Es war fünf vor zwölf
Bachofner rettet in Langnau seine Karriere

Er wurde dreimal Meister und sein Betätigungsfeld waren Topklubs. Doch dann geriet Sand ins Getriebe und im letzten Sommer stand Jérôme Bachofner plötzlich ohne Job da. Bei den SCL Tiger hat er seine vielleicht letzte Chance gepackt.
Publiziert: 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 14:13 Uhr
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Die Freude ist bei Jérôme Bachofner zurück.
Foto: Urs Lindt/freshfocus

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Marcel AllemannReporter Eishockey

«Es gab schon angenehmere Sommer als den letzten», gesteht Jérôme Bachofner. Im Juni stand Bachofner, immerhin dreifacher Meister (zweimal mit Zug, einmal mit dem ZSC) und mit 29 Jahren im besten Hockeyalter, noch immer ohne neuen Klub da. Es war die Folge davon, dass seine Karriere zuletzt arg ins Stocken geraten war.

Die ZSC Lions verbannten den Dübendorfer nach einer zuvor unbefriedigenden Saison vor zwei Jahren ins Farmteam GCK Lions. Im Herbst 2023 stieg er aus dem Vertrag aus, fand bei Biel Unterschlupf. Doch richtig gematcht hat es auch im Seeland nicht, im vergangenen Frühling wurde ihm kein neues Arbeitspapier mehr angeboten. Es schlug fünf vor zwölf für seine Karriere.

Den Glauben nicht verloren

«Ich habe den Kopf trotzdem nicht in den Sand gesteckt und glaubte daran, dass irgendwo eine Türe für mich aufgehen wird», beschreibt Bachofner seine damalige Gefühlslage. Und siehe da: Im Juni meldete sich Langnau-Sportchef Pascal Müller (46) und man fand sich schnell. «Man weiss nie, wie es herauskommt – aber wir glaubten daran, dass uns Jérôme mit seinen Qualitäten helfen kann», so Müller.

Dem damals karrieretechnisch am Boden liegenden Stürmer habe er gesagt, dass er selbst aufstehen müsse, «aber auch, dass wir ihn dabei unterstützen werden.» Bachofner ergänzt: «Ich habe hart an mir gearbeitet, da ich wusste, dass ich einen Neustart brauche.»

Früher hasste er Schmutz, jetzt liebt er ihn

Dieser hat sich vorzüglich angelassen. Bachofner fand seine von vielen bereits verloren geglaubten Skorerinstinkte wieder. Schon 7 Tore und 5 Assists konnte er verbuchen, fährt er auf diesem Level weiter, wird er seine bisher beste Saison (19 Skorerpunkte 2021/22 mit dem EVZ) locker übertreffen. Müller lobt, wie sich Bachofner integriert hat und auch seine Arbeitsethik: «Es ist nicht so, dass wir im Emmental magische Stöcke haben.»

Mit seinen Sturmpartnern Joel Salzgeber (24) und Julian Schmutz (31) harmoniert Bachofner glänzend. «Als Gegenspieler habe ich Julian gehasst und wir haben uns regelmässig Saures gegeben. Aber im gleichen Team ist er genau der Spielertyp, mit dem man gerne zusammenspielt», erzählt Bachofner.

Vertragsverlängerung als Dank

Ein neuerliches Bangen wird es für ihn im kommenden Sommer nicht geben. Am Montag wurde bekannt, dass er seinen Vertrag bei den SCL Tigers vorzeitig bis 2027 verlängert hat. Sportchef Müller versteht Bachofners Unterschrift auch als Wertschätzung gegenüber dem Klub: «Er hätte aufgrund seiner derzeitigen Form auch pokern können.» Bachofner sagt dazu: «Das wollte ich nicht. Ich möchte etwas zurückgeben, denn ich bin dankbar, dass mir Langnau diese Chance geboten hat, und fühle mich enorm wohl hier.»

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