EVZ-Stressprogramm mit vier Spielen innert fünf Tagen
«Aus medizinischer Sicht ist das schlecht»

Der happige Spielplan ist ein Belastungstest für die Zuger. Team-Doc Beat Schwegler macht sich mehr Sorgen um die jungen Spieler als um die Routiniers. Freude am harten Programm hat er aber ganz grundsätzlich nicht.
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Die EVZ-Spieler absolvieren diese Woche ein Mammutprogramm mit vier Partien innert fünf Tagen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Der EVZ absolvierte diese Woche vier Partien innert fünf Tagen
  • Team-Doc Beat Schwegler warnt vor erhöhtem Verletzungsrisiko
  • Der Mediziner erklärt die Folgen von Müdigkeit und Überbelastung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Die Zuger werden in dieser Woche stark beansprucht. Nach dem CHL-Viertelfinal-Rückspiel vom Dienstag gegen Lukko Rauma (Fi) sind sie eines der Teams, die auch am Mittwoch ran müssen. Dann folgen die Back-to-Back-Runden am Freitag und Samstag. Vier Spiele innert fünf Tagen. Oder: fünf Partien in den acht Tagen vor Weihnachten.

Fürs Weiterkommen in der Champions League wird der EVZ quasi noch mit einem happigen Programm «bestraft».

Eine solche Ballung von Spielen habe er in den letzten Jahren nie erlebt, sagt Dr. med. Beat Schwegler. Dem Zuger Mannschaftsarzt ist zwar bewusst, dass im Olympia-Jahr die NL-Qualifikationsphase in einen kürzeren Zeitraum gequetscht werden muss. Dennoch schlägt er Alarm hinsichtlich des Zuger Mammutprogramms: «Ehrlich gesagt ist das aus medizinischer Sicht schlecht.» Die Belastung – sowohl physisch als auch mental – sei enorm, was ein grösseres Verletzungsrisiko zur Folge habe.

«Die Jungen brauchen noch klare Vorgaben»

Dabei macht sich der Mediziner eher Sorgen um die jungen Spieler als um die Ü30-Fraktion im Team. «Die Routiniers wissen aus Erfahrung, wie sie damit umgehen müssen. Die Jungen brauchen da vielleicht noch klare Vorgaben.» Am Montag ist die Thematik nochmals explizit angesprochen worden. Dabei sind es für Schwegler noch nicht die Spiele eins und zwei, die gefährlich werden. Sondern die Duelle drei und vier am Freitag und Samstag.

«Wenn Körper und Kopf müde sind, verändert sich das Zweikampf-Verhalten. Körperspannung und Konzentration lassen nach, die Verletzungsgefahr nimmt zu.» Deshalb pocht der Team-Doc auf möglichst optimale Regeneration, «90 Prozent davon machen Schlaf und gutes Essen aus». Wenn es die Zeit noch zulasse, helfen natürlich auch Massagen, Saunagänge und Bäder.

In dieser Saison, so bestätigt Schwegler, fällt auf, dass viele Mannschaften eine lange Verletztenliste zu beklagen haben. Verifizierte Zahlen, dass dies jeweils mit dem gedrängten Spielplan im Olympia-Jahr zusammenhängt, gebe es jedoch nicht. «Uns Klub-Ärzten sind nur schon die Freitags- und Samstagsrunden ein Dorn im Auge, das betonen wir seit Jahren.»

Donnerstag und Samstag oder Freitag und Sonntag als Spieltage würde man aus medizinischer Sicht begrüssen. Aus wirtschaftlicher stehen die Klubs aber auf die Freitags- und Samstags-Runden.

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