Es ist sein erstes WM-Spiel und sein zweiter Einsatz: In der 6. Minute schiesst Sandro Schmid das 2:0 für die Schweiz gegen Weltmeister Tschechien. Vermeintlich. Als Teamkollege und 1:0-Schütze Christian Marti den Puck fürs erste Nati-Tor schon gesichert hat, annullieren die Refs das Tor aufgrund eines vorausgegangenen Offsides.
Was für ein Moment für den 24-Jährigen. Es muss ein Wechselbad der Gefühle sein, oder? «Das ist schwierig zu erklären. Es war im zweiten Einsatz und ich hatte irgendwie das Gefühl, ich bin mental voll im Spiel und habe nicht gross überlegt», erzählt der Fribourg-Spieler unmittelbar nach dem Match. «Im ersten Moment war es speziell. Und auch wenn es nicht gezählt hat, der Mannschaft gab es trotzdem Energie.»
Schmid hatte auch vor zweitem Tor Zweifel
Doch das Karma ist auf Schmids Seite. Er schiesst bei seinem WM-Debüt gleich nochmals ein Tor. In der 42. Minute in Überzahl das wichtige 3:3 zur zwischenzeitlichen Wende. Doch der WM-Neuling gesteht: «Es war mit dem Schlittschuh. Deshalb hatte ich zuerst Zweifel. Ich befürchtete, sie würden das zweite Tor auch nicht anerkennen. Doch nachdem ich die Wiederholung gesehen habe, war ich erleichtert.»
So richtig freuen kann sich Schmid aber dennoch nicht, er müsse die Niederlage zuerst verdauen. Denn die Schweizer lassen die Tschechen erneut zurück ins Spiel. Sie kassieren den neuerlichen Ausgleich vier Minuten vor Schluss in Unterzahl und die erste WM-Auftaktpleite seit neun Jahren, weil Gold-Captain Roman Cervenka (Ex-Lakers) zum 5:4 trifft in der Verlängerung.
Das sagt Fischer über die Debütanten
Dennoch: Nati-Trainer Patrick Fischer ist mit dem Auftritt aller Debütanten zufrieden: «Ich bin stolz auf unsere jungen Spieler, die ihre Premiere hatten auf dieser Bühne gegen einen schwierigen Gegner. Diese Erfahrung kann gegen Ende des Turniers wertvoll sein für sie.» Schmid bildet zunächst mit den Neulingen Simon Knak und Nicolas Baechler eine Sturmlinie, er wird aber auch an der Seite der beiden NHL-Stars Nico Hischier und Timo Meier eingesetzt.
Doch ob Youngsters oder NHL-Grössen, «meine Rolle bleibt die gleiche: Energie ins Spiel bringen, hart forechecken, Pucks zurückerobern». Hat ihnen Trainer Fischer etwas Spezielles mit auf den Weg gegeben vor dem ersten WM-Spiel? «Er sagte uns lediglich, wir sollten Energie aufbringen und so spielen wie in der Vorbereitung und während der Meisterschaft. Denn wenn wir hier sind, dann weil wir es verdienen.» Ob einer seiner Teamkollegen auch den zweiten Puck eingesammelt hat, daran hat Schmid noch gar nicht gedacht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schweden | 2 | 7 | 6 | |
2 | Kanada | 1 | 4 | 3 | |
3 | Finnland | 1 | 1 | 3 | |
4 | Frankreich | 1 | 1 | 3 | |
5 | Lettland | 1 | -1 | 0 | |
6 | Österreich | 2 | -3 | 0 | |
7 | Slowenien | 1 | -4 | 0 | |
8 | Slowakei | 1 | -5 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 1 | 5 | 3 | |
2 | USA | 1 | 5 | 3 | |
3 | Kasachstan | 1 | 1 | 3 | |
4 | Tschechische Republik | 1 | 1 | 2 | |
5 | Schweiz | 2 | -1 | 2 | |
6 | Dänemark | 2 | -5 | 1 | |
7 | Norwegen | 1 | -1 | 0 | |
8 | Ungarn | 1 | -5 | 0 |