Das Erfolgsrezept von Calvin Thürkauf
Für das Olympia-Ticket nicht an Olympia denken

Mit seinem Doppelpack war Calvin Thürkauf am Samstag gegen Tschechien der herausragende Schweizer Spieler. Er geht den Leistungsdruck im Kampf um die Olympia-Tickets auf spezielle Weise an.
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Calvin Thürkauf freut sich zusammen mit Damien Riat (l.) über sein zweites Tor gegen Tschechien.
Foto: Nico Ilic/freshfocus
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Dass Calvin Thürkauf (28) sehr gute Chancen hat, im Februar zum Schweizer Aufgebot für die Olympischen Spiele in Mailand zu gehören, war schon vor den Swiss Ice Hockey Games klar. Doch der Lugano-Stürmer hat die beiden bisherigen Nati-Spiele diese Woche in Zürich genutzt, um seine Position zu festigen. Er gehört zu den Gewinnern der aufgrund der beiden Niederlagen (2:3 n.P. gegen Schweden, 3:5 gegen Tschechien) bislang nicht wirklich erfreulichen Olympia-Hauptprobe.

Schon gegen Schweden gehörte Thürkauf mit seiner Präsenz und seiner Physis zu den besten Schweizern. Gegen Tschechien legte der Zentralschweizer noch ein Brikett nach, er war an allen drei Toren der Nati beteiligt – zwei erzielte er selbst, beim dritten stand er am Ursprung. Es ist offensichtlich, dass Thürkauf die richtige Einstellung für diesen letzten Nati-Termin vor den Olympischen Spielen gefunden hat.

Keinen Bock auf unnötigen Druck

Und die wäre? «Ich bin mit einer ganz normalen Einstellung eingerückt, denn wenn man zu viel über die Olympia-Ausgangslage nachdenkt, beginnt man zu hadern und macht sich selber unnötigen Druck. Deshalb bin ich mit einem leeren Kopf zur Nati gekommen. Ich will einfach spielen und mein Bestes geben», erläutert Thürkauf sein Erfolgsrezept. Will heissen: Nicht an Olympia denken, um sich ein Olympia-Ticket zu sichern.

Denn der dreifache WM-Teilnehmer, der beim letzten Silber im Frühling in Dänemark und Schweden allerdings verletzungsbedingt fehlte, sagt sich: «Wenn es mit Olympia klappt, dann klappt es und wenn nicht, dann hat es eben nicht gereicht. Ich bin stolz, mein Land an diesen Turnieren vertreten zu dürfen, und wenn ich es ins Olympia-Team schaffen sollte, bin ich noch stolzer.» Thürkauf war schon bei den letzten Spielen 2022 in Peking dabei. Aber das bevorstehende Turnier – mit allen NHL-Stars – wäre natürlich nochmals eine andere Geschichte.

Lugano-Hoch in die Nati mitgenommen

Entgegen kommt ihm beim Kampf um die Plätze die Erfolgswelle, auf der er mit Lugano derzeit surft. «Das ist definitiv so, man spielt dadurch automatisch lockerer», meint er. Nach schwierigen Jahren und auch einem anspruchsvollen Start in die laufende Saison haben die Tessiner zuletzt Fahrt aufgenommen. In der Tabelle sind sie bis auf Rang 4 emporgeklettert. Einer der Gründe: der formstarke Captain Calvin Thürkauf. «Ich bin wirklich happy, wie es in Lugano mit dem ganzen Prozess gerade läuft», sagt er.

Nicht happy macht es Thürkauf, wenn die Nati am Heimturnier in Zürich keine Spiele gewinnt. Dies will er mit seinen Kollegen im abschliessenden Spiel der Swiss Ice Hockey Games am Sonntag gegen Finnland (15.45 Uhr) ändern. «In den ersten zwei Spielen hat es leider nicht gereicht. Aber vor dem Heimpublikum wollen wir das letzte Spiel unbedingt gewinnen.»

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