Verband und Swiss League
Immer mehr Fragen – aber keine Antworten

Mit einem Statement brüskiert der Verband die National League. Man hält an Punkten fest, als hätte man miteinander gesprochen, oder nicht zugehört.
Publiziert: 10:01 Uhr
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Die Swiss League (im Bild links Olten-Verteidiger Eliot Antonietti, neben Thurgau-Stürmer Robin Lekic) gibt einmal mehr zu reden.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus

Am Montag schreckte der Eishockey-Verband SIHF mit einer Medienmitteilung mit dem Titel «Update zur Weiterentwicklung der Sky Swiss League» die Eishockey-Szene auf. Nicht, weil das 590 Worte umfassende Schreiben neue Erkenntnisse oder gar eine Vision für die kriselnde Liga präsentiert hätte. Im Gegenteil.

Vielmehr sorgte es für Kopfschütteln, weil dem Update die Ergebnisse einer Analyse zugrunde lagen, welche die weltweit tätige Agentur «Two Circles» vorgenommen hatte. Nicht nur böse Zungen sagen, dass man sich die Kosten von 90’000 Franken hätte sparen können.

Innerhalb der National League sorgte das Communiqué für Befremden. Schliesslich hatten der Verband und «Two Circels» die Erkenntnisse und die sogenannten «Lösungsszenarien» der Studie der National League vorgängig vorgelegt. Und darauf eine klare Antwort bezüglich der drei Punkte, die das Oberhaus betreffen, erhalten:

  • Nein zur Einführung des direkten Auf- und Abstiegs.
  • Nein zur «Integration von zwei Klubs aus der National League» in die Swiss League.
  • Nein zur Unterstützung für Auf- und Absteiger aus den zentralen Vermarktungserlösen.

Das dreifache Nein konnte niemanden überraschen, da die NL-Klubs nicht am Ast sägen wollen, auf dem sie sitzen. Zumal die Lücke zwischen den Ligen riesig ist. Das kleinste NL-Budget liegt bei 14 Millionen Franken, das grösste in der Swiss League bei 7 Millionen.

Wo bleibt der «Mr. Swiss League»?

So hat das Schreiben des Verbandes, unter dessen Obhut die Swiss League steht, keine Antworten, aber mehr Fragen ausgelöst. Nur: Aus der Zentrale aus Glattbrugg ZH hiess es, dass man darüber hinaus keine weitere Auskunft mehr gebe.

Dabei hätte man CEO Martin Baumann gerne gefragt, was man sich unter «Neupositionierung und Rebranding der Sky Swiss League» vorstellt. Bedeutet das, dass die Liga einen neuen Namen bekommt? Oder wie will man das Problem lösen, dass man derzeit provinzielle Live-TV-Übertragungen der Spiele über Sky (Vertrag läuft bis 2027) verbreitet, die qualitativ weit unter dem Mindeststandard für eine Profiliga sind? Und da ist auch noch die Frage, was aus dem Plan, einen «Mr. Swiss League» zu engagieren, geworden ist.

Statt Lösungen und Visionen zu finden, dreht man sich beim Verband um CEO Baumann und den neuen Präsidenten Urs Kessler, der eine 16er-Swiss-League mit zwei regionalen Gruppen bevorzugen soll, im Kreis, oder in zwei Kreisen. Dabei hätte man sich mit den SL-Vereinen sowie den NL-Klubs zusammensetzen und dem Verwaltungsrat Ergebnisse präsentieren sollen. 

«National League bezahlt über 30 Prozent der Swiss-League-Spieler»
2:22
ZSC-CEO über zweithöchste Liga:«National League bezahlt 30 Prozent der Swiss-League-Spieler»

In der National League kursiert derweil die Idee, die U21-Teams aufzupeppen – dann stünde die Swiss League mit abgesägten Hosen da. Derzeit wird eine Vielzahl der Spieler (bei Saisonstart 45) mittels B-Lizenzen von den NL-Klubs bezahlt. Mit der NL auf Konfrontationskurs zu gehen, ist für Verband und Swiss League keine gute Idee.

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Swiss League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Thurgau
HC Thurgau
17
27
38
2
HC La Chaux-de-Fonds
HC La Chaux-de-Fonds
17
13
34
3
HC Sierre
HC Sierre
18
20
33
4
EHC Olten
EHC Olten
18
28
32
5
EHC Visp
EHC Visp
17
0
30
6
GCK Lions
GCK Lions
17
7
29
7
EHC Chur
EHC Chur
18
1
25
8
EHC Winterthur
EHC Winterthur
18
-10
24
9
EHC Basel
EHC Basel
18
-13
18
10
EHC Arosa
EHC Arosa
16
-23
15
11
Bellinzona Snakes
Bellinzona Snakes
16
-50
7
Playoffs
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