SCB-Fehlpässe am Laufmeter servieren Klotener Sieg
4:41
EHC Kloten – SC Bern 4:2:SCB-Fehlpässe am Laufmeter servieren Klotener Sieg

«Das war unglaublich schlecht»
SCB-Ehlers findet nach Pleite gegen Kloten klare Worte

Der SCB ist in Kloten zwei Drittel lang inexistent. Nach der 2:4-Niederlage sucht Trainer Heinz Ehlers Gründe, keine Ausreden. Und findet klare Worte.
Publiziert: vor 16 Minuten
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SCB-Trainer Heinz Ehlers bemängelt die fehlende Energie seines Teams im Kellerduell gegen Kloten.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Denn sie wissen nicht, was sie tun. In diesem Filmdrama ringt Schauspiel-Ikone James Dean (1931–1955) als aufmüpfiger Teenager um Anerkennung. Die bekommt auch der SCB in dieser verkorksten Saison kaum. Schon gar nicht nach einem laschen Auftritt wie jenem bei der 2:4-Niederlage in Kloten. Fahrig, fehleranfällig, «mit schlampigem Umgang mit der Scheibe», wie Berns Trainer nach dem Duell gegen den direkten Konkurrenten am untersten Strich sagt. Und dies in beiden Zonen.

Doch die Puckverluste und Patzer im Spielaufbau sind augenscheinlicher, weil die Klotener dadurch regelmässig und viel zu einfach zu guten Chancen kommen. Und zu quasi geschenkten Toren. Vor dem ersten Gegentreffer lässt sich der Topskorer, der schwedische Verteidiger Hardy Häman Aktell, zu einfach von der Scheibe trennen. Vor dem zweiten will Louis Füllemann in Unterzahl den Puck aus dem Drittel spedieren, sie landet aber bei Klotens Robert Leino, der Brandon Gignac lanciert.

Auf die Anhäufung fataler Fehler angesprochen, ist Ehlers noch diplomatisch: «Sie passieren Spielern, denen sie nicht passieren sollten.» Der Däne ergänzt: «Aber die Leistungsträger sind selbstkritisch, das freut mich.» Den Inhalt der Worte, die der 59-Jährige nach der Pleite in der Kabine an die Mannschaft gerichtet hat, möchte er nicht wiedergeben. Er findet dennoch deutliche, um den Berner Auftritt zusammenzufassen: «Das war unglaublich schlecht. Vierzig Minuten lang war nur eine Mannschaft auf dem Eis. Wir hatten keine Energie.»

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«Resultat spricht für sich»:Untersander schonungslos ehrlich nach Pleite

Dabei hätten die Mutzen den Aufschwung mit den beiden wichtigen Siegen vom letzten Wochenende – 5:2 gegen Rappi, 4:3 nach Verlängerung in Langnau – in Kloten fortführen können. Ehlers’ Erklärungsversuch fürs fehlende Feuer? «Vielleicht hat das Spiel am Dienstag doch mehr mentale Energie gekostet als angenommen.» Der SCB scheidet im Achtelfinal der Champions League gegen Brynäs (Sd) aus. «Gegen ein besseres Team aus einer besseren Liga», wie der SCB-Coach betont, deshalb sei er mit jener Leistung zufrieden gewesen. Davon ist er in Kloten weit entfernt.

Deshalb sucht er Gründe, keine Ausreden, die mit der steigenden Anzahl an verletzten Stammkräften (zuletzt Benjamin Baumgartner) parat lägen. Die Ansprüche in Bern sind trotz aller Widrigkeiten und Umstände andere. Eine Entschlossenheit im Auftreten ist unabhängig von Absenzen. Diese Veränderung in der Körpersprache bringt den SCB im Schlussdrittel nochmals ran, «da haben wir gute Chancen gehabt», so Ehlers, der dem Gegner aber auch noch Respekt zollt: «Kloten hat gut gespielt. Für uns war der Abend enttäuschend». Und heute wartet Leader Davos.

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