Darum gehts
- BMW iX3: Startmodell der «Neuen Klasse» mit elektrischem Antrieb
- Neues Cockpitdesign mit schmalem Anzeigeband, aber klobigem Vierspeichenlenkrad
- 469 PS, 675 Nm Drehmoment und bis zu 800 km Reichweite
Wie wichtig ein neues Modell für eine Marke ist, lässt sich oft erst nach ein paar Jahren beurteilen. Bei BMW, dem aktuell erfolgreichsten aller Premiumhersteller, ist es diesmal anders. Der neue iX3 soll die Marke neu erfinden – was Produktion, Entwicklung, Design, Bedienung und einiges mehr betrifft.
Die Zukunft, mit total sechs Modellen der sogenannten Neuen Klasse, ist dann vor allem eines: elektrisch. «Die Neue Klasse ist unser grösstes Zukunftsprojekt. Sie steht für einen gewaltigen Sprung bei den Technologien, dem Fahrerlebnis und dem Design», erklärt BMW-CEO Oliver Zipse (61). «Unser gesamtes Produktportfolio wird von den Innovationen der Neuen Klasse profitieren – und zwar unabhängig von der Antriebstechnologie.» Nach dem iX3 mit Marktstart im März 2026 folgt Mitte Jahr bereits die Limousine i3.
Kurz vor der Internationalen Automobilausstellung IAA (9. bis 14. September in München) durften wir uns das Premierenmodell, den 4,78 Meter langen BMW iX3 xDrive50, in einem Fotostudio näher anschauen. Stattliche 469 PS (345 kW) und 675 Nm leistet diese erste Variante. Allerdings sollen im Laufe der Zeit noch stärkere, aber auch schwächere Versionen das Angebot ergänzen.
Bis zu 800 Kilometer Reichweite
Ein Normverbrauch von kaum mehr als 15 kWh/100 km und ein 108,7 kWh grosses Akkupaket mit 20 Prozent höherer Energiedichte ermöglichen dank 800-Volt-Bordnetz imposante WLTP-Reichweiten von bis zu 800 Kilometern. Und das Nachladen soll mit 400 Kilowatt (wenns der Schnelllader denn hergibt) fast so flott gehen wie das Tanken beim Verbrenner. So lässt sich in nur zehn Minuten Strom für 370 Kilometer in die Akkus füllen. Und selbst bidirektionales Laden – Vehicle-2-Load (V2L), Vehicle-2-Home (V2H) und Vehicle-2-Grid (V2G) – soll möglich sein.
Fahrwerk, Bremsen, Lenkung und Fahrerassistenzsysteme sind durch vier spezielle Hochleistungsrechner vernetzt. Trotzdem ist der BMW iX3, zumindest beim Verkaufsstart nächsten Frühling, noch nicht mit der erwarteten Fahrerassistenzstufe 3 zu bekommen, sondern muss mit jenen Fahrfunktionen auskommen, die bereits der BMW i5 bietet. Punkten kann der Neue stattdessen beim Thema Nachhaltigkeit. Im Vergleich zum Vorgänger verbraucht der iX3, der im neuen Werk Debrecen in Ungarn produziert wird, über den gesamten Lebenszyklus 34 Prozent weniger CO₂-Emissionen.
Komplett neue Innenarchitektur
Innen bietet der Elektro-Crossover viel Platz für bis zu fünf Personen. Und beim Anblick des Cockpits dürften einige eingefleischte BMW-Fans wohl erschrecken. Die bekannten Instrumente werden durch ein schmales Anzeigeband an der Unterseite der Frontscheibe ersetzt. Dazu gibt es ein Head-up-Display und einen weiteren zentralen Bildschirm in der Mitte der Armaturentafel. Auch das über Jahrzehnte etablierte Lenkrad im Dreispeichendesign mit einfachen Bedienmodulen gibts beim neuen iX3 nicht mehr. Ein klobiges Lenkrad mit vier Armen soll den Fahrer – variabel illuminiert – künftig durch den digitalen Bediendschungel der Neuzeit führen.
Der 520 Liter grosse Laderaum lässt sich durch Umklappen der Rücksitze auf bis zu 1750 Liter erweitern. Unter der Fronthaube stehen zudem weitere 58 Liter für Ladekabel und andere Utensilien zur Verfügung. Preise nennt BMW für sein wichtigstes Modell der Neuzeit noch keine. Wir schätzen aber, dass der Basispreis des iX3 xDrive50 über 70'000 Franken liegen wird.