Darum gehts
- Die IAA München zeigt die Zukunft der Automobilindustrie mit Fokus auf Elektrofahrzeuge
- Audi, Cupra, Hyundai, Mercedes, Opel, Škoda und VW präsentieren Konzeptstudien
- VW plant für 2026 und darüber hinaus günstige Elektroautos ab 25’000 Franken
Hallo Zukunft! Unter diesem Titel lässt sich die diesjährige Internationale Automobilausstellung IAA in München treffend zusammenfassen. Neben dem Mittelklasse-SUV iX3, der als erstes Modell aus BMWs «Neuer Klasse» entspringt, stellt auch Mercedes den direkten Konkurrenten des iX3 und aktuellen Konzernbestseller GLC erstmals rein elektrisch ins grelle Rampenlicht der einstigen deutschen Vorzeigemesse, die dieses Jahr in neuem Glanz erstrahlt.
Der VW-Konzern hat eine ganze Armada neuer Günstigstromer nach München gekarrt und zeigt neben dem potenziellen neuen E-Volkswagen ID. Polo und der SUV-Studie ID. Cross die auf gleicher Plattform aufbauenden Ministromer Cupra Raval und Škoda Epiq. Sie alle sollen nächstes Jahr mit Preisen ab 25’000 Franken beim Händler stehen.
Doch einige Hersteller gehen in der bayerischen Landeshauptstadt noch einen Schritt weiter und zeigen mit teils mehr, teils weniger seriennahen Konzeptfahrzeugen, wie sie sich die – mehrheitlich elektrische – Autozukunft auf unseren Strassen vorstellen. Wir nehmen die sieben coolsten und spektakulärsten IAA-Studien genauer unter die Lupe:
Audi Concept C
Audi zeigt mit dem Concept C auf der IAA die Studie eines zweisitzigen Elektrosportlers, der sein Klappdach öffnen kann und so auf Knopfdruck vom Coupé zum Targa mutiert. Ein künftiges Modell, das in Personalunion Audi TT und R8 nach deren Produktionseinstellungen ersetzen soll. Technisch dürfte die Neuauflage des Audi TT eng mit dem Porsche 718 verwandt sein, den die Stuttgarter vor einigen Monaten aufgrund der Pleite von Batteriehersteller Northvolt erst einmal deutlich nach hinten verschoben haben. Vor Mitte 2027 dürfte das neue Zwillingspärchen aus Cayman und Boxster kaum bei den Porsche-Händlern stehen. Bei Audi dürfte es folglich noch später werden.
Cupra Tindaya
Die Cupra-Studie ist ein 4,72 Meter langer Mittelklasse-Crossover, der prächtig ins Portfolio der Seat-Sporttochter passen würde. Mächtige 23-Zöller, eine martialische Front mit Display-Einsatz und stechenden LED-Augen – der Tindaya kann einem fast Angst machen. Ausgestellte Radhäuser, beleuchtete Logos und eine Dachkonstruktion, die an ein Exoskelett erinnert – das schafft Eindruck. Innen gibts vier Einzelsitze, ein stattliches 24-Zoll-Display nebst Lenkrad im Gaming-Stil und eine Mittelkonsole, die an die 2023er-Studie des Lamborghini Lanzador erinnert.
Hyundai Concept Three
Auch wenn sich Hyundai verschiedene Antriebsarten für seine Fahrzeuge offenlässt, stellen die Südkoreaner zunehmend auf Elektromodelle um. Bestes Beispiel ist die kunterbunte, 4,28 Meter lange IAA-Studie Concept Three, mit der Hyundai spielerisch zeigt, wie man sich ein sportliches Modell der Kompaktklasse wie einen kommenden Ioniq 3 vorstellt. Überall im und am Fahrzeug ist die Symbolfigur Mr. Pix als kleines Styling-Signet versteckt. Anleihen an das frühere Sportcoupé Veloster sind am Concept Three nicht ganz zufällig.
Mercedes Concept AMG GT XX
Auch für die Mercedes-Sporttochter AMG wird die Zukunft elektrisch. Wie spektakulär, zeigte die Studie AMG GT XX schon Wochen vor der Messepremiere auf dem 12,68 Kilometer langen Highspeedoval im süditalienischen Nardò. Dort knackte der mehr als 1360 PS (1000 kW) starke Superstromer gleich 25 Rekorde für E-Autos – unter anderem denjenigen für die schnellste Erdumrundung: In weniger als acht Tagen legte der AMG GT XX 40’075 Kilometer zurück, was 3177 Nardò-Runden mit Durchschnittstempo 300 entspricht. Möglich machts modernste Elektrotechnik wie neuartige Axialfluss-E-Motoren und Schnellladeraten bis 850 kW. Die Serienversion des AMG GT XX soll schon 2026 vorgestellt werden.
Opel Corsa GSE Vision Gran Turismo
Leider wird ein Corsa mit 800 Elektro-PS in der kommenden Generation keine Realität. Doch auch Designer wollen einmal träumen und es krachen lassen. All das bietet der Opel Corsa GSE Vision Gran Turismo, der ab 2026 im Rennspiel «Gran Turismo 7» als Hypercar über möglichst viele Bildschirme rasen soll. Bestenfalls gibt die IAA-Studie einige Hinweise auf die kommende Generation des Corsa, der spätestens 2027 auf den Markt rollen dürfte. Er wird jedoch zum Ärger eingefleischter Opel-Fans kaum mit Rennreifen, gigantischem Spoiler-Ornat, Überrollkäfig und Rundstreckengenen daherkommen.
Škoda Vision O
Škoda bleibt seiner Linie treu und setzt auch weiterhin auf ebenso praktische wie familiäre Fahrzeuge. Bedient der seriennahe und ebenfalls an der IAA gezeigte Škoda Epiq das Segment der kleinen Elektro-Crossover, geht der 4,85 Meter lange Vision O mindestens zwei Stufen weiter. So kann sich der geneigte Škoda-Fan einen kommenden Octavia oder Superb mit Elektroantrieb vorstellen. Ein Serienmodell nach Vorgabe des Vision O könnte in der Zukunft zum Beispiel auch beide Fahrzeuge in einem Modell abbilden. Der Marktstart dürfte kaum vor 2028 sein – und nicht unbedingt nur als Elektromodell, sondern wohl auch als Hybride.
VW ID. Cross Concept
So ganz konnte sich VW von der ID-Nomenklatur dann doch nicht verabschieden. Zwar wurde aus dem ID. 2 nunmehr der ID. Polo, und der SUV-Ableger wird die Bezeichnung ID. Cross bekommen. Doch vielleicht wäre der volle Schritt zurück zu normalen Namen die bessere, weil einfachere Variante gewesen. So wird an der IAA der 4,16 Meter lange VW ID. Cross Concept enthüllt. Bis zum Marktstart dauerts wohl noch rund ein Jahr – die 211 PS (155 kW) starke und bis zu 420 Kilometer weit stromernde Studie dürfte dem elektrischen Serienmodell aber schon recht nahekommen. Innen wirkt der ID. Cross aufgeräumt und edel. Preislich solls bei unter 30’000 Franken losgehen.