Schweizer Trainer-Legende Del Curto mit Österreich-Herz
«Ich möchte dieses Spiel einfach für mich allein geniessen»

Arno Del Curto hat in den letzten Jahre unseren Gegner Österreich unterstützt. Dass er jetzt beim Viertelfinal-Knüller nicht dabei ist, kommt ihm gelegen.
Publiziert: 21.05.2025 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2025 um 17:34 Uhr
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An der Eishockey-WM steht am Donnerstag der Viertelfinal-Kracher zwischen der Schweiz und Österreich an.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Arno Del Curto fehlt beim Viertelfinal Schweiz-Österreich nach Hüft-OP
  • Del Curto lobt Österreichs Eishockey-Entwicklung und Baders Erfolg
  • Andres Ambühl beendet nach 349 Länderspielen seine Karriere
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Er ist der grosse Abwesende beim Viertelfinal-Kracher Schweiz – Österreich, der am Donnerstag um 16.20 Uhr in Herning (Dä) steigen wird: Trainer-Legende Arno Del Curto (68), der seinen Freund und Nationaltrainer Roger Bader (60) in den letzten vier Jahren bei Österreich immer wieder als Assistent unterstützt hat. Im Januar unterzog sich Del Curto einer Hüft-OP und musste Landsmann Bader deshalb einen Korb geben.

Was dem Bündner angesichts der Brisanz beim Viertelfinal gelegen kommt. An der letzten WM in Prag war er noch dabei, als die Schweiz und Österreich in der Gruppenphase aufeinandertrafen (dramatischer 6:5-Sieg der Nati). Schon da war es für Del Curto emotional schwierig, weshalb er keine Interviews geben wollte. Auch jetzt will er keine Expertise und schon gar keinen Tipp abgeben: «Patrick Fischer ist ein Freund von mir und Roger Bader ist ein Freund von mir, deshalb möchte ich lieber nichts sagen.»

Golfen oder Schweiz vs. Österreich?

Eigentlich habe er für den Donnerstagnachmittag eine Einladung zum Golfen, «doch sollte ich diese nicht annehmen und daheim bleiben, dann möchte ich das Spiel für mich allein geniessen», sagt Del Curto am Mittwochmittag. Er freut sich aber enorm, dass es «seinen» Österreichern erstmals seit 31 Jahren gelungen ist, in die WM-Viertelfinals einzuziehen und dass sein Kumpel Bader nun als Nationalheld gefeiert wird: «Das hat er verdient und es ist auch gut, dass jetzt der Schatten von mir weg ist.»

«Habe viele Gratulationen aus der Schweiz erhalten»
4:15
Ösi-Trainer Bader:«Habe viele Gratulationen aus der Schweiz erhalten»

Per WhatsApp hatte Del Curto nach dem Viertelfinal-Coup auch Kontakt zu Spielern der Mannschaft und schwärmt: «Es sind alles Supertypen und es geht etwas in Österreich. Bei verschiedenen Klubs wird im Nachwuchs mittlerweile sehr gut gearbeitet. Viertelfinals könnten zur Normalität werden und vielleicht bald auch mehr.» Dass er selbst nächste Saison nochmals bei Österreich ein Comeback an der Bande geben wird, etwa an der WM in der Schweiz, schliesst Del Curto aus: «Ich bin bald 70 und ein alter Mann.» 

WM-Viertelfinals

Donnerstag, 22. Mai

In Herning (Dä)

  • 16.20 Schweiz – Österreich SRF2/ORF1
  • 20.20 Kanada – Dänemark

In Stockholm(Sd)

  • 16.20 USA – Finnland ProSieben
  • 20.20 Schweden – Tschechien SRF2

Setzliste für die Halbfinals*

  • 1. Kanada
  • 2. Schweiz
  • 3. Schweden
  • 4. USA
  • 5. Tschechien
  • 6. Finnland
  • 7. Dänemark
  • 8. Österreich
  • *massgebend für die Paarungen: Das beste verbliebene Team trifft auf das schlechteste.

Donnerstag, 22. Mai

In Herning (Dä)

  • 16.20 Schweiz – Österreich SRF2/ORF1
  • 20.20 Kanada – Dänemark

In Stockholm(Sd)

  • 16.20 USA – Finnland ProSieben
  • 20.20 Schweden – Tschechien SRF2

Setzliste für die Halbfinals*

  • 1. Kanada
  • 2. Schweiz
  • 3. Schweden
  • 4. USA
  • 5. Tschechien
  • 6. Finnland
  • 7. Dänemark
  • 8. Österreich
  • *massgebend für die Paarungen: Das beste verbliebene Team trifft auf das schlechteste.

«Büeli hat den richtigen Zeitpunkt gewählt, nicht wie ich»

Natürlich werden Del Curtos Augen in diesen Tagen auch auf einen Schweizer Spieler gerichtet sein, mit dem ihn viel verbindet – sein langjähriger HCD-Weggefährte Andres Ambühl (41) steht vor den letzten Spielen seiner Karriere. Auch für den sechsfachen HCD-Meistertrainer ist der Gedanke seltsam, dass der Rekordnationalspieler (349 Länderspiele) bald nicht mehr dabei ist. «Was Büeli an dieser WM wieder zeigt, ist Wahnsinn. Er könnte locker noch eine weitere Saison spielen», findet Del Curto, «aber er macht es besser als ich es damals beim HCD gemacht habe, und hat vermutlich den richtigen Zeitpunkt für seinen Abschied gewählt, während ich diesen verpasst habe.» Der HC Davos und Del Curto trennten sich während der Saison 2018/19 nach über 22 Jahren.

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