Darum gehts
- Joël Vermin kehrt nach Abwehr-Experiment wieder zurück auf Sturmposition
- Ehlers beendet Vermins Einsatz als Verteidiger und setzt ihn wieder vorne ein
- Vermin erzielt zwei Tore beim 5:2-Sieg gegen die SCRJ Lakers
Es war ein interessantes Experiment. Doch SCB-Trainer Heinz Ehlers beendete es nach seinem Amtsantritt relativ rasch. Jetzt darf Joël Vermin (33), der über ein Jahr lang als Verteidiger wirkte, wieder stürmen – mit Erfolg.
Wie schon beim Sieg in der Champions League auswärts gegen Brynäs (2:1) harmoniert das Berner Urgestein auch gegen die SCRJ Lakers blendend mit Benjamin Baumgartner und Marco Lehmann und weist dem SCB mit seinen Saisontoren zwei und drei den Weg zum 5:2-Sieg. «Es fegt, mit den beiden zu spielen», sagt Vermin.
«Heinz kam zu mir und sagte: ‹Ich habe dich noch anders in Erinnerung: als Stürmer. Ich möchte, dass du wieder dahin kommst›», erzählt der Routinier. «Und ich sagte: ‹Das ist völlig in Ordnung für mich. Ich möchte einfach nicht, dass es hin und her geht.› Klar, wenn Not am Mann ist, bin ich schon bereit, wieder hinten auszuhelfen.» Ehlers versicherte Vermin dann auch, dass er ihn fix als Stürmer einsetzen werde.
«Jetzt habe ich einige Spiele gebraucht, bis die Automatismen wieder greifen. Es kommt langsam wieder. Ich habe es sicher nicht verlernt in diesem Jahr als Verteidiger», sagt er und fügt an: «Es war eine sehr lehrreiche Zeit für mich. Ich kann sicher auch jetzt als Stürmer davon profitieren.»
Als Angreifer könne man einfach mal loslaufen, während man als Verteidiger eher seine Pferde zügeln müsse. Man müsse immer erst schauen, weil ein Fehler ziehe auch oft schwerwiegende Konsequenzen nach sich.
«Als Verteidiger kann man mehr Einfluss nehmen»
Macht es mehr Spass, wieder stürmen zu dürfen? «Was soll ich sagen? Es ist schon anders als Verteidiger. Da kann man mehr Einfluss aufs Spiel nehmen, weil man die Scheibe beim Spielaufbau hat. Als Flügel gibt es manchmal Drittel, in denen du den Puck gar nie siehst.»
Es war Sportdirektor Martin Plüss gewesen, der vor der letzten Saison mit der Idee, ihn zum Verteidiger umzufunktionieren, auf den ehemaligen Nati-Stürmer zugekommen war. «Ich habe mir das damals überlegt und mir dann gesagt: Ich versuche es einmal. Ich habe dabei nichts zu verlieren. Vor dieser Saison haben wir dann abgesprochen, dass wir vor der nächsten Saison definitiv entscheiden werden, auf welcher Position ich spiele. Damit ich auch weiss, in welche Richtung es geht. Nun ist es etwas anders gekommen. Das gehört zum Leben.»
Nun sieht es so aus, als sei die Entscheidung gefallen: Zurück in die Zukunft – Vermin ist wieder Stürmer, darf die Pferde wieder galoppieren lassen. «Es ist in Ordnung, wie es ist.»
«Wir liessen uns nicht entmutigen»
Gegen die Lakers sei es ein harziger Start gewesen. «Aber aus meiner Sicht wirkt es stabiler, das hat man auch schon in der Champions League in Schweden gesehen. Es ist kein Kartenhaus, das gleich beim ersten Erdbeben zusammenfällt.» Bei den Gegentreffern sei man nicht in Selbstmitleid verfallen, sondern habe eine gute Moral gezeigt. «Wir liessen uns nicht entmutigen. Ich glaube, das ist sehr positiv. In der Lage, in der wir sind, müssen wir uns das Glück erkämpfen.»
Dass die Berner nach dem 2:3-Anschlusstreffer durch den ehemaligen SCB-Junioren Mika Henauer nur kurz zittern müssen, verdanken sie auch Vermin, der mit seinem zweiten Treffer die Nerven schnell wieder beruhigt.
Ob die Fortschritte mehr als nur ein Strohfeuer sind, wird sich bald zeigen. Am Samstag muss der SCB den Erfolg gegen die Lakers im Derby in Langnau bestätigen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 23 | 32 | 55 | ||
2 | 24 | 19 | 42 | ||
3 | 23 | 17 | 41 | ||
4 | 22 | 8 | 40 | ||
5 | 23 | 19 | 40 | ||
6 | 23 | -5 | 40 | ||
7 | 23 | -7 | 39 | ||
8 | 23 | 10 | 37 | ||
9 | 23 | -4 | 30 | ||
10 | 22 | -2 | 27 | ||
11 | 23 | -13 | 27 | ||
12 | 22 | -11 | 25 | ||
13 | 23 | -25 | 25 | ||
14 | 23 | -38 | 12 |

