Mit einer reifen Leistung haben sich die Österreicher im «Final» um den Viertelfinal-Platz gegen Lettland 6:1 durchgesetzt und Geschichte geschrieben. Erstmals seit 1994 stehen sie auf höchster Ebene im Viertelfinal.
Da treffen sie jetzt am Donnerstag in Herning (Dä) auf die Schweiz (16.20 Uhr). Wem die Favoritenrolle zufällt, ist klar: dem Vize-Weltmeister. In so einer Konstellation ist die Nati, die zum achten Mal in Folge im Viertelfinal steht, noch nie in ein K.o.-Spiel gestiegen. Die Fallhöhe ist ungewohnt gross. Mit dieser Drucksituation muss man erst einmal umgehen können. Unter Patrick Fischer hat die Schweiz in den letzten Jahren allerdings gelernt, Gegner, die schwächer einzustufen sind, zu besiegen.
Dass gerade die Österreicher ein äusserst unangenehmer Gegner sein können, musste die Nati vor einem Jahr erfahren, als man dank einem Hattrick von Nico Hischier eine Blamage erst in letzter Minute abwenden konnte und 6:5 gewann, nachdem man 1:3 zurückgelegen war. Und 2018 auf dem Weg zu Silber in Kopenhagen (3:2 n.V.) gab die Nati einen Punkt ab. Die letzte Niederlage gegen den Nachbarn (3:4 n.P. in Prag unter Glen Hanlon) liegt zehn Jahre zurück.
Bader: «… wie wenn die Schweiz Weltmeister wird»
Auf der anderen Seite lieben es die Österreicher, die Rolle des furchtlosen Aussenseiters einzunehmen. «Ich glaube, als Nummer 13 der Weltrangliste in die Top-Acht zu kommen, ist ungefähr gleich, wie wenn die Schweiz Weltmeister wird. Das ist quasi unser Weltmeistertitel», sagte der Schweizer Trainer Roger Bader (60), der das Team seit 2021 führt und diesmal ohne seinen Freund Arno Del Curto (Hüft-Operation) auskommen muss, nach dem Erfolg über die Letten. «Wir haben sieben gute Spiele gespielt, haben Kleinigkeiten verbessert von Tag zu Tag und heute ist alles zusammengelaufen. Und dann verdient man sich auch das Spielglück.»
Besonders heiss darauf, die Nati zu ärgern, werden die fünf Spieler, die in der Schweiz spielen: Der Vorarlberger Wirbelwind Vinzenz Rohrer (20, ZSC Lions), der in den letzten drei Spielen stets traf, Dominic Zwerger (28), der mit weit mehr Selbstvertrauen spielt als bei Ambri, Benjamin Baumgartner (25, SCB), der gegen Lettland den ersten Powerplay-Treffer der Österreicher des Turniers erzielte, Verteidiger Bernd Wolf (28, Kloten) sowie Oliver Achermann (31), der in der Swiss League bei La Chaux-de-Fonds tätig ist.