Nach drei Monaten Amtszeit als SIHF-Präsident betritt Urs Kessler (63) erstmals die Bühne. Er ergreift die Gelegenheit, einige heikle Punkte anzusprechen – mit beiden Händen.
Live in Streams und in der TV-Übertragung spricht er eine halbe Stunde lang in eigener Sache, ehe es bei der Medienkonferenz nach einer Pause zum zweiten Traktandum kommt. Ein geschickter Zug des Mannes, der die Jungfraubahnen als CEO zu «Top of Europe» gemacht hatte, ehe er beim Verband übernahm. Hätte er erst die Fischer-Cadieux-Rochade moderiert, hätten ihm danach wohl nicht mehr viele zugehört.
Doch der Verband hat noch andere Sorgen als die Personalie des Nati-Trainers. «Die grösste Gefahr von morgen ist der Erfolg von heute», sagt Kessler und macht dann, als er seine Analyse in zehn Punkten präsentiert, klar, dass trotz der Erfolge der Nati, dem brummenden National-League-Betrieb sowie zwei Champions-League-Siegen einiges im Argen liegt. Vor allem, dass Eigeninteressen den Fortschritt blockieren. Er wünsche sich einen Teamgeist wie in Fischers Nati, es sei aber «ein Jeder-gegen-jeden».
- Die Gesamtinteressen des schwarzen Pucks konsequent in den Vordergrund stellen.
- Einen starken Teamgeist im Schweizer Eishockey entwickeln.
- Die Sky Swiss League strategisch neu positionieren und kommerziell weiterentwickeln.
- Eine langfristige nationale Strategie für den Juniorenbereich implementieren.
- Die Dienstleistungen der SIHF weiter professionalisieren.
- Die Innovationskraft des Verbands durch starkes Marketing und neue Produkte steigern.
- Eishockey als starke Marke nutzen, um bessere Verhandlungspositionen bei TV- und Sponsoringverträgen zu erreichen.
- Die bestehende Eishockey-Infrastruktur erhalten und gezielt fördern.
- Dem Schweizer Eishockey eine klare und unverwechselbare Position innerhalb der Sportlandschaft geben.
- Die Eishockey-WM als Sprungbrett für eine noch erfolgreichere Zukunft nutzen.
- Die Gesamtinteressen des schwarzen Pucks konsequent in den Vordergrund stellen.
- Einen starken Teamgeist im Schweizer Eishockey entwickeln.
- Die Sky Swiss League strategisch neu positionieren und kommerziell weiterentwickeln.
- Eine langfristige nationale Strategie für den Juniorenbereich implementieren.
- Die Dienstleistungen der SIHF weiter professionalisieren.
- Die Innovationskraft des Verbands durch starkes Marketing und neue Produkte steigern.
- Eishockey als starke Marke nutzen, um bessere Verhandlungspositionen bei TV- und Sponsoringverträgen zu erreichen.
- Die bestehende Eishockey-Infrastruktur erhalten und gezielt fördern.
- Dem Schweizer Eishockey eine klare und unverwechselbare Position innerhalb der Sportlandschaft geben.
- Die Eishockey-WM als Sprungbrett für eine noch erfolgreichere Zukunft nutzen.
Dabei kommt er schnell auf das Sorgenkind Swiss League, die in der jetzigen Form keine Zukunft habe. «Es ist nicht fünf vor zwölf. Es ist fünf nach zwölf!», sagt er, auch angesichts des Umstands, dass die zweithöchste Liga nur noch mit neun Teams dastehen könnte, falls sich Winterthur und Bellinzona zurückziehen. «Man hat jetzt jahrelang gesprochen, aber passiert ist eigentlich nichts.»
«Die 14er-Liga ist zementiert im Moment»
Es fehle eine verlässliche, ausgewogene Liga-Struktur. «Die Pyramide des Schweizer Eishockeys stimmt nicht.» Aus Kesslers Sicht wären zwei 10er-Ligen ideal. Oder wenigstens zwei 12er-Ligen. Doch der neue Boss ist kein Fantast. Auch wenn viele eine Reduktion im Interesse des ganzen Schweizer Eishockeys sinnvoll finden würden, will keiner seinen Platz an der Sonne gefährden, zumal die Swiss League derzeit für keinen NL-Klub eine Alternative darstellt. Selbst Ajoie hat ein doppelt so grosses Budget wie der finanzstärkste SL-Klub. Und wenn man sieht, dass derzeit der grosse SCB auf Platz 13 liegt, weiss jeder, dass es bei einer Reduktion fast jeden erwischen könnte.
Lohnt es sich denn überhaupt, Gedanken an dieses Szenario zu verschwenden? «Es ist illusorisch. Die 14er-Liga ist zementiert im Moment», sagt denn auch Kessler. «Aber man muss auch immer davon ausgehen, was der Idealzustand wäre.» Damit macht man sich in der National League keine Freunde. «Ja, ich bin auch nicht dazu da, dass man mich gerne hat.»
Kessler persönlich würde gerne die Swiss und die drittklassige MyHockey League zusammenlegen und eine neue Liga mit 16 Teams in zwei regionalen Gruppen bilden, die dank Derbys attraktiver würde. Das Problem: Mit dieser Idee ist Kessler bis jetzt nicht nur auf Begeisterung gestossen, wie er zugibt.
Fünf nach zwölf sei es bei der Swiss League laut Kessler. Doch niemand kann (oder will) die Uhr zurückdrehen. Doch die Uhr tickt. Bis 2027 will der neue Eishockey-Boss eine neue Liga-Struktur realisiert haben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | HC Thurgau | 25 | 40 | 58 | |
2 | HC Sierre | 25 | 44 | 51 | |
3 | HC La Chaux-de-Fonds | 25 | 23 | 50 | |
4 | EHC Olten | 26 | 28 | 43 | |
5 | EHC Chur | 25 | 6 | 41 | |
6 | EHC Visp | 25 | -5 | 40 | |
7 | GCK Lions | 25 | 4 | 38 | |
8 | EHC Basel | 25 | -3 | 33 | |
9 | EHC Winterthur | 26 | -16 | 31 | |
10 | EHC Arosa | 24 | -54 | 15 | |
11 | Bellinzona Snakes | 25 | -67 | 14 |



