Es war ein seltsamer Schachzug, den der Schweizer Hockeyverband Anfang Woche vollführte. Die SIHF verschickte die Ergebnisse einer Analyse zur Zukunft der seit Jahren kränkelnden Swiss League.
Die Analyse, für gutes Geld durch eine datengetriebene deutsche Beratungsagentur erstellt, kommt zu Schlüssen, auf die eine Gruppe von interessierten Beobachtern beim Feierabendbier auch noch gekommen wäre: Dass die National League mit 14 Teams zu gross ist? Weiss man. Dass das Auf-/Abstiegsprozedere im Schweizer Hockey eine Farce ist? Hinlänglich bekannt. Dass die Swiss League für die Entwicklung der nächsten Generation Schweizer Top-Hockeyspieler elementare Bedeutung hat? Auch nicht neu.
Gerne hätte man mehr erfahren: Was verspricht sich die SIHF von dieser Studie? Was davon will man umsetzen? Und mit wem?
Warum sollte die National League etwas ändern wollen?
Das alles bleibt offen. Denn beim Verband schweigt man seither. Das mag damit zusammenhängen, dass der neue Verbandspräsident Urs Kessler, seit September im Amt, die Studie geerbt hat und bereits festgestellt haben dürfte, dass die Gräben zwischen der National League und der Swiss League zu tief sind, um sie durch das gebetsmühlenartige Wiederholen alter Argumente zuschütten zu können.
Denn auch etwas anderes hat sich nicht geändert: Der National League geht es prima. Die Bosse der Beletage des Schweizer Hockeys haben kein Interesse, irgendetwas an ihrem Geschäftsmodell zu ändern. Es sei denn, man macht ihnen ein Angebot, das zu gut ist, um es abzulehnen.
Nimmt der Verband Geld in die Hand?
Vielleicht muss der Verband die Neupositionierung der Swiss League mit einem grosszügigen Beitrag finanziell anschieben helfen, um die NL wieder ins Boot zu holen. Vielleicht muss er daran erinnern, dass die NL durchaus auch Dienstleistungen vom Verband bezieht – der stellt zum Beispiel die Schiedsrichter. Ganz sicher muss er dabei helfen, die teils trägen SL-Klubs in Richtung von innovativen Initiativen zu schubsen.
An den guten Willen zu appellieren, reicht nicht, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Das kann man beklagen, ändern tut man damit nichts.
Kessler hat als Chef der Jungfraubahnen einst die V-Bahn zustande gebracht, ein Monster-Projekt, bei dem viele unterschiedliche Interessengruppen zusammenfinden mussten. Er wird mindestens so viel Biss und Ausdauer benötigen, wenn er die Mission Swiss League zu einem guten Ende bringen will.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | HC Thurgau | 17 | 27 | 38 | |
2 | HC La Chaux-de-Fonds | 17 | 13 | 34 | |
3 | HC Sierre | 18 | 20 | 33 | |
4 | EHC Olten | 18 | 28 | 32 | |
5 | EHC Visp | 17 | 0 | 30 | |
6 | GCK Lions | 17 | 7 | 29 | |
7 | EHC Chur | 18 | 1 | 25 | |
8 | EHC Winterthur | 18 | -10 | 24 | |
9 | EHC Basel | 18 | -13 | 18 | |
10 | EHC Arosa | 16 | -23 | 15 | |
11 | Bellinzona Snakes | 16 | -50 | 7 |
