Es ist zunächst alles andere als einladend. Die Zuschauerkulisse (offiziell sehr, sehr gut gezählte 2621 Fans) ist für einen WM-Viertelfinal unwürdig. Und dann muss dieser, als noch keine Minute gespielt ist, wegen einer Lichtpanne für mehrere Minuten unterbrochen werden. Doch die Nati lässt sich durch diese Nebenschauplätze nicht aus der Ruhe bringen, als es dann endlich richtig losgeht, macht sie mit den Österreicher kurzen Prozess.
Nach 15 Minuten steht es bereits 3:0. Das Skore eröffnet hat Christoph Bertschy nach einem Energienanfall von seinem Schwager Andrea Glauser. Für Bertschy ist es das erste Tor an diesem Turnier. Bereits vor einem Jahr hatte er im Viertelfinal zum 1:0 (damals gegen Deutschland) getroffen. Auch Ken Jäger kommt zu seinem ersten Treffer, er wird beim 3:0 sträflich allein gelassen.
Es ist ein Klassenunterschied, was besonders beim 2:0 zur Geltung kommt, als die Schweizer die Österreicher in Überzahl nach allen Regeln der Kunst ausspielen. Ein besonders bitterer Vorabend ist es für ZSC-Publikumsliebling Vinzenz Rohrer. Zuerst wird der Vorarlberger vom meisterlichen Teamkollegen Christian Marti mit einem kernigen Check an die Bande gewuchtet, dann streckt er Sandro Schmid mit einem Revanchefoul nieder, wofür es zuerst von ZSC-Kumpel Sven Andrighetto ordentlich «Schimpfis» gibt und dann einen Restausschluss von den Schiris.
Ab der 25. Minute kein Viertelfinal mehr
Bei Rohrers Strafe fällt dann das 4:0 durch Kevin Fiala, kurz danach trifft Schmid zum 5:0. Diese Partie ist allerspätestens ab der 25. Minute kein Viertelfinal mehr, sondern ein Vorspiel auf den Halbfinal. Allzu viel Energie für das bevorstehende Duell haben die Schweizer nicht verbraucht. Nicht einmal bei doppelter Überzahl bringen die Österreicher etwas zu Stande, dafür kann die Mannschaft von Patrick Fischer auch in dieser Disziplin noch eine Trainingseinheit abhalten. Den Schlusspunkt setzt Simon Knak mit seinem ersten WM-Tor zum 6:0. Was für eine «Watschn» für Österreich!
«Ein Viertelfinal ist für uns wie für die Schweiz ein Weltmeistertitel», hatte Bader vor diesem Prestige-Duell gesagt. Somit hat die Nati quasi einen Weltmeister besiegt und kann nun seinerseits am Finalwochenende in Stockholm um den richtigen Weltmeistertitel kämpfen. Auf welchen Gegner die Nati im Halbfinal trifft, wird man erst nach den Abendspielen wissen. Er wird aber in jedem Fall viel besser sein als Österreich.
Schweiz – Österreich 6:0
2621 Fans.
Tore: 7. Bertschy (Glauser, Genoni) 1:0. 12. Meier (Fiala, Moy/PP) 2:0. 15. Jäger (Niederreiter, Knak) 3:0. 24. Fiala (Niederreiter, Kukan/PP) 4:0. 25. Schmid (Glauser, Moy) 5:0. Knak (Jäger, Marti) 6:0.
Strafen: 6 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 x 2 Minuten plus 5 Minuten (Rohrer) plus 20 Minuten (Rohrer) gegen Österreich.
Schweiz: Genoni; Kukan, Siegenthaler; Glauser, Moser; Fora, Marti; Berni; Meier, Malgin, Andrighetto; Niederreiter, Ambühl, Fiala; Bertschy, Moy, Schmid; Riat, Jäger, Knak; Hofmann.
Österreich: Kickert; Wolf, Unterweger; Nickl, Heinrich; Maier, Biber; Schnetzer, Stapelfeldt; Schneider, Kasper, Zwerger; Rohrer, Baumgartner, T. Raffl; Huber, Haudum, Lebler; Thaler, Achermann, Kraus.
Bemerkungen: Schweiz ohne Hischier (verletzt), Aeschlimann, Egli und Baechler (alle überzählig); Österreich ohne Toivanen (abgereist), Oschgan, Lindner und Kainz (alle überzählig). Pfostenschüsse: 11. Andrighetto. 31. Schneider. 4. Lattenschuss Fiala.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Kanada | 7 | 27 | 19 | |
2 | Schweden | 7 | 20 | 18 | |
3 | Finnland | 7 | 12 | 16 | |
4 | Österreich | 7 | 3 | 10 | |
5 | Lettland | 7 | -8 | 9 | |
6 | Slowakei | 7 | -15 | 7 | |
7 | Slowenien | 7 | -20 | 4 | |
8 | Frankreich | 7 | -19 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Schweiz | 7 | 25 | 19 | |
2 | USA | 7 | 20 | 17 | |
3 | Tschechische Republik | 7 | 21 | 17 | |
4 | Dänemark | 7 | 1 | 11 | |
5 | Deutschland | 7 | -2 | 10 | |
6 | Norwegen | 7 | -11 | 4 | |
7 | Ungarn | 7 | -31 | 3 | |
8 | Kasachstan | 7 | -23 | 3 |