Das Kader-Zeugnis der National League
Wer hat den besten Sturm der Liga?

Nach fast der Hälfte der Quali ist der Zeitpunkt gekommen, um die NL-Teams unter die Lupe zu nehmen. Blick analysiert das Potenzial und die Leistung jedes Teams und erstellt ein Ranking. Den Anfang macht der Sturm.
Publiziert: 19:13 Uhr
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Eishockey-Ressort
1

Davos

Potenzial: 9 von 10 Punkten. Leistung: 10/10. Total: 19/20.

Läuft wie geschmiert. Die Davoser powern sich wie Tor-Walzen durch die Abwehr. Dabei beeindrucken drei Linien mit Konstanz – und dann ist da noch Captain Stransky. Die Bündner kriegen ein hohes Tempo und steten Druck hin, weil Trainer Holden den Rhythmus findet. Die durchschnittliche Eiszeit der Stammkräfte bewegt sich zwischen 12,5 und 17,5 Minuten.

HCD-Captain Matej Stransky (r., gegen ZSC-Star Denis Malgin) ist der beste Skorer und der beste Torschütze der Liga.
Foto: keystone-sda.ch
2

Lausanne*

Potenzial: 9/10. Leistung: 9/10. Total: 18/20.

Der theoretisch zweitbeste Angriff der Liga ist in der Praxis der zweitbeste, weil a) Davos alles pulverisiert, b) Suomela seit Anfang Oktober (Knie) verletzt ausfällt und Kahun, Jäger und Zehnder (zusammen 8 Tore) ihre Bestform für den Frühling eingeplant haben. Die Performance stimmt insgesamt trotzdem, weil Czarnik (25 Punkte), Rochette (13 Tore) und Riat (20 Punkte) Höchstleistungen erbringen.

3

ZSC Lions

Potenzial: 10/10. Leistung: 8/10. Total: 18/20.

2,8 geschossene Tore pro Spiel sind für eine Mannschaft, bei der auch noch im vierten Sturm Nationalspieler zu finden sind, deutlich zu wenig. Mit 67 Toren ist der Meister in dieser Kategorie lediglich auf Rang 5 zu finden. Der beste ZSC-Torschütze ist Malgin mit 7 Treffern – aber damit liegt er im Liga-Ranking lediglich auf Rang 22.

4

Lugano*

Potenzial: 8/10. Leistung: 9/10. Total: 17/20.

Es hat mit neuem Trainer, neuem System, vielen Verletzten und neuem ausländischen Sturm einen Moment gedauert, aber angeführt vom immer besser in Fahrt kommenden Duo Sanford/Sgarbossa performt die Offensive. Wenn der derzeit verletzte Kupari dann eines Tages auch noch den abgewanderten Omark vergessen machen kann, wird es richtig knackig.

5

Fribourg

Potenzial: 9/10. Leistung: 8/10. Total: 17/20.

Zu Beginn der Saison sorgte vor allem der neue Schweizer Sturm mit Schmid, Bertschy und Biasca für Aufsehen, während die schwedischen Wettermacher Wallmark (verpasste schon acht Spiele verletzt) und Sörensen, der erst viermal getroffen hat, noch nicht so dominant sind wie gewohnt. Und wer ist der beste Torschütze? Der oft kritisierte De la Rose (9 Treffer).

Der viel kritisierte Schwede Jacob De la Rose ist mit 9 Treffern der beste Torschütze von Fribourg.
Foto: keystone-sda.ch
6

Servette

Potenzial: 9/10. Leistung: 7/10. Total: 16/20.

Man versteht, warum die an einem guten Tag den Leader aus Davos mit 7:0 zerpflücken können. Aber wie können die mit 0:11 gegen Lausanne untergehen? Vielleicht darum: Granlund (24), Puljujärvi (23), Manninen (22) und Vesey (19) sind mit Abstand die besten Punktesammler, aber danach ist bezüglich Ausbeute nur noch Durchschnitt, sieht man mal von Bozon (7 Tore) ab. In der Breite fehlt die Spitze, hat mal einer gesagt.

7

SCRJ Lakers*

Potenzial: 7/10. Leistung: 8/10. Total: 15/20

Wenn der verlässlichste und beste Skorer (Strömwall) plötzlich abtaucht, bekommt das Überraschungsteam grosse Probleme. Auch WM-Topskorer Moy kann das Niveau nicht immer halten. Nur (über alle Linien) erfolgreich, wenn alle Rädchen ineinandergreifen. Sobald jemand aus dem System-Rahmen fällt, werden die Lakers ungefährlich.

8

Biel*

Potenzial: 8/10. Leistung: 7/10. Total: 15/20.

Obwohl Biel in den letzten beiden Spielen ohne Torerfolg geblieben ist – an der offensiven Leistung liegt es grundsätzlich nicht, dass die Seeländer in der Tabelle nur auf 13 liegen. Toni Rajala und Lias Andersson sind mit ihren 12 beziehungsweise 11 Toren in den Top 5 der Torschützen zu finden. Mit 65 Toren sind die Bieler das offensiv gefährlichste Team ausserhalb der Top 8 der Tabelle.

9

Zug

Potenzial: 9/10. Leistung: 6/10. Total: 15/20.

Zu viele Schwankungen für die vorhandene Qualität. Goalgetter müssen Durststrecken durchstehen und treffen lange nicht, wie zum Beispiel Hofmann (12 Spiele). Vozenilek ist weit weg von der letztjährigen Form. Andere Leader haben an Durchschlagskraft eingebüsst. Ausfälle sind belastend. Bei den Zugern gibts noch viel Luft nach oben.

Hatte eine Durststrecke: Zug-Star Grégory Hofmann.
Foto: Mike Wiss/freshfocus
10

Ajoie

Potenzial: 6/10. Leistung: 8/10. Total: 14/20.

Eine schwere Last, auf wenige Schultern verteilt. Die üblichen Verdächtigen stehen unter Sonderbewachung, der Rest verfügt nicht über das nötige Potenzial. Im Jura muss man sich jedes Tor hart verdienen, ausser wenn es gegen den SCB geht: 10 von insgesamt 44 Treffern hat Ajoie in zwei Spielen gegen Bern erzielt. Die Performance? Gut genug, um nach 24 Spielen das sechstbeste Powerplay der Liga zu stellen.

10

SCL Tigers

Potenzial: 6/10. Leistung: 8/10. Total: 14/20.

Kein Team ist im Angriff schlechter besetzt als die Emmentaler. Doch Petersson hat sich als Knipser erster Güteklasse entpuppt und in 10 Spielen 10-mal getroffen. Und der künftige SCB-Stürmer Rohrbach hat bewiesen, dass er keine Eintagsfliege ist. Er trägt erneut den Flammenhelm des Topskorers.

12

Ambri*

Potenzial: 7/10. Leistung: 5/10. Total: 12/20.

Chris wer? DiDomenico. Genau, da war doch mal was. Oder: Der war doch mal was. Er trifft nicht und nervt nicht mal mehr. Auch andere namhafte Stürmer bereiten Sorgenfalten, wie etwa Formenton oder Pestoni. Fallen die Leventiner ins Mittelmass, was Kampfgeist und Leidenschaft betrifft, ist die Saison für Ambri ein «Chrampf».

13

Bern

Potenzial: 8/10. Leistung: 4/10. Total: 12/20.

Wer einen Mann engagiert hat, der letzte Saison inklusive Playoffs 27 Tore erzielte, und bis jetzt in der Liga auf sein erstes Saisontor wartet, hat ein Problem. Noch schlimmer: Aaltonen ist nicht der einzige SCB-Stürmer, der sein Potenzial (noch) nicht erreicht. Zudem konnte der SCB bisher erst einmal mit allen vier ausländischen Stürmern spielen.

Tormaschine ausser Betrieb: SCB-Finne Miro Aaltonen.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
14

Kloten

Potenzial: 6/10. Leistung: 5/10. Total: 11/20.

Nur Ajoie und Bern haben noch weniger als die 51 Tore von Kloten erzielt. Ein Hauptgrund, weshalb die Zürcher Unterländer im tabellarischen Niemandsland liegen. Vor allem das Powerplay ist eine Sorgendisziplin – nicht erst seit dieser Saison. Dabei wäre ein Grundpotenzial für etwas mehr offensiven Output durchaus vorhanden.

*Bei Punktgleichheit wird das Team mit der höheren Leistungs-Note zuerst klassiert.

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National League 25/26
Mannschaft
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PT
1
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58
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24
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42
4
24
15
41
5
24
18
41
6
23
4
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7
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16
40
8
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-9
39
9
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28
11
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-14
28
12
23
-10
27
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23
-8
27
14
24
-36
15
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