Das steckt hinter dem Ambühl-Phänomen
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Fast nie verletzt:Das steckt hinter dem Ambühl-Phänomen

«Budget-Büeli» für die Nati
Spielt Andres Ambühl an der WM gratis?

Ende April hat Andres Ambühl seinen letzten HCD-Spielerlohn erhalten. Seine Klub-Karriere ist bekanntlich beendet. Jetzt stellt sich die Frage: Verdient der 41-Jährige für seinen 20. und letzten WM-Auftritt nichts (ausser Ruhm und Ehre)?
Publiziert: 08.05.2025 um 19:28 Uhr
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Andres Ambühl in Herning (Dä) auf dem Weg zu seiner 20. und letzten Weltmeisterschaft.
Foto: freshfocus

Darum gehts

  • Andres Ambühl beendet Karriere mit 20. WM-Auftritt für die Schweiz
  • Verband zahlt für vertragslose HCD-Legende die Versicherung
  • Was verdient der 41-Jährige für seinen Mai mit der Nati?
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Nicole Vandenbrouck aus Herning

Andres Ambühl hat geschafft, was noch keinem grossen Schweizer in der Neuzeit gelungen ist: Er setzt den Schlusspunkt seiner grandiosen Laufbahn mit einem WM-Auftritt. Seinem 20. notabene. Seine Klub-Karriere hat die HCD-Ikone bereits mit dem Playoff-Out am 10. April (2:4 gegen den ZSC) beendet. Ende April ist der letzte Spielerlohn geflossen. Und jetzt?

Es ist Mai und Ambühl spielt für die Schweizer Nati. Etwa gratis? Eine solche Frage hat Lars Weibel, Sportdirektor der Nati, noch nie beantworten müssen. Er sagt: «Wir zahlen den Spielern kein Salär. Es gibt ein Taggeld sowie eine Reiseentschädigung.» Im Normalfall wird dies jedoch jenen Klubs ausbezahlt, bei denen die Spieler unter Vertrag stehen und die es ihm weiterleiten. Geht bei Ambühl also nicht mehr.

Auf die ungewöhnliche Situation angesprochen, muss auch der Ex-HCD-Stürmer schmunzeln. «Es stimmt, mein Spielervertrag mit Davos ist ausgelaufen. Und ich bin froh, hier an der WM zu sein.» Weiter zum Lohn-Thema äussert sich der 41-Jährige nicht. Aber er bejaht lachend die Aussage, dass er in diesem Fall der günstigste Schweizer Spieler in diesem WM-Kader ist.

Genaue Zahlen zu Taggeld, Reisespesen oder auch zur Versicherung, die Swiss Ice Hockey für den vertragslosen Ambühl ebenfalls übernehmen muss, nennt Weibel nicht. Er ergänzt aber, dass es auch noch eine Erfolgsprämie gebe. Dieser Bonus wird erst bei einer Halbfinal-Qualifikation fällig – vorher sind keine Prämien vorgesehen.

IIHF-Prämien enthüllt

Finanziert werden diese aus der Vergütung des Weltverbandes IIHF für jene Nationen, die beim Turnier die K.-o.-Spiele erreichen. Die Beträge hat die «Bild»-Zeitung während der letzten WM enthüllt. Insgesamt schüttet die IIHF rund 7,5 Millionen US-Dollar (5,94 Mio. Schweizer Franken) aus. Für den Viertelfinal-Einzug gibts eine halbe Million Dollar. Dann gehts bergauf: Der 4. Platz bringt 890 000 Dollar, Bronze 920 000, Silber 950 000 und der WM-Titel 1,1 Mio. Dollar. Die Landesverbände nutzen diese Prämien normalerweise auch dazu, um Kosten, die sonst während eines Nati-Jahres anfallen, zu decken.

In diesen Sphären ist das Taggeld für die Spieler natürlich nicht angesiedelt, nicht mal in den vierstelligen. In der Vergangenheit hat es in etwa zwischen 200 und 300 Franken pro Tag gegeben. So käme Ambühl bei einem Vorstoss in die Medaillenspiele schon mal auf ein «WM-Sackgeld» zwischen 5000 und 7500 Franken. Doch wer den Davoser kennt, weiss: Die Leidenschaft fürs Hockey hat ihn immer weiter angetrieben, nie das Geld. So sagte Ambühls Spielerberater Enrico Triulzi (67) vor wenigen Wochen: «Die Vertragsverhandlungen sind immer reibungslos abgelaufen, er hatte nie utopische Lohnforderungen, sondern kannte seinen Wert genau.»

Deshalb ist Ambühl nichts unwichtiger als die Summe, die ihm für den Nati-Mai überwiesen wird. «Ich will einfach spielen und Spass haben», sagt der verdienstvollste Spieler der Schweiz. Das Team zählt, die gemeinsame Reise zu einem allfälligen Erfolg. Und seine letzte auf Schlittschuhen.

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