Es ist Halbzeit in der National League
Welcher NL-Trainer macht den besten Job?

Blick nimmt die Teams der National League unter die Lupe, analysiert Potenzial und die Leistung jedes Klubs und präsentiert ein Ranking. Nach Sturm, Abwehr und Goalies werden nun die Männer an der Bande bewertet.
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Darum gehts

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1

Josh Holden (47, Davos)

Eine reine Angriffsmaschine? Stimmt nicht. Das ist spektakuläres Offensiv-Hockey mit einkalkulierter Aggressivität (Nummer 1 bei den Strafen), klar, aber abgesichert durch Automatismen und variantenreiches Pressing. Die Handschrift des Trainers sorgt dafür, dass man für diese Spitzenleistungen nicht mal von den Special Teams abhängig ist, Davos dominiert vor allem bei numerischem Gleichstand.

Spitzenreiter mit dem HCD: Josh Holden.
Foto: keystone-sda.ch
2

Tomas Mitell (45, Lugano)

Ruhe und Geduld in Lugano? Mitell hats tatsächlich geschafft, den Panikmodus aus dem Südtessin zu verbannen. Trotz verpatztem Saisonstart werkelt der Schwede unaufgeregt weiter, Zusammenhalt und Eigenverantwortung ist kein Fremdwort mehr bei den Bianconeri – die übrigens am wenigsten Gegentreffer kassiert haben. Das war auch schon mal anders …

Dank ihm ist Ruhe in Lugano eingekehrt: Tomas Mitell.
Foto: keystone-sda.ch
3

Thierry Paterlini (50, SCL Tigers)

Es ist das Los der SCL Tigers, Jahr für Jahr die gefragtesten Spieler zu verlieren. Es ist das Los von Thierry Paterlini, Jahr für Jahr eine Art Neuaufbau betreiben zu müssen. Mit einem Leistungsabfall als logische Folge? Nein, nicht bei Paterlini. Trotz des Verlusts von Charlin, Saarijärvi, Zanetti und Saarela. Das sagt schon alles darüber, wie erfolgreich der Zürcher und sein Staff arbeiten.

Der Tiger-Dompteur: Thierry Paterlini.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
4

Johan Lundskog (41, SCRJ Lakers)

Der Schwede hat Rappi zum Überraschungsteam geformt. Die Lakers liefern in der Startphase der Saison dermassen ab, dass sie trotz Niederlagenserie noch im Konzert der Top 6 mitspielen. Lundskog passt sein Spielsystem den Fähigkeiten des Spielermaterials an – nicht umgekehrt. Bleiben die Akteure dabei, zelebrieren die Lakers knackiges Hockey.

Mit Rappi derzeit in den Top 6: Johan Lundskog.
Foto: keystone-sda.ch
5

Roger Rönnberg (54, Fribourg)

Der vierfache Champions-League-Sieger trägt viel dazu bei, dass talentierte Spieler wie Johnson, Biasca und neu Taibel und Reber für Gottéron unterschrieben haben und Nati-Star Schmid bleibt. Rönnberg lernt immer noch, mit den Launen seines Teams umzugehen. Doch man kann sicher sein, dass sich der Schwede nicht auf der Nase rumtanzen lässt.

Ein selbstbewusster Schwede in Fribourg: Roger Rönnberg.
Foto: keystone-sda.ch
6

Geoff Ward (63, Lausanne)

Mit Geoff Ward wird man erst im Frühling abrechnen. Im bisherigen Saisonverlauf beweist der Kanadier Systemfestigkeit und findet trotz des langfristigen Ausfalls seines besten Spielers (Suomela) die passende Balance zwischen Angriffslust und kontrollierter Defensive.

Führte Lausanne zuletzt zweimal in den Final: Geoff Ward.
Foto: Getty Images
7

Lauri Marjamäki (48, Kloten)

Der Gesamteindruck bleibt positiv, auch wenn die Zürcher nicht mehr so hoch fliegen wie in der ersten Saison des Finnen, als er Chaos in Ordnung verwandelte. Der Punkteschnitt ist von 1,52 auf 1,15 gesunken und Kloten kämpft nicht mehr um einen Playoff-, sondern um einen Play-in-Platz. Die Niederlagen zehren an den Nerven des impulsiven Trainers.

Kloten-Trainer mit grimmigem Blick: Lauri Marjamäki.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
8

Éric Landry (50, Ambrì)

Wie der Trainerwechsel über die Bühne ging, war eine Schande – Luca Cereda und Sportchef Paolo Duca traten zurück nach dem Verrat von Präsident Filippo Lombardi, der sich hinter ihrem Rücken mit Christian Dubé getroffen hatte. Doch der Kanadier, dessen Söhne Manix und Lukas für die Biancoblù stürmen, hat rund dreimal so viele Punkte pro Spiel geholt wie sein ehemaliger Chef.

Vom Assistenten zum Ambri-Interimscoach: Éric Landry.
Foto: Michela Locatelli/freshfocus
9

Ville Peltonen (52, Servette)

Man wird auch bei Peltonen den Eindruck nicht los, dass diese Mannschaft ihre Leistung nach dem Lustprinzip selbst steuert. Der Finne hat die Bandbreite der Schwankungen aber etwas eindämmen können – in Anbetracht der Leistungen unter seinem Vorgänger (Treille) ist das schon ein grosser Schritt.

Bei Servette einem launischen Team ausgeliefert: Ville Peltonen.
Foto: Pius Koller
10

Michael Liniger (45, Zug)

Dem Trainer-Rookie wird der Einstand als NL-Headcoach nicht leicht gemacht. Die Ausfälle sind zahlreich und namhaft. Bei den Auftritten seines Teams wechseln sich Licht und Schatten ab. Individuell betrachtet, hat er die Leistungsträger noch nicht an ihre Bestform geführt. Der EVZ dümpelt im Mittelfeld; damit genügt er den Ansprüchen noch nicht.

Beim EVZ erstmals Headcoach in der National League: Michael Liniger.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
11

Martin Filander (44, Biel)

Der Schwede hat noch nicht mit Pauken und Trompeten auf sich aufmerksam gemacht. In der Premieren-Saison wurden die Play-ins verpasst, aktuell geht es mal besser, mal schlechter. Man gewinnt nicht den Eindruck, dass sich viele Spieler an ihrer Leistungsobergrenze befinden. Stark ist bei Filander, dass er den Mut hat, Jungen wie Neuenschwander oder Blessing viel Vertrauen zu schenken.

Hat noch keine Stricke mit Biel zerrissen: Martin Filander.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
12

Marco Bayer (53, ZSC Lions)

Der Meistertrainer hat den aufregendsten und zugleich schwierigsten Job. In Zürich kann man jedes Jahr Meister werden, aber die Ansprüche sind riesig. Zwischenrang 8 und schon zwei Niederlagen-Serien genügt ihnen definitiv nicht. Bayer zehrt von der letzten Saison, wo er exzellent abgeliefert hat, und muss jetzt beweisen, dass er an den richtigen Schrauben drehen kann.

Meistercoach beim ZSC unter Druck: Marco Bayer.
Foto: keystone-sda.ch
13

Greg Ireland (60, Ajoie)

Holt er hier das Maximum raus? Schwer zu sagen. Ireland muss die knifflige Aufgabe bewältigen, diesem auf Angriff getrimmten Kader defensive Flötentöne beizubringen. Wie bringt man einen sechseckigen Bolzen in ein rundes Loch? Das Team ist in der Lage, an einem guten Tag jeden Gegner zu schlagen – aber das haben andere Trainer in Ajoie auch schon hinbekommen.

An der Bande beim Dauerletzten Ajoie: Greg Ireland.
Foto: keystone-sda.ch
14

Heinz Ehlers (59, Bern)

Man wollte den Dänen schon lange bei einem NL-Spitzenteam sehen. Doch ein solches ist der SCB im aktuellen Zustand nicht annähernd. Die Fortschritte gegenüber dem missglückten Saisonstart unter Tapola sind im Mikrobereich. Aus 15 Spielen nur gerade mal 16 Punkte zu holen, würde normalerweise den Job eines SCB-Trainers gefährden.

Warten auf den Aufschwung beim SCB: Heinz Ehlers.
Foto: Pius Koller
National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
27
45
64
2
29
25
53
3
27
0
48
4
27
17
47
5
27
-4
45
6
26
13
43
7
26
2
43
8
27
15
43
9
26
-4
35
10
27
-3
34
11
27
-26
32
12
27
-19
31
13
26
-17
27
14
27
-44
19
Playoffs
Qualifikationsspiele
Relegation Play-Offs
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