Im Mai 2023 stürmte Deutschland sensationell zu WM-Silber. Zwei Jahre später scheitert unser Landesnachbar schon in der Gruppenphase – im Penaltyschiessen an Gastgeber und Aussenseiter Dänemark.
Der bittere Absturz löst bei Fans und Medien reichlich Enttäuschung aus. Vom «Drama-Aus» ist bei «Eurosport», dem «Kicker» oder der «Sportbild» unisono zu lesen. Die ARD schreibt von einem «Penalty-Krimi» zuungunsten der Deutschen. Und beim Sportinformationsdienst SID wird bilanziert: «Die WM-Erfolgsserie ist gerissen, die Euphorie verflogen. Zwei Jahre nach ihrem historischen Coup sind die Silberhelden tief gestürzt.»
Auch die Fans im Netz lassen ihre Enttäuschung raus. Von einem «unerwarteten Rückschritt», «einem ganz mauen Turnier» oder «Rückfall in alte Zeiten» ist beispielsweise auf X die Rede. Hauptkritik der User: Aus dem von den NHL-Stars Tim Stützle und Moritz Seider angeführten Kader hätte mehr herausgeholt werden müssen und der Abstand zu den Top-Teams – drei Niederlagen und ein Torverhältnis von 4:16 sprechen Bände – war zu gross.
Spielplan als grosses Plus für Dänemark
Komplett diametral verlief da der Turnierverlauf der Dänen. Nach drei Startniederlagen gegen die Favoriten konnte der Gastgeber mit Siegen gegen Kasachstan, Ungarn und Norwegen Schwung für das Entscheidungsspiel gegen Deutschland holen. Zudem wurde der Spielplan so gelegt, dass die Dänen am Sonntag und Montag einen Ruhetag hatten, während Deutschland am Montag gegen Tschechien hatte ran müssen.
«Die haben das absichtlich so gemacht», befand deshalb der ehemalige deutsche Hockey-Spieler Rick Goldmann und heutige Pro7-Experte bereits vor dem Spiel. Allerdings ist es an der Hockey-WM üblich, dass sich die Gastgeber den Spielplan aussuchen können und dies jeweils nutzen, um eine möglichst gute Ausgangslage für ein Weiterkommen zu schaffen.
Torloser NHL-Star: «Es ist sehr frustrierend»
Nach dem Ausscheiden thematisiert diesen Umstand denn auch kein Deutscher. NHL-Star Tim Stützle nimmt dabei eine Schuld am Scheitern auf sich. «Es ist sehr frustrierend. Wenn ich es nicht auf die Kette kriege, irgendwann ein Tor zu schiessen, kann man kein Spiel gewinnen», sagte er nach Spielende bei «Magentasport».
Stützle, der nach dem Playoff-Out mit Ottawa fürs dritte WM-Spiel eingeflogen war, blieb das ganze Turnier über torlos. Gegen Norwegen steuerte er zwar noch zwei Vorlagen bei, blieb bei den vier Niederlagen danach aber ohne Punkte – und verschoss auch im entscheidenden Penaltyschiessen, welches das deutsche Drama-Aus besiegelt hatte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Kanada | 7 | 27 | 19 | |
2 | Schweden | 7 | 20 | 18 | |
3 | Finnland | 7 | 12 | 16 | |
4 | Österreich | 7 | 3 | 10 | |
5 | Lettland | 7 | -8 | 9 | |
6 | Slowakei | 7 | -15 | 7 | |
7 | Slowenien | 7 | -20 | 4 | |
8 | Frankreich | 7 | -19 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Schweiz | 7 | 25 | 19 | |
2 | USA | 7 | 20 | 17 | |
3 | Tschechische Republik | 7 | 21 | 17 | |
4 | Dänemark | 7 | 1 | 11 | |
5 | Deutschland | 7 | -2 | 10 | |
6 | Norwegen | 7 | -11 | 4 | |
7 | Ungarn | 7 | -31 | 3 | |
8 | Kasachstan | 7 | -23 | 3 |