«40 Minuten vor dem Warm-up war ich in der Halle»
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Stress für Niederreiter:«40 Minuten vor dem Warm-up war ich in der Halle»

«Wussten nicht, ob wir einen Flug finden»
Das waren die verrückten 24 Stunden von Nati-Star Niederreiter

Seine Anreise war lang, der Auftritt der Schweizer gegen Kasachstan ein Geknorze. Doch Nino Niederreiter hat alles dafür getan, um noch ein Spiel in den Beinen zu haben vor dem wichtigen Viertelfinal.
Publiziert: 20.05.2025 um 18:13 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2025 um 19:34 Uhr
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Mit der Schweizer Nati vereint: Nino Niederreiter nach dem 4:1-Sieg gegen Kasachstan in der Mitte von (v.l.) Andrighetto, Marti, Ambühl und Aeschlimann.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus

Darum gehts

  • Nino Niederreiter kommt im letzten Moment bei der Nati in Herning an
  • Der NHL-Stürmer spielt mit verschiedenen Formationen und assistiert beim 3:1
  • Die Schweiz beendet die Gruppenphase mit sechs Siegen in sieben Spielen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Nicole Vandenbrouck aus Herning

Im kanadischen Winnipeg lässt Nino Niederreiter praktisch alles stehen und liegen, um nur wenige Stunden später im dänischen WM-Ort Herning zur Nati zu stossen. «Für den Nationalstolz, den wir mit der Nati aufgebaut haben», erklärt der NHL-Stürmer seinen patriotischen Einsatz. Es reicht ihm zeitlich gerade so zum Mittagsspiel gegen die Kasachen. «Es waren definitiv verrückte 24 Stunden mit einem Auf und Ab. Wir wussten nicht, ob wir einen Flug finden, damit ich es schaffe», erzählt Niederreiter, der in der Nacht auf Sonntag mit Winnipeg aus den Playoffs gerasselt ist.

Hier trifft Nino Niederreiter bei der Nati ein
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Direkt ins Stadion:Hier trifft Nino Niederreiter bei der Nati ein

Der Bündner wollte unbedingt noch ein Spiel in den Beinen haben, bevor am Donnerstag der Viertelfinal steigt. Ein lockeres Beinevertreten wurde das Duell gegen Kasachstan aber nicht. Lange ist es ein Geknorze, selbst der 0:1-Rückstand taugt da bei den trägen Schweizern zu lange nicht als Weckruf. Dass sein Team nicht auf Touren kommt, nutzt Trainer Patrick Fischer dazu, einmal mehr verschiedene Sturm-Formationen zu testen.

Statt Pasta gabs nur ein Gipfeli

Niederreiter startet mit den ZSC-Meisterstürmern Denis Malgin und Sven Andrighetto. Weil es Timo Meier, Tyler Moy und Kevin Fiala aber nicht läuft, findet sich Niederreiter an Meiers Platz wieder. Als sich die Schweizer im Schlussdrittel zu einer Wende powern wollen, taucht plötzlich noch Oldie Andres Ambühl (41), der für diesen Match das C auf der Brust trägt, zwischen Niederreiter und Fiala auf. «Wir suchten jemanden, der die Beine bewegt für uns und versuchten es mit Büeli, das funktionierte gut, wir kennen uns lange», lobt der Churer schmunzelnd, aber etwas geschafft.

«Niederreiter kommt direkt vom Flughafen ans Spiel»
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Fischer plant Blitz-Einsatz:«Niederreiter kommt direkt vom Flughafen ans Spiel»

Denn gegessen hat Niederreiter vor seinem ersten Auftritt an diesem WM-Turnier nicht wirklich viel. «Normalerweise esse ich Pasta vor einem Match. Aber ich sass viel im Flieger und es gab am Morgen nur ein Gipfeli. Jetzt habe ich Hunger.» Niederreiter hat vor dem Aufwärmen nur noch kurz Zeit, um mit Trainer Fischer einige Spielzüge und das Powerplay anschauen, «und dann Hopp de Bäse». Was hat ihm dieses Spiel nun gebracht? «Ein Gefühl zu bekommen fürs grössere Eisfeld. Das ist in Bezug auf das Timing ein grosser Unterschied.»

Fischer scherzt bei Viertelfinal-Frage

Gegen die Kasachen tut Niederreiter, was er am besten kann: Er ist präsent im gegnerischen Slot, sorgt dort für Unruhe und zieht die Aufmerksamkeit auf sich, was seinen Kollegen mehr Platz und dem Goalie weniger Sicht bescheren soll. Nach Fialas Schlittschuh-Treffer fünf Sekunden vor der zweiten Pause zum 1:1 läufts der Nati etwas geschmeidiger. Niederreiter punktet sogleich in seinem ersten Spiel, er assistiert Ambühl zum 3:1, es ist das vierte Tor der abtretenden Legende an seiner 20. WM. Riat setzt mit seinem Trickser-Tor zum 4:1 den Deckel auf den Sieg und die Gruppenphase.

Damien Riat trifft zauberhaft zum 4:1
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Frecher Trick:Damien Riat trifft zauberhaft zum 4:1 gegen Kasachstan

Trainer Fischer ist mit sechs Siegen in sieben Partien mehrheitlich zufrieden: «Wir spielen schnell und entschlossen – ausser in den letzten beiden Spielen.» Auf sein Linien-Wechselspiel angesprochen, sagt der 49-Jährige: «Es sieht vielleicht nicht nach einem klaren Plan aus, aber wir haben einen. Primär geht es sowieso darum, dass alle Gas geben.» Wer sein Lieblingsgegner wäre für den Viertelfinal? «Bülach», sagt er humorvoll und umschifft damit die Fangfrage. 

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