Darum gehts
Seit 1909 gibt es die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft. Bald feierte sie erste Erfolge, versank dann eine Zeit lang in den Niederungen der C-WM, bevor es vor bald 30 Jahren zur Renaissance kam. Blick nennt die grössten Nati-Trainer und jene, die eine unglücklichere Figur abgaben.
WM: 11. Platz (2016), 6. Platz (2017), Silber (2018), 8. Platz (2019), 6. Platz (2021), 5. Platz (2022), 5. Platz (2023), Silber (2024), Silber (2025). Olympia: 10. Platz (2018), 8. Platz (2022).Dreimal innert sieben Jahren führte der charismatische Zuger die Nati in den WM-Final. Das ist unerreicht. Ist es vermessen, zum Abschluss noch Gold zu wünschen? Nur bei seiner ersten WM verpasste Fischer den Einzug in den Viertelfinal. Bei seinem Amtsantritt stellte dieser noch die Messlatte.
Der erste Silberschmied der Neuzeit. Der Zuger Meistertrainer von 1998, der 2009 mit den ZSC Lions die Champions League gewonnen hatte, führte 2013 die Nati in Stockholm zur ersten WM-Medaille seit 60 Jahren (Bronze 1953). Unter ihm schöpfte die Nati den Mut, sich aus dem Reduit zu wagen.
Der redegewandte Deutsch-Kanadier etablierte die Nati nach den Yo-Yo-Jahren zwischen A- und B-WM und dem Aufstieg unter Simon Schenk 1997 dauerhaft im WM-Oberhaus. Näher an eine Medaille heran als bei seiner ersten WM in Zürich und Basel (4.) kam er nie mehr. Das Highlight blieb der Sieg bei Olympia in Turin gegen Kanada (2:0).
Zwei Bronzemedaillen gewann die Schweiz unter dem Engadiner, der als Spieler und Trainer 19 Schweizer Meistertitel (18 davon als Spieler mit Davos und 1962 einen als Trainer von Visp) einfuhr. 1950 krönte sich die Nati als WM-Dritte in London mit einem 10:4-Sieg gegen Gastgeber Grossbritannien zum Europameister. Ein Jahr später holte man in Paris erneut WM-Bronze.
WM: Bronze (1930). Olympia: Bronze (1928).Als 24-Jähriger wurde der Kanadier als Nati-Coach verpflichtet und führte das Team bei Olympia in St. Moritz zu Bronze. In einem letzten Test hatte Bell sein Team gegen die zweite Garde antreten lassen. Die Reservisten gewannen dabei 4:1, wobei der 16-jährige «Bibi» Torriani alle Tore schoss und so noch ins Olympia-Team rutschte. Zwei Jahre später gab es auch bei der ersten WM Bronze. Später wurde Bell deutscher Reichstrainer. Bei Kriegsausbruch flüchtete er, wurde aber in Belgien als vermeintlicher deutscher Spion verhaftet und dann in Frankreich hingerichtet.
Olympia: 10. Platz (1992).Nach einem missglückten Olympia-Turnier in Méribel wurde der höchst eigenwillige Finne umgehend gefeuert. An der darauffolgenden WM in Prag zeigte Lugano-Magier John Slettvoll mit SCB-Coach Bill Gilligan als Assistenten mit Rang 4, was wirklich in der Mannschaft steckte.
Der ehemalige Weltklasse-Verteidiger war 1995 zusammen mit seinem ehemaligen Lugano-Kollegen Kent Johansson unmittelbar vor der WM in Stockholm für den glücklosen schwedischen Landsmann Hardy Nilsson eingesetzt worden. Nach fünf Niederlagen in fünf Gruppenspielen ging die Nati auch in der Barrage gegen den ebenfalls punktlosen Nachbarn Österreich mit 0:4 unter. Der seither letzte Abstieg war damit perfekt.
WM: 12. Platz – Abstieg (1993).Im erfolgreichen Vorjahr (Rang 4) war der vierfache SCB-Meistercoach noch Assistent seines langjährigen Rivalen John Slettvoll gewesen. Nun waren bei der WM in München 1993 die Rollen umgekehrt, was zu Reibungen und nach Niederlagen gegen Frankreich und Norwegen in der Relegations-Poule zum Abstieg führte.
Der dreifache Meistercoach (1958 und 60 mit Davos sowie 1966 mit GC) konnte den Absturz in die C-Gruppe nicht verhindern. Die Schweizer waren am Ende punktgleich mit Österreich und Japan, stiegen aber ab, weil nicht die Tordifferenz des ganzen Turniers, sondern jene aus den direkten Begegnungen der drei Teams massgebend war. Dabei wurde den Schweizern die 4:8-Pleite gegen Österreich zum Verhängnis.
WM: 8. Platz (2015).Unter dem ehemaligen NHL-Goalie schaffte die Nati in Prag zwar den Einzug in den Viertelfinal mühelos. Dort brach der Kanadier aber sein Versprechen gegenüber Keeper Leonardo Genoni und setzte gegen die USA (2:5) auf Reto Berra, der im letzten, bedeutungslosen Gruppenspiel gegen Gastgeber Tschechien (1:2 n. P.) stark gehalten hatte. Im Herbst trennte man sich dann von Hanlon – und der Weg zur «Swissness»-Ärä mit Patrick Fischer wurde frei.










