Kanada besiegt die USA im 4-Nations-Final
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Angst vor der NHL?
Hockey-Verband sucht Daniel Düsentrieb

Innovationsgeist ist nicht Sache von Verbänden – aber das Welteishockey braucht Visionäre, sonst übernimmt die NHL das Kommando. Warum nicht mal was Neues wagen?
Publiziert: 10:22 Uhr
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Die IIHF-WM benötigt eine Auffrischungskur.
Foto: Urs Lindt/freshfocus

Darum gehts

  • IIHF klammert sich an veraltetes Finanzierungsmodell und unverändertes WM-Format
  • NHL plant eigene Weltmeisterschaft im Vierjahres-Rhythmus als mögliche Revolution
  • Der IIHF braucht neue Ideen im Konkurrenzkampf mit der NHL
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Es ist, wie es ist: Der Internationale Eishockey-Verband (IIHF) ist keine Institution für Visionäre. Da haben sich Berufsfunktionäre mit dem Morbus-Cementit-Syndrom eingenistet, die an ihren Sesseln kleben und konsequent den Fortschritt verweigern, weil progressives Denken in diesem Zirkel verpönt ist. Der Weltverband klammert sich in eintöniger Mattigkeit an das, was vorhanden ist: Ein Finanzierungsmodell, das am Tropf einer Murmeltiertag-Weltmeisterschaft hängt, die pünktlich jedes Jahr im Mai in unveränderter Form wieder im Kalender erscheint, ein wirtschaftliches Klumpenrisiko und eine sportliche Sackgasse, jeden verdammten Frühling ein Weltmeister.

Mehr Konkurrenz, kleinere Eisfelder?

Wenn man sich wenigstens ab und zu um einen neuen Modus mit weniger Teilnehmern und mehr Konkurrenzkampf bemühen, auf die kleineren NHL-Eisfelder wechseln oder das Regelwerk entflechten würde? Man könnte zum Beispiel auch mal das Modell mit zwei Veranstaltungsorten überdenken, in diesem Jahr spielt eine Gruppe in Stockholm, während man die andere in der schwer zugänglichen dänischen Provinz versenkt hat. Wer sich sein Team im Viertelfinal anschauen möchte, weiss bis kurz vor der Sause nicht, wo die Partie stattfinden wird. Stockholm oder Herning? Ist ja nicht grad um die Ecke.

Mal die Nase in den Wind halten?

Die angedachte internationale Revolution der NHL, die für eine eigene Weltmeisterschaft im Vierjahres-Rhythmus eine Pause einlegen würde, kann dem seit rund zwanzig Jahren eingefrorenen globalen Eishockey nur guttun. Nun müssen die Verwalter an der Zürcher Brandschenkestrasse mal die Köpfe aus ihrem IIHF-Prachtbau stecken und die Nase in den Wind halten. Vielleicht findet sich hinter diesen Mauern gar ein Daniel Düsentrieb mit einer zündenden Idee?

Wahrscheinlicher ist, dass man in Schockstarre verharrt, bis die NHL Nägel mit Köpfen macht. Man beklagt sich in Europa ja gerne über das zackige Vorgehen der Nordamerikaner, nur um dann später deren Ideen aufzugreifen. Dafür ist es jetzt aber wohl schon zu spät. Wenn die IIHF die internationale Bühne der NHL überlässt, darf sie Europameisterschaften für die Abgehängten organisieren. Dann wohl eher nicht im Jahresrhythmus.

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Deutschland
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