Darum gehts
- 50ʼ000 Franken erstritten: Leser und Redaktion verhalfen Opfern von Betrug, Versicherungsfehlern und Telefon-Fallen zu ihrem Recht
- Schicksale gewendet: Vom verlorenem Ersparten bis zur neuen Familie – diese Blick-Recherchen lösten konkrete Veränderungen aus
- Jöö-Effekt: Blick hilft auch bei kleinen Wünschen
Nicht selten gleicht Journalismus einem Kampf gegen Windmühlen. Selbst wenn Missstände aufgedeckt werden, ändert sich oft nur wenig. Doch es gibt Ausnahmen.
Manchmal wendet sich das Blatt dank einer Berichterstattung auch zum Guten: Sieben Beispiele dafür, wie sich das Leben von Menschen in der Schweiz im Jahr 2025 verbessert hat – dank Blick.
Peter Jost (73) und seine Frau Anne-Marie (71) aus Koppigen BE verlieren durch eine täuschend echt kopierte E-Banking-Loginseite ihr gesamtes Erspartes: rund 20ʼ000 Franken. Zwischenzeitlich muss sich das Paar Geld leihen, um die Krankenkassenprämie zu bezahlen. Die Bank ersetzt nur 6000 Franken. Das Paar ist finanziell und emotional am Boden; ein Teil des Geldes waren Entschädigungszahlungen aus Anne-Marie Josts Vergangenheit als Verdingkind.
Erst durch die Berichterstattung wendet sich die Situation: Ein Leser, der anonym bleiben will, meldet sich nach dem Artikel bei Blick: «Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, sollten Hilfe bekommen.» Er überweist den Josts 15ʼ000 Franken, ziemlich genau die Summe, die ihnen noch fehlte. Die Josts können damit ihre offenen Rechnungen bezahlen und können «endlich wieder ruhig schlafen».
Der Luzerner Michael Ghilardi (34) fällt nach dem Tod seines zweijährigen Sohnes Jaycob in eine tiefe Krise. Wenige Monate nach der Beerdigung trifft ihn ein weiterer Schlag: Die Groupe Mutuel streicht sein Krankentaggeld, obwohl sein Arzt ihn klar arbeitsunfähig schreibt. Begründung: Ein von der Versicherung verschuldeter Formfehler und der offen geäusserte Wunsch Ghilardis, bald wieder zu arbeiten. Der Familie fehlen plötzlich über 23ʼ000 Franken, die sie dringend bräuchte.
Ghilardi fühlt sich ohnmächtig und von der Versicherung im Stich gelassen. Erst als Blick den Fall aufgreift, ändert sich alles. Konfrontiert mit den Fakten, lenkt Groupe Mutuel ein und zahlt den vollen Betrag aus. Für Ghilardi bedeutet dies nicht nur finanzielle Entlastung, sondern auch ein Stück Gerechtigkeit in einer Zeit grösster Trauer.
Der Zürcher Pizzeria-Wirt Claudio Masier (65) erhält einen harmlos wirkenden Werbeanruf. Er sagt ein paar Mal «ja, ja», ohne genau verstanden zu haben und sicher nicht, um einen Vertrag abschliessen zu wollen. Ein paar Tage später flattert aber eine saftige Rechnung ins Haus: 5000 Franken für einen Firmen-Eintrag auf einer irrelevanten Website, den er nie bestellt hat. Die dubiose Firma setzt Masier mit Mahnungen und Inkassobriefen unter Druck – der Wirt weiss nicht mehr weiter.
Als Blick nachfragt, wird aus dem aggressiven Inkasso-Gebaren plötzlich Schweigen. Statt Blick auf die Konfrontation zu antworten, zahlt die Firma dem Wirt den vollen Betrag aus. Masier zahlt keinen Rappen! Eine bekannte Masche, der auch ein Luzerner Blumenladen zum Opfer fiel, bevor Blick intervenierte.
Die Niederländerin Lizzy Horst (54) erfährt nach dem Tod ihrer Mutter, dass ihr Vater ein Schweizer ist – mehr weiss sie nicht. Blick berichtet über ihrem Fall und erhält erste Hinweise aus der Leserschaft, die in die Ostschweiz führen. Die Familie, um die es sich dabei handeln könnte, erklärt sich bereit, einen DNA-Test durchzuführen, und dieser bestätigt: Lizzys Vater war der bereits 2018 verstorbene Ostschweizer Jons H.* (†82).
Und noch mehr: Sie hat drei Halbgeschwister, die sie sofort kontaktieren – und sie bei einem Besuch in der Schweiz herzlich in die Familie aufnehmen. Für Lizzy ist es die Erfüllung einer lebenslangen Sehnsucht. Sie sagt: «Dank Blick habe ich eine neue Familie!»
Der Urdorfer Nicolai Kern (38) wird von seiner Autoversicherung plötzlich kräftig zur Kasse gebeten: Seine Jahresprämie steigt in einem Jahr um satte 63 Prozent, von rund 1500 auf fast 2500 Franken. Kern fragt mehrfach nach, doch die Zurich-Versicherung beharrt darauf: Alles sei korrekt.
Erst als Blick die Dokumente kontrolliert, fällt auf: Der Prämienanstieg ist ungerechtfertigt. Wenige Tage später muss die Versicherung einen «Datenfehler» einräumen und überweist Kern über 300 Franken zurück – rund die Hälfte des Fehlbetrags. Für den 38-Jährigen ist klar: «Ohne Blick wäre das nie passiert. Dass man aber an die Medien gehen muss, um zu seinem Recht zu kommen, finde ich bedenklich.»
Die achtjährige Lorena aus der Ostschweiz besucht mit ihrer Familie das Energy Air. Ihr grösster Wunsch: die Drumsticks des Schlagzeugers Philipp Schmid (40). Auf einem kleinen Schild bittet sie darum, im Tausch gegen Gummibärchen, doch der Musiker sieht sie nicht. Die Enttäuschung ist riesig. Jeremy Kunz (40), der selber Drumsticks sammelt, erfährt vom Mädchen und startet eine Suche auf Social Media, an der sich auch Blick beteiligt.
Wenige Tage später ist das Mädchen ausfindig gemacht und Schmid möchte Lorena treffen. Nur eine Woche nach dem Konzert findet das Treffen beim Ringier Pressehaus in Zürich statt. Die Achtjährige erhält die Drumsticks persönlich – und dazu mehrere herzliche Videobotschaften bekannter Schweizer Musikerinnen und Musiker. Für Lorena ist es ein unvergesslicher Moment – auch dank Blick.
*Name bekannt