten Mal angeschlagen passen, nachdem er gegen die Deutschen ins Team zurückgekehrt war.

11

Nico Hischier, Stürmer, Note 5 (5)

Bitter, die Muskelverletzung, die sich der Walliser beim 5:1-Triumph gegen Deutschland zugezogen hat, erweist sich als so schwerwiegend, dass die WM für ihn beendet ist. Ein harter Schlag für die Nati. Der Captain bleibt aber wenigstens als moralische Unterstützung an Bord.

12

Timo Meier, Stürmer, Note 5 (5)

Muss sich einen Schlag gegen den Kopf von Johnsen gefallen lassen, der trotz Video-Studium nur mit 2-Strafminuten taxiert wird. Beweist bei seinem dritten Assist des Turniers ein gutes Auge, als er Moy lanciert. Hat nach fünf Spielen immer noch kein Tor auf dem Konto. Das ist Jammern auf hohem Niveau und kein Problem, solange die Kollegen aus der National League regelmässig treffen.

13

Andrea Glauser, Verteidiger, Note 5 (5)

Nach Hischiers Ausfall der neue Captain. Verpasst auch mit dem C auf der Brust den ersten Skorerpunkt, obwohl er sich offensiv ins Zeug legt, zu einer Top-Chance kommt und einen herrlichen Sololauf aufs Parkett legt. In den Zweikämpfen makellos, auch wenn sein Trikot dabei zerfetzt wird.

14

J. J. Moser, Verteidiger, Note 5 (5)

Wie sein Defensiv-Partner Glauser steht er noch ohne Punkt da. Angesichts der Ruhe und Souveränität, mit der die beiden ihren Job in der eigenen Zone und beim Puckmanagement erledigen, ist auch das Jammern auf hohem Niveau.

«So füllen wir die Lücke, die Hischier hinterlässt»
2:49
Moser zur Hiobsbotschaft:«So füllen wir die Lücke, die Hischier hinterlässt»
15

Michael Fora, Verteidiger, Note 5 (4,5)

Der Tessiner Kraftprotz mag seine Kritiker haben. Doch Nati-Coach Patrick Fischer weiss, was er vom harten HCD-Verteidiger bekommt. In jedem Spiel ist er bisher mit einer positiven Bilanz vom Eis gegangen. Zusammen mit den Finnen Teravainen, Tolvanen und Lehtonen, dem Schweden Pettersson sowie dem tschechischen Altmeister Cervenka hat er die beste Plus-/Minus-Bilanz (+7) des Turniers. 

16

Nicolas Baechler, Stürmer, Note 5 (5)

Gegen die brachialen Norweger erhält auch der Büezer unter den Zürcher Meisterstürmern Auslauf von Patrick Fischer. 13 Minuten und 45 Sekunden ist er unermüdlich im Einsatz und stellt im Boxplay sicher, dass sich der Gegner gar nicht erst entfalten kann. Über fehlende Skorerpunkte soll beim 21-jährigen WM-Debütanten nicht einmal auf hohem Niveau gejammert werden.

17

Stéphane Charlin, Goalie, Note 5 (4,5)

Dass er nach zwei Spielen Pause für seinen ersten Shutout nur 12 Schüsse abwehren muss, ist nicht sein Problem. Mit einem Fehlpass sorgt er zunächst selbst für ein wenig Nervenkitzel, ehe ihn dann Kukan mit einem Puckverlust auf die Probe stellt. Der Genfer besteht sie und verhindert gegen Steen den Shorthander.

Michael Fora (von links nach rechts), Nicolas Baechler, Leonardo Genoni, Stéphane Charlin und Jonas Siegenthaler geniessen nach dem Sieg gegen Dänemark die Nationalhymne.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus
18

Christoph Bertschy, Stürmer, Note 5 (5)

An der WM in Tschechien vor einem Jahr schoss er noch vier Tore, wovon vor allem die zwei im legendären Viertelfinal gegen Deutschland, in Erinnerung geblieben sind. Dank seines Speeds kommt er auch gegen die Norweger zu einer Chance, bleibt aber tor- und punktlos.

19

Ken Jäger, Stürmer, Note 5 (5)

Als der Sturm mit seinen Partnern Knak und Moy das 2:0 erzielt, ist er nur Zuschauer auf der Bank, weil für einmal Hofmann zu einem Einsatz kommt. Jäger wirds verschmerzen können.

20

Sandro Schmid, Stürmer, Note 4,5 (4,5)

Darf das Spiel als Center zwischen den NHL-Grössen Fiala und Meier beginnen, kann sich die halbe Note, die er im Deutschland-Spiel mit einem unfassbaren Fehlpass eingebüsst hatte, aber nicht zurückerobern.

21

Tim Berni, Verteidiger, Note 4,5 (4,5)

Weil Marti fehlt, rückt er wieder ins dritte Abwehr-Duo an die Seite von Fora vor. Beide stehen bei zwei Treffern auf dem Eis. Und Berni verpasst seinen ersten WM-Treffer mit einem guten Schuss nur knapp.

22

Andres Ambühl, Note 4,5 (4,5)

Der Hischier-Ausfall machts möglich: Erstmals in Herning beginnt der künftige Hockey-Rentner nicht als 13. Stürmer und erhält über 12 Minuten Eiszeit. Zur Freude der Fans, die so noch etwas mehr von ihm zu sehen bekommen. Mit dem Sieg gegen die Norweger ist auch klar, dass die Nati am nächsten Donnerstag den Viertelfinal bestreiten wird und Ambühls Karriere um mindestens ein Spiel verlängert wird.

Der gefeierte Mann: Andres Ambühl ist gegen Norwegen erstmals nicht 13. Stürmer.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus
23

Grégory Hofmann, Stürmer, Note 4,5 (3,5)

Nach zwei Spielen auf der Tribüne darf Hofmann wieder ran, als 13. Stürmer. Die knapp bemessene Eiszeit (9 Minuten und 10 Sekunden) nutzt der EVZ-Stürmer zu seinem ersten WM-Tor seit 2021, kurz nachdem er von einem der rabiaten Norweger umgekegelt wurde. Was für Hofmann spricht? 3 Punkte in 3 Spielen. Dagegen, dass Zweikämpfe nicht in seiner Kernkompetenz liegen.

24

Dominik Egli, Verteidiger, Note 4,5 (–)

Den Frölunda-Verteidiger ereilt nicht das Schicksal von Thierry Bader, der letztes Jahr nie gemeldet wurde und so nur etwas wie ein WM-Tourist war. Weiter nicht registriert sind Sandro Aeschlimann, Sven Jung und Dario Rohrbach, solange nicht klar ist, ob noch Verstärkung aus der NHL (Akira Schmid oder Nino Niederreiter) kommt. Seine zweite WM beginnt für Egli mit einem Einsatz als siebter Verteidiger und zehneinhalb Minuten Eiszeit.

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