Darum gehts
- FC Bayern München: Chaos, geplatzte Transfers und interne Reibereien prägen aktuelle Situation
- Streit um Woltemades Marktwert zwischen Hoeness, Matthäus und Eberl eskaliert
- Deutsche Stürmer wie Arp, Wagner und Podolski floppten bei Bayern
Beim FC Bayern München herrscht mehr Chaos als Klarheit: geplatzte Top-Transfers, interne Reibereien, ein wortgewaltiger Ehrenpräsident. Sportlich bleibt der ganz grosse Wurf zuletzt aus, stattdessen bestimmen Diskussionen, Dementis und Personalfragen die Schlagzeilen. Das ist bei den Bayern gerade los.
Matthäus kontert
Der Streit um Nick Woltemade (23) nimmt immer grössere Ausmasse an. Uli Hoeness (73) hatte im «Kicker» bei Lothar Matthäus (64) «nicht alle Tassen im Schrank» geortet. Matthäus kontert nun in der «Bild» gelassen: Er sei solche Beleidigungen gewohnt und wirft Hoeness vor, den Wandel im Fussballgeschäft nicht verstanden zu haben. Auslöser des Streits ist Matthäus’ Schätzung, dass Woltemades Marktwert bis zu 100 Millionen Euro betragen könnte – eine Zahl, die Hoeness erzürnt. Matthäus verweist dabei auf aktuelle Beispiele wie Florian Wirtz (22) oder Jamie Bynoe-Gittens (20), die hohe Ablösesummen erzielt haben. Bayern-Sportvorstand Max Eberl (51) mischt sich ebenfalls ein und verteidigt Hoeness, indem er die öffentliche Aufblähung von Preisen kritisiert – ein Versuch, die hitzige Debatte um Woltemade und die Transfersituation beim FC Bayern zu beruhigen.
Woltemade – der nächste Bayern-Stürmer?
Die Diskussion um Marktwerte und Moralfragen überlagert fast die eigentliche Nachricht: Bayern will Nick Woltemade – und das Interesse ist konkret. Max Eberl betont: «Er ist definitiv ein Spieler, über den wir nachdenken.» Der 1,98-Meter-Hüne hat beim VfB Stuttgart überzeugt – jung, deutsch, torgefährlich. Doch seine mögliche Ablöse sorgt für Zündstoff. Matthäus nennt 80 bis 100 Millionen Euro, Eberl winkt ab: «Bayern zahlt keine Mondpreise.» Matthäus kontert und kritisiert, Bayern habe lieber 50 Millionen für Palhinha (29) gezahlt, der kaum spielt.
Deutsche Sturmtalente haben es bei Bayern schwer
Junge deutsche Mittelstürmer tun sich bei Bayern München traditionell schwer. Der immense Leistungsdruck, die grosse Konkurrenz und ein Spielsystem, das nicht immer auf die Stürmerrolle zugeschnitten ist, machen den Durchbruch schwierig. Beispiele wie Jan Fiete Arp (25), der 2019 mit viel Vorschusslorbeeren kam, aber schnell in der zweiten Mannschaft verschwand, oder Sandro Wagner (37), der als Back-up zu Lewandowski nie wirklich Fuss fasste, zeigen das eindrücklich. Auch Lukas Podolski (40) konnte sich trotz seines Talents nie richtig im Münchner System etablieren, und Nils Petersen (36), Torschützenkönig der 2. Liga, schoss in seiner Bayern-Zeit nur ein Tor. Diese Fälle verdeutlichen, dass es bei Bayern nicht reicht, einfach nur gut zu sein. Es ist fast schon ein Fluch.
Viel Lärm, wenig Volltreffer
Max Eberls Transfersommer beim FC Bayern verläuft anders als geplant. Grosse Transfers wie Florian Wirtz, Nico Williams (21) oder Rafael Leão (26) scheiterten – mal wegen des Preises, mal wegen Konkurrenz oder Unverkäuflichkeit. Auch bei Bradley Barcola (22), Jamie Bynoe-Gittens und Xavi Simons (22) blieb es bei Gesprächen. Trotz viel Bewegung gab es bislang keinen Volltreffer. Zudem sorgen der überraschende, kühl kommunizierte Abschied von Vereinsikone Thomas Müller (35) und der umstrittene Wechsel von Leroy Sané (29) zu Galatasaray für Unruhe.