Darum gehts
- Linus Omark überlegt Zukunft in Lugano nach starker Rückkehr ins Eishockey
- Omark entscheidet über Vertragsverlängerung zusammen mit seiner Familie
- 38-jähriger Schwede hat in sechs Wochen zu Luganos Siegesserie beigetragen
Nach sechs Wochen in Lugano bereitet die Situation Linus Omark Kopfzerbrechen. Nicht mehr die sportliche, denn die Bianconeri haben sich gefangen und zuletzt sechs Siege in Serie gefeiert. An diesem Aufschwung hat der schwedische Spielmacher durchaus einen grossen Anteil. «Er brachte Spielfreude, Schlitzohrigkeit und Unbeschwertheit in die Garderobe», erzählt Luganos Sportchef Janick Steinmann. Die Südtessiner wirken stabilisiert, es ist ein neues Lugano, Nervosität ist Harmonie gewichen.
Das macht auch Omark Lust auf mehr. Der 38-Jährige ist erst Ende September aufgrund der langen Verletztenliste verpflichtet worden. Dies, nachdem der Stürmer in seiner Heimat den Sommer über vertragslos alleine trainiert hat. Im nordschwedischen Lulea, wo er sich mit seiner Familie niedergelassen und die letzten zwei Saisons gespielt hat, hat er mit dem Eishockey fast schon abgeschlossen – standesgemäss mit dem Meistertitel mit seinem Stammklub. Für ihn schliesst sich so der Kreis.
Doch Omark juckt es in den Fingern, er will es nochmals wissen – zumindest für sechs Wochen. So lange unterschreibt er in Lugano. Seine Frau Linnea (38) bleibt mit den Töchtern Stella (9) und Helma (6) in Lulea. Dorthin ist Omark Anfang Woche zurückgekehrt, um sich mit seiner Familie zu beraten. Denn er ist hin- und hergerissen. Steinmann hat ihm eine Offerte für eine Vertragsverlängerung unterbreitet. Und auch in Schweden schlägt Omarks starke Rückkehr aufs Eis Wellen und lockt Interessenten an. Doch der Weltmeister von 2017 muss zuerst seine Gedanken ordnen.
«Eigentlich zu gut, um jetzt aufzuhören»
Nach dem Titel im Frühjahr mit Lulea schliesst er aus, in der SHL weiterzuspielen – weil er sich keinen besseren Abgang vorstellen kann und auch nicht gegen seinen Stammklub antreten möchte. Das scheint er weiterhin so zu sehen, denn SHL-Klubs haben in diesen Tagen eine Absage erhalten, schreiben schwedische Medien. Stehen die Zeichen demnach auf eine Rückkehr nach Lugano?
Diesen Entscheid macht Omark von seiner Familie abhängig. Die Situation wäre nicht einfach für ihn, da seine Liebsten wohl in der Heimat bleiben würden. Stella und Helma gehen zur Schule, spielen Tennis, Fussball und Unihockey. Er möchte eigentlich nicht von ihnen getrennt sein. Beendet er ihnen zuliebe seine Karriere? Oder hängt er den Rest der Saison noch in Lugano an? Im «Aftonbladet» sagt Omark letzte Woche: «Ich komme langsam wieder in meinen Rhythmus. Wenn man dann im Spiel ist, macht es wieder richtig Spass. Ich bin eigentlich zu gut, um jetzt aufzuhören.»