ZSC – Ambri 3:2 n.V.
Nach zuvor vier Niederlagen in Folge (inklusive Champions League) wird ZSC-Trainer Marco Bayer mutig. Oder ist es bereits ein Akt der Verzweiflung? Er trennt das magische Duo Sven Andrighetto/Denis Malgin, bringt sie in unterschiedlichen Sturmlinien. Andrighetto blieb zuletzt in fünf Spielen ohne Skorerpunkt, Malgin fehlte am Samstag beim 1:5 gegen Servette verletzt und hatte davor vier Spiele ohne offensiven Ertrag.
Zwar dominieren die Zürcher mehrheitlich – doch in der gefährlichen Zone vor dem gegnerischen Tor ist die Verkrampfung offensichtlich. Was die für Chancen liegen lassen, liegt nicht nur am starken Ambri-Goalie Gilles Senn, sondern primär am eigenen Unvermögen. Die spektakuläre Umstellung mit Andrighetto und Malgin bringt gar nichts.
Und so wird dieses Spiel zum heissen Tanz. Zumal Ambri von Anfang an Nadelstiche setzt, mit Fortdauer immer frecher wird und durch Dominic Zwerger prompt in Führung geht. Danach bricht Bayer den Trennungsversuch von Andrighetto/Malgin vorzeitig ab, bringt die beiden wieder Seite an Seite. Und siehe da: Prompt trifft Andrighetto zum 1:1, sorgt damit für die Initialzündung zur Wende, die Willy Riedi mit dem 2:1 perfekt macht. Aber Diego Kostner gleicht wieder aus. In der Verlängerung machen Andrighetto und Malgin dann gemeinsame Sache – in Überzahl lanciert Malgin Kumpel Andrighetto und der schiesst tatsächlich das Siegestor.
Fans: 11'184
Tore: 40. Zwerger (Virtanen, DiDomenico) 0:1. 49. Andrighetto (Weber, Frödén) 1:1. 53. Riedi (Weber) 2:1. 58. Kostner (Grassi) 2:2. 65. Andrighetto (Malgin/PP) 3:2.
Zug – Bern 4:2
Berns Trainer Heinz Ehlers sagte nach der 0:3-Niederlage gegen Davos vom Samstag: «Es werden gute Sachen passieren.» Und seine Mannschaft zeigt tatsächlich einen guten Auftritt in Zug, spielt schwungvoll und erspielt sich Chancen. Doch im Abschluss sündigen die Spieler des Dänen. Dabei steht beim EVZ erneut Ersatzmann Wolf für den verletzten Genoni im Tor.
Weit effizienter sind die Zuger, die zuletzt dreimal verloren hatten. Sie haben auch Knipser in ihren Reihen. Erst trifft Hofmann aus dem Hinterhalt an Freund und Feind – Künzle spendet dabei Goalie Reideborn ganz viel Schatten – vorbei. Es ist der neunte Saisontreffer des WM-Silberhelden. Dann ist Kubalik, der zuletzt krank gefehlt hatte, an der Reihe. Einen ersten Schuss kann Iakovenko noch blocken, doch dann zieht der Tscheche sofort ein zweites Mal ab und bezwingt Reideborn, der noch nicht wieder auf dem Posten ist, nachdem er auf den ersten Abschluss reagiert hat. Der letztjährige Torschützenkönig ist gar schon bei zwölf Treffern angelangt.
Beim dritten EVZ-Goal serviert der überragende Hofmann Kollege Wingerli das Tor auf dem Silbertablett. Danach zeigt der SCB plötzlich noch Kaltblütigkeit im Abschluss. Sowohl Marchon als Bemström versenken eiskalt. Zur Wende reicht es dennoch nicht. Als Ehlers Reideborn durch einen sechsten Feldspieler ersetzt, knöpft Hofmann SCB-Topskorer Häman Aktell den Puck ab und bedient Vozenilek, der keine Mühe hat, den Deckel draufzumachen. So verliert der SCB zum dritten Mal in Folge. Die «guten Sachen» passieren noch nicht.
Fans: 7179
Tore: 5. Hofmann (Bengtsson, Künzle) 1:0. 10. Kubalik (Kovar, Bengtsson) 2:0. 26. Wingerli (Hofmann, Stadler) 3:0. 37. Marchon (Schild) 3:1. 40. Bemström (Füllemann/Strafe angezeigt) 3:2. 60. Vozenilek (Hofmann) 4:2 (ins leere Tor).
Davos – Ajoie 8:0
Der HCD knackt bereits die 100-Tore-Marke – und hat damit mehr als doppelt so viele Treffer erzielt wie der überforderte Gegner aus dem Jura. Denn bei Ajoie ist offensichtlich: Die Abwehr ist dem Davoser Offensivwirbel nicht gewachsen.
Alle Verteidiger stehen abwechslungsweise mal im Schilf, gleich bei drei Gegentreffern nicht auf der Höhe des Geschehens ist Arno Nussbaumer, der weder gegen Tambellini noch gegen Ryfors in nächster Nähe etwas bewirken kann. Zadina tanzt Turkulainen aus und zieht an Berthoud vorbei, Tambellini eilt einfach Topskorer Honka davon. Und zack steht es 6:0.
Dabei haben die Jurassier vermutlich mehr Schüsse geblockt als selbst aufs gegnerische Gehäuse geschossen. Frankreichs junger Nationalgoalie Antoine Keller (21) wird nach sechs Gegentreffern erlöst, Ersatz Conz ist erstmals erst nach Videostudium geschlagen, Stranskys Knaller ins Eck ist zu schnell fürs Live-Auge. HCD-Goalie Aeschlimann ist nach diesem Kantersieg seit 120 Minuten und 49 Sekunden ohne Gegentreffer.
Fans: 3904
Tore: 5. Tambellini (Frehner, Ryfors) 1:0. 8. Ryfors 2:0. 22. Frehner (Ryfors, Jung) 3:0. 31. Zadina (Jung) 0:4. 37. Frehner (Zadina, Asplund) 5:0. 40. Tambellini (Gross/SH!) 6:0. 46. Stransky 7:0. 54. Gredig (Parrée) 8:0.
SCRJ Lakers – Lausanne 3:4
Von den ausländischen Verteidigern ist bei den Lakers nur noch Larsson (Sd) übrig geblieben, Pilut (Sd) und Honka (Fi) fallen lange verletzt aus. Ausgerechnet für Larsson ist jedoch die Anfangsphase des Duells gegen Lausanne eine zum Vergessen. Beim ersten Gegentreffer schüttelt ihn Rochette zu einfach ab, obwohl sie beinahe ineinander verhakt sind. Und beim zweiten Gegentor prallt der Puck von Larssons Schlittschuh zur Torschütze Caggiula. Doch damit nicht genug der ungeschickten Aktionen. Verteidiger Henauer fährt in einen auf dem Eis liegenden Stock und verheddert sich, dabei verliert er den Puck an Baragano, der Torschütze Riat lanciert.
Nach diesen Unzulänglichkeiten liegen die Lakers schon nach dem Startdrittel 1:3 hinten und rennen mehrheitlich an Goalie Pasche an. Die Aufholjagd gelingt halbwegs, Rappi kommt nochmals heran, weil Rask eines der raren Powerplay-Tore schiesst. Doch die ruppigen Lausanner bringen den Vorsprung über die Zeit. Zwei Fragen bleiben zum Schluss: Was ist mit Laker und WM-Topskorer Moy los, der nun bereits seit elf Spielen nicht mehr getroffen hat? Und wie schwer hat es LHC-Captain Riat erwischt, der einen Strömwall-Knaller geblockt hat und beim Gang in die Kabine gestützt werden muss?
Fans: 4256
Tore: 20. Schmid (Sörensen, Kapla/PP) 1:0. 28. Marchon (Sprunger, Walser) 2:0. 33. Rod (Saarijärvi, Berni) 2:1. 43. Rod (Rutta) 2:2. 47. Verboon (SH) 2:3. 56. Verboon (Miranda) 2:4. 60. Granlund (Eigentor Borgström) 2:5 (ins leere Tor).
Biel – Kloten 3:1
Im Duell der Tabellennachbarn erwischt Kloten den besseren Start und wirkt in Biel zunächst aufsässiger. Die Belohnung dafür gibts nach acht Minuten: Nach einer Puckeroberung an der eigenen blauen Linie leitet Gignac den Konter ein und legt vor dem Biel-Tor quer auf Meyer. Dieser behält alleine vor Säteri die Nerven und bringt die Zürcher in Führung.
Ein Schock für die Bieler, von dem sie sich nur mühsam erholen: Säteri verhindert mit einer starken Parade das 0:2 durch Wolf, zudem hämmert Hausheer den Puck an den Pfosten. Die letzten Minuten des Startdrittels gehören dann aber dem Heimteam, welches den Druck auf das Klotener Tor plötzlich hochhalten kann. Mit dem Toreschiessen klappt es für Biel aber erst in Überzahl: Gerade einmal zwölf Sekunden lang sitzt Schäppi auf der Strafbank, dann wird Hofer von Sallinen ansgepielt und bringt den Puck aus kurzer Distanz über die Linie.
Mit dem 1:1 scheint Biel den Turnaround geschafft zu haben: Das Heimteam ist im Anschluss gefährlicher, verpasst aber trotz guter Möglichkeiten von Sallinen, Hofer und Rajala bis zur 40. Minute die erstmalige Führung. Kloten auf der anderen Seite kommt vereinzelt zu Nadelstichen – ein somit unterhaltsames Mitteldrittel geht schliesslich torlos zu Ende.
Gleich zu Beginn des letzten Drittels erlebt Biel eine Schrecksekunde, als Weibel alleine auf das Bieler Tor losziehen kann. Säteri bewahrt sein Team aber vor dem erneuten Rückstand. Ansonsten hat das Heimteam das Spiel aber im Griff und scheint dem Siegtreffer näher.
Dieser fällt dann in der 52. Minute: Hofer lässt mehrere Gegenspieler stehen und schliesst ab. Den Abpraller zur Seite verwertet Andersson zum 2:1 für die Bieler. Diese müssen bei Palves Grosschance wenig später noch einmal zittern, machen dank Sallinens Empty Netter in der 59. Minute aber alles klar.
Fans: 5545
Tore: 8. Meyer (Gignac, Hausheer) 0:1. 20. Hofer (Sallinen, Sylvegard/PP) 1:1. 52. Andersson (Hofer, Hultström) 2:1. 59. Sallinen (Haas/ins leere Tor) 3:1.
Fribourg – Servette 2:5
Das Romand-Derby zwischen Fribourg und Servette hat es in sich. Den Fans wird viel geboten. Dabei sind es die Drachen, die davor fünf der letzten sechs Spiele gewonnen und zu Hause siebenmal in Folge gepunktet haben, die stark loslegen. Einen Powerplay-Treffer von Borgström kann Servette-Trainer Peltonen dank einer Coach’s Challenge noch wegputzen: Offside. Doch kurz vor der ersten Pause können die Fribourger erneut in Überzahl spielen und Schmid trifft. Diesmal ist auch kein Offside zu finden.
Kurios ist dann der zweite Treffer von Gottéron durch Marchon. Sein Schuss geht nicht ins Tor, doch Goalie Charlin hat davor das Gehäuse verschoben. Fribourg ist auf Kurs. Doch dann schlägt Servette zurück. Erst zieht Rod davon und schliesst cool ab. Dann lenkt der Captain, der die ganze letzte Saison verpasst hatte, einen Schuss von Rutta unhaltbar ab. 2:2.
Fribourg versucht, zu reagieren und kann nach einer Strafe gegen Miranda erneut in Überzahl spielen. Doch es sind die Genfer, die treffen. Verboon, der im Sommer von Lugano im Tausch gegen Bertaggia zu seinem Stammklub zurückgekehrt war, hämmert den Puck bei einem Bully rotzfrech direkt ins Tor. Ein Shorthander der anderen Art. Goalie Berra ist bedient. Umso mehr, dass ihn Verboon kurz vor Ende ein zweites Mal bezwingt und so den vierten Genfer Sieg aus den letzten fünf Partien besiegelt. Damit zieht Servette in der Tabelle an Gottéron vorbei und ist nun Dritter.
Fans: 9372
Tore: 20. Schmid (Sörensen, Kapla/PP) 1:0. 28. Marchon (Sprunger, Walser) 2:0. 33. Rod (Saarijärvi, Berni) 2:1. 43. Rod (Rutta) 2:2. 47. Verboon (SH) 2:3. 56. Verboon (Miranda) 2:4. 60. Granlund (Eigentor Borgström) 2:5 (ins leere Tor).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 27 | 45 | 64 | ||
2 | 28 | 23 | 50 | ||
3 | 27 | 0 | 48 | ||
4 | 27 | 17 | 47 | ||
5 | 27 | -4 | 45 | ||
6 | 26 | 13 | 43 | ||
7 | 26 | 2 | 43 | ||
8 | 27 | 15 | 43 | ||
9 | 26 | -4 | 35 | ||
10 | 26 | -1 | 34 | ||
11 | 27 | -26 | 32 | ||
12 | 27 | -19 | 31 | ||
13 | 26 | -17 | 27 | ||
14 | 27 | -44 | 19 |
