Der HCD und seine «Mission 32»
Das spricht für den ersten Davoser Meistertitel seit zehn Jahren

Sieben Siege in Serie zum Saisonstart. Der HCD ist gerade das Mass aller Dinge. Und reif für den Titel? Zehn Jahre nach dem letzten Pokal-Gewinn spricht vieles dafür.
Publiziert: 20:05 Uhr
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Aktualisiert: vor 48 Minuten
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Der HCD hat zum Saisonstart schon sieben Siege aneinandergereiht.
Foto: Keystone

Darum gehts

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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Man muss sich ans Negative erinnern, um das Positive zu sehen. 2021 verpasste der HC Davos als Achter der Quali die Playoffs – weil er die Pre-Playoff-Serie gegen den SCB 1:2 verlor. Danach übernahm Jan Alston (56, Ka/Sz) als Sportchef der Bündner das Ruder. Und die Suche der passenden Teile begann. Der Teile fürs Meister-Puzzle.

Zwei Jahre später holte Alston den Headcoach-Rookie Josh Holden (47, Ka/Sz) an die Bande. Das sorgte für Rumoren im Klub-Umfeld, das sich mittlerweile seit einem Jahrzehnt nach dem nächsten Meistertitel sehnt. Doch Skeptiker wurden eines Besseren belehrt. Alston und Holden basteln seit 2023 zusammen am Meister-Puzzle.

Die Mannschaft ist gewachsen

Seit Antritt des Sportchefs platzierten sich die Davoser dreimal als Fünfte und einmal als Sechste (2024), verloren je zwei Viertelfinals (2023, 2024) und Halbfinals (2022, 2025). Doch die 2:4-Halbfinal-Pleite gegen den späteren Meister ZSC hat etwas ausgelöst in dieser Mannschaft. Nicht Enttäuschung, sondern den noch stärkeren Willen sowie das Bewusstsein, dass mit diesem Team etwas Grosses drinliegt. «Der Teamspirit ist nochmals gewachsen», spürt auch Trainer Holden.

Deshalb ist Stransky der Captain
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Ebenso die Mannschaft, wortwörtlich. Der HCD stellt nebst Fribourg und Genf die wuchtigste Truppe mit einer Durchschnitts-Grösse von 1,85 Meter. Auffällig bei den Bündnern: Vor allem die Verteidiger haben Gardemasse. Ein hart zu spielender Gegner zu sein, war eines der Ziele der sportlichen Führung. Den Weg zu ihrem Kasten machen Michael Fora (1,91 m), Klas Dahlbeck (Sd, 1,91 m), Calle Andersson (1,89 m) und Co. schmerzhaft. Laut Headcoach Holden war – und ist – für ihn jedoch der Charakter das Entscheidende bei einem Spieler, «wenn er dann noch den Grössenvorteil hat, perfekt».

Der HCD Ausgabe 2025/26 ist gross, stark, schnell, effizient. Hinzu kommt, dass die Mannschaft bis auf die Zuzüge von Verteidiger Lukas Frick und Stürmer Rasmus Asplund (Sd) unverändert geblieben ist. Das sparte laut Holden in der Vorbereitung viel Zeit und man entschied, die Anzahl Testspiele zu halbieren, weil das Team eingespielt ist. Dass sich Trainer und Mannschaft immer besser kennen und wissen, wie jeder tickt, spart zudem Zeit beim gegenseitigen Verständnis und der Verständigung.

Stransky: «Es gibt keine Ausreden»

Sieben Siege in Serie – die Davoser sind in dieser Saison noch ungeschlagen. Die Ausländer liefern gleichermassen ab wie die Schweizer. Dahinter stehen mit Sandro Aeschlimann (30) und Luca Hollenstein (25) zwei Torhüter, die einander im Konkurrenzkampf besser gemacht haben. In der Summe sind das viele gute Zutaten für einen möglichen Triumph. Ist dieser HCD reif für den Titel?

Neu-Captain Matej Stransky (32) ist überzeugt davon: «Wir haben alles, was es braucht. Wir müssen nur noch richtig damit umgehen. Wir arbeiten in der dritten Saison mit Josh Holden, wir kennen uns, wir sind in unserem besten Jahr. Es gibt keine Ausreden.» Die «Mission 32», den 32. Meistertitel des Klubs, dieser HCD will sie vollenden. Dass dies im ersten Jahr nach der Ära Ambühl wäre, wäre höchstens für die Legende selbst nicht so hübsch. Aber ein Zeichen dafür, dass er seinem Nachfolger eine integre Truppe hinterlassen hat.

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