Darum gehts
Eine reine Angriffsmaschine? Stimmt nicht. Das ist spektakuläres Offensiv-Hockey mit einkalkulierter Aggressivität (Nummer 1 bei den Strafen), klar, aber abgesichert durch Automatismen und variantenreiches Pressing. Die Handschrift des Trainers sorgt dafür, dass man für diese Spitzenleistungen nicht mal von den Special Teams abhängig ist, Davos dominiert vor allem bei numerischem Gleichstand.
Ruhe und Geduld in Lugano? Mitell hats tatsächlich geschafft, den Panikmodus aus dem Südtessin zu verbannen. Trotz verpatztem Saisonstart werkelt der Schwede unaufgeregt weiter, Zusammenhalt und Eigenverantwortung ist kein Fremdwort mehr bei den Bianconeri – die übrigens am wenigsten Gegentreffer kassiert haben. Das war auch schon mal anders …
Es ist das Los der SCL Tigers, Jahr für Jahr die gefragtesten Spieler zu verlieren. Es ist das Los von Thierry Paterlini, Jahr für Jahr eine Art Neuaufbau betreiben zu müssen. Mit einem Leistungsabfall als logische Folge? Nein, nicht bei Paterlini. Trotz des Verlusts von Charlin, Saarijärvi, Zanetti und Saarela. Das sagt schon alles darüber, wie erfolgreich der Zürcher und sein Staff arbeiten.
Der Schwede hat Rappi zum Überraschungsteam geformt. Die Lakers liefern in der Startphase der Saison dermassen ab, dass sie trotz Niederlagenserie noch im Konzert der Top 6 mitspielen. Lundskog passt sein Spielsystem den Fähigkeiten des Spielermaterials an – nicht umgekehrt. Bleiben die Akteure dabei, zelebrieren die Lakers knackiges Hockey.
Der vierfache Champions-League-Sieger trägt viel dazu bei, dass talentierte Spieler wie Johnson, Biasca und neu Taibel und Reber für Gottéron unterschrieben haben und Nati-Star Schmid bleibt. Rönnberg lernt immer noch, mit den Launen seines Teams umzugehen. Doch man kann sicher sein, dass sich der Schwede nicht auf der Nase rumtanzen lässt.
Mit Geoff Ward wird man erst im Frühling abrechnen. Im bisherigen Saisonverlauf beweist der Kanadier Systemfestigkeit und findet trotz des langfristigen Ausfalls seines besten Spielers (Suomela) die passende Balance zwischen Angriffslust und kontrollierter Defensive.
Der Gesamteindruck bleibt positiv, auch wenn die Zürcher nicht mehr so hoch fliegen wie in der ersten Saison des Finnen, als er Chaos in Ordnung verwandelte. Der Punkteschnitt ist von 1,52 auf 1,15 gesunken und Kloten kämpft nicht mehr um einen Playoff-, sondern um einen Play-in-Platz. Die Niederlagen zehren an den Nerven des impulsiven Trainers.
Wie der Trainerwechsel über die Bühne ging, war eine Schande – Luca Cereda und Sportchef Paolo Duca traten zurück nach dem Verrat von Präsident Filippo Lombardi, der sich hinter ihrem Rücken mit Christian Dubé getroffen hatte. Doch der Kanadier, dessen Söhne Manix und Lukas für die Biancoblù stürmen, hat rund dreimal so viele Punkte pro Spiel geholt wie sein ehemaliger Chef.
Man wird auch bei Peltonen den Eindruck nicht los, dass diese Mannschaft ihre Leistung nach dem Lustprinzip selbst steuert. Der Finne hat die Bandbreite der Schwankungen aber etwas eindämmen können – in Anbetracht der Leistungen unter seinem Vorgänger (Treille) ist das schon ein grosser Schritt.
Dem Trainer-Rookie wird der Einstand als NL-Headcoach nicht leicht gemacht. Die Ausfälle sind zahlreich und namhaft. Bei den Auftritten seines Teams wechseln sich Licht und Schatten ab. Individuell betrachtet, hat er die Leistungsträger noch nicht an ihre Bestform geführt. Der EVZ dümpelt im Mittelfeld; damit genügt er den Ansprüchen noch nicht.
Der Schwede hat noch nicht mit Pauken und Trompeten auf sich aufmerksam gemacht. In der Premieren-Saison wurden die Play-ins verpasst, aktuell geht es mal besser, mal schlechter. Man gewinnt nicht den Eindruck, dass sich viele Spieler an ihrer Leistungsobergrenze befinden. Stark ist bei Filander, dass er den Mut hat, Jungen wie Neuenschwander oder Blessing viel Vertrauen zu schenken.
Der Meistertrainer hat den aufregendsten und zugleich schwierigsten Job. In Zürich kann man jedes Jahr Meister werden, aber die Ansprüche sind riesig. Zwischenrang 8 und schon zwei Niederlagen-Serien genügt ihnen definitiv nicht. Bayer zehrt von der letzten Saison, wo er exzellent abgeliefert hat, und muss jetzt beweisen, dass er an den richtigen Schrauben drehen kann.
Holt er hier das Maximum raus? Schwer zu sagen. Ireland muss die knifflige Aufgabe bewältigen, diesem auf Angriff getrimmten Kader defensive Flötentöne beizubringen. Wie bringt man einen sechseckigen Bolzen in ein rundes Loch? Das Team ist in der Lage, an einem guten Tag jeden Gegner zu schlagen – aber das haben andere Trainer in Ajoie auch schon hinbekommen.
Man wollte den Dänen schon lange bei einem NL-Spitzenteam sehen. Doch ein solches ist der SCB im aktuellen Zustand nicht annähernd. Die Fortschritte gegenüber dem missglückten Saisonstart unter Tapola sind im Mikrobereich. Aus 15 Spielen nur gerade mal 16 Punkte zu holen, würde normalerweise den Job eines SCB-Trainers gefährden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 27 | 45 | 64 | ||
2 | 29 | 25 | 53 | ||
3 | 27 | 0 | 48 | ||
4 | 27 | 17 | 47 | ||
5 | 27 | -4 | 45 | ||
6 | 26 | 13 | 43 | ||
7 | 26 | 2 | 43 | ||
8 | 27 | 15 | 43 | ||
9 | 26 | -4 | 35 | ||
10 | 27 | -3 | 34 | ||
11 | 27 | -26 | 32 | ||
12 | 27 | -19 | 31 | ||
13 | 26 | -17 | 27 | ||
14 | 27 | -44 | 19 |














