Danioth kehrt nach Kreuzbandriss zurück
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Erster Tag auf der Piste:Danioth kehrt nach Kreuzbandriss zurück

«Die Therapeuten können es kaum glauben»
Auch sieben Knie-OPs können Schweizer Ski-Ass nicht stoppen

Vier Kreuzbandrisse, sieben Knie-Operationen: Die Beine von Aline Danioth sind ein Wrack – könnte man meinen. Doch in Copper Mountain fährt sie so stark wie seit Jahren nicht mehr.
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Vier Kreuzbandrisse, sieben Operationen: Aline Danioth musste in ihrer Karriere oft untendurch. Dennoch gab sie nie auf.
Foto: Instagram/alinedanioth

Darum gehts

  • Aline Danioth fährt in Copper Mountain so stark wie seit drei Jahren nicht mehr
  • Trotz Rückschlägen bleibt sie positiv und fühlt sich körperlich stark
  • Vier Kreuzbandrisse, sieben Knieoperationen und ein Bandscheibenvorfall überwunden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Manchmal fühlt sich selbst ein 16. Platz wie ein Sieg an. «Das ist eine grosse Genugtuung für die Arbeit der letzten zweieinhalb Jahre», sagt Aline Danioth (27) nach dem Slalom in Copper Mountain (USA). Die Urnerin könnte noch weiter zurückblicken: Vier Kreuzbandrisse, sieben Knieoperationen, ein Bandscheibenvorfall. Aufgegeben hat sie nie. «Jetzt bin ich einfach glücklich.»

Es ist ihr bestes Weltcupresultat seit fast drei Jahren – erzielt bei flachem Licht und einer gezeichneten Piste. «Das macht mich doppelt stolz. Bei schlechter Sicht ist es schwierig. Das weiss auch jeder Hobbyskifahrer, der einmal verletzt war.»

Nächste Woche startet Danioth im Europacup, danach folgt der Weltcup-Slalom in Courchevel (Fr) (16. Dezember).

Beugen und Strecken? Alles wie früher!

Die Frohnatur aus Andermatt sagt: «Ich habe offensichtlich nicht die stärksten Kreuzbänder.» Angst vor einer erneuten Verletzung hat sie kaum. «An 90 Prozent der Tage denke ich gar nicht daran.» Dieser Wert dürfte steigen, denn körperlich fühlt sie sich so stark wie lange nicht.

Im Comeback-Winter vor einem Jahr plagten sie noch Rückenprobleme – jetzt sind sie weg. Auch das rechte Kreuzband, das sie im Juni 2023 mit einem Teil ihrer Patellasehne rekonstruieren liess, hält. «Dieses Knie wurde fünfmal operiert, hat aber volle Beweglichkeit. Die Physiotherapeuten können es kaum glauben.»

Danioth kann das Gelenk komplett beugen und strecken – etwas, woran viele Ski-Profis nach ähnlichen Verletzungen scheitern. «Ich habe sogar mehr Kraft im Bein als früher.»

«Psychosport und Fleissarbeit»

Trotzdem gibt es bei Danioth Momente der Nachdenklichkeit. Etwa, als Lara Gut-Behrami (34) vor zwei Wochen schwer stürzte. Die WM-Sechste von 2023 war damals in Gurgl (Ö) im Slalomtraining. «Als ich die Nachricht las, kamen Gefühle hoch. Das ist bei mir anders als bei Athletinnen, die das Kreuzband noch nie oder nur einmal gerissen haben.» Sie hat die mentalen Werkzeuge, um solche Momente zu meistern. Auch Unsicherheiten beim Start werfen sie nicht mehr aus der Balance.

Danioth hofft auf einen besseren Winter als den letzten. Der Anfang ist gemacht. «Slalom ist nicht nur Psychosport, sondern auch Fleissarbeit. Je mehr Stangen du fährst, desto sicherer wirst du. Früher fehlten mir wegen der Verletzungen viele Einheiten. Jetzt nicht mehr. Umso mehr freue ich mich auf das, was kommt.»

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