Verlierer: Bern
«Sieht man schon das Licht am Ende des Tunnels?», fragte Blick nach den Siegen gegen Brynäs, Rappi und Langnau. Doch eine Woche später sieht man beim SCB das Licht nur im Rückspiegel. In der Champions League verdaddeln die Berner gegen Brynäs eine 3-Tore-Führung im Gesamtscore, dann spielen sie im Direktduell bei Tabellennachbar Kloten «unglaublich schlecht», wie Trainer Ehlers findet, ehe sie gegen den längst nicht mehr unwiderstehlichen Leader HCD verlieren. Man fragt sich, woher Ehlers («Es werden gute Sachen passieren») seine Zuversicht nimmt. Wohl ein Fall von Zweck-Optimismus. Gegen Davos zeigt der SCB zwar über weite Strecken solides Handwerk, aber im eiskalten Berner Hockey-Tempel wenig Erwärmendes. Stimmung kommt erst auf, als sich Marchon mit Dahlbeck prügelt. Dem unterkühlten, verkopften SCB könnten mehr Emotionen nur guttun.
Gewinner: Die Romands
Die zweite 4-Punkte-Woche in Folge für Schlusslicht Ajoie, das langsam den SCB ins Visier nehmen kann. Gegen Biel (3:4 n.V.) verspielt man zwar noch eine 3:0-Führung, doch dann erwischt man wieder einmal den ZSC auf dem falschen Fuss. Fribourg setzt zwei Ausrufezeichen, gewinnt in Lugano und gegen Lausanne. Servette scheint zur Konstanz zu finden, bodigt nach Rappi auch den ZSC. Und Lausanne reagiert auf die Niederlage im Romand-Derby mit einem Sieg gegen Zug.
Verlierer: Lugano
Sportlich ist alles im grünen Bereich. Dank acht Siegen aus den letzten zehn Spielen stehen die Bianconeri auf Platz 6. Doch was einige Idioten unter den Lugano-Fans am Donnerstag gegen Fribourg bieten, ist eine Schande. Nach einem umstrittenen Entscheid werfen sie Münzen und anderen Unrat aufs Eis. Danach verletzt sich Lugano-Sgarbossa, als er auf einen Gegenstand tritt und die Balance verliert. Nicht nur im Tessin wird das Werfen von Objekten schon viel zu lange als Kavaliersdelikt angesehen. Die Liga hat nun ein Verfahren gegen den Klub eingeleitet. Auch Stürmer Dario Simion, der tags darauf beim Sieg in Zug Nati-Goalie Leonardo Genoni (pausierte am Samstag in Lausanne) über den Haufen gefahren hatte, beschäftigt die NL-Justiz. Man darf gespannt sein, ob und wie hart er bestraft wird. Auch wenn man Simion keine Absicht unterstellen will, sind Attacken gegen Goalies besonders heikel.
Gewinner: Biel
Es ist bei Weitem nicht alles perfekt. Doch die Seeländer beweisen in der «Woche der Wahrheit» viel Moral und fahren zwei Siege ein. Gegen Ajoie ist es das 16-jährige Top-Talent Jonah Neuenschwander, das mit seinen ersten beiden NL-Toren nach einem 0:3-Rückstand für die Wende sorgt und Diskussionen um Trainer Filander zumindest aufschiebt. Gegen Langnau liegen die Bieler viermal zurück, ehe sie sich mit späten Toren den 6:5-Sieg und vorerst einen Play-In-Platz sichern.
Verlierer: ZSC Lions
Die Zürcher haben es wieder getan. Zum fünften Mal seit dem Aufstieg der Jurassier 2021 haben sie gegen Ajoie verloren. Erstmals zu Hause. Weil es tags darauf auch in Genf keine Punkte für den Meister gibt, ist der ZSC mit vier Pleiten in Folge (inkl. Champions League) zurück in der Krise. Immerhin ergeht es Trainer Bayer nicht wie einem seiner Vorgänger: Juhani Tamminen war 2006 gleich nach einer Pleite gegen Servette gefeuert worden – vor der langen Rückfahrt im Bus.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 26 | 37 | 61 | ||
2 | 26 | 20 | 47 | ||
3 | 27 | 22 | 47 | ||
4 | 26 | -3 | 45 | ||
5 | 26 | -3 | 45 | ||
6 | 26 | 13 | 43 | ||
7 | 26 | 14 | 41 | ||
8 | 25 | 0 | 40 | ||
9 | 26 | -1 | 34 | ||
10 | 25 | -6 | 32 | ||
11 | 26 | -25 | 31 | ||
12 | 26 | -17 | 31 | ||
13 | 25 | -15 | 27 | ||
14 | 26 | -36 | 19 |













