Es waren böse Anschuldigungen, welche Österreichs Abfahrer nach dem Abfahrtstraining in Beaver Creek an die Adresse der Rennleitung übermittelten. Der 25-jährige Stefan Eichberger, war nach der Probe, welche aufgrund dicker Nebelschwaden immer wieder unterbrochen werden musste, im Gespräch mit Blick besonders hässig: «Als ich gehört habe, dass im Fall von einem schweren Sturz aufgrund des Nebels kein Hubschrauber an die Unfallstelle fliegen könnte, war für mich klar, dass wir dieses Training nicht durchführen können. Dass der Start dennoch freigegeben wurde, ist meines Erachtens eine absolute Frechheit.»
Vincent Kriechmayr hat es im ORF ähnlich gesagt. Österreichs Top-Allrounder konnte nicht verstehen, dass die Rennleitung dieses Training bei schlechten Bedingungen durchgedrückt hat. Nur damit am Donnerstag, welcher gemäss der Meteorologen der einzig schöne Tag der Woche sein soll, das Rennen gestartet werden kann. «Natürlich will jeder ein Rennen haben. Aber so ein Training durchzudrücken, was gefühlt alle zwei Läufer unterbrochen ist, ist nicht zielführend», kritisierte der Kärntner gegenüber der «Kronenzeitung». Auch Schwarz war zu diesem Zeitpunkt der Meinung, dass im Fall eines bösen Sturzes kein Rettungshelikopter zur Stelle gewesen wäre.
Marco Odermatt sagte aber bereits zu diesem Zeitpunkt gegenüber Blick, «dass nach meinen Informationen für den Notfall ein Helikopter bereit gewesen wäre».
Schweizer Koch liefert den Beweis!
Genau das hat der Schweizer Teamkoch Alex Brazerol auf dem Weg in den Supermarkt gesehen. «Als Alex zum Einkaufen gefahren ist, war der Rettungshelikopter auf dem Parkplatz unweit vor der Einfahrt nach Beaver Creek stationiert», erzählt Swiss Ski-Cheftrainer Tom Stauffer.
Tatsächlich ist dieser nicht nur bereitgestanden, sondern wäre auch bereit gewesen, um zu Unfallstellen zu fliegen. Und dieser Fakt ist mittlerweile auch bis ins Lager der Österreicher durchgedrungen. ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeiffer hat deshalb bei der Mannschaftsführersitzung FIS-Renndirektor Markus Waldner versöhnlich die Hand gegeben.
Aber warum sind die Informationen bezüglich des Hubschraubers am Start nicht bis zu den Österreichern vorgedrungen? «In diesem Fall ist eine Fehlkommunikation unterlaufen. Deshalb kann ich auch verstehen, dass sich die Athleten aufgeregt haben», hält Markus Waldner fest.
Die Chance, dass heute auf der verkürzten «Birds of Prey» ein weiteres Training ausgetragen werden kann, ist aufgrund der Wettervorhersagen klein. Dafür besteht in Beaver Creek Zuversicht, dass die ursprünglich am Freitag angesetzte Abfahrt morgen Donnerstag ausgetragen werden kann.