«Ihr erwischt mich da gerade in einem Dilemma»
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«Entweder-oder» mit Nemo:«Ihr erwischt mich da gerade in einem Dilemma»

Nemo (26) über das Debütalbum, den Umzug nach Paris und ein Konzert in Kiew
«Meine Wohnung habe ich dank Blick gefunden»

Nemo präsentiert das Debüt-Album «Arthouse». Im Blick-Interview spricht der Bieler Popstar über die intensive Produktionsphase, den Umzug nach Paris und die bevorstehende Tournee, die auch in die Ukraine führt.
Publiziert: 20:31 Uhr
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Aktualisiert: 21:05 Uhr
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Nemo veröffentlicht diese Woche das Debüt-Album «Arthouse».
Foto: Alex Ostrohliad

Darum gehts

  • Nemo veröffentlicht Debütalbum «Arthouse» nach ESC-Sieg mit «The Code»
  • Nemo zog nach Paris und fand dank Blick-Bericht Wohnung
  • 17 Monate nach ESC-Sieg, über vier Monate Albumproduktion, nächste Woche Konzert in Kiew
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michel ImhofTeamlead People

Fast 17 Monate ist es her, seit Nemo (26) mit «The Code» Schweizer Musikgeschichte schrieb und den dritten ESC-Sieg realisierte. Obwohl der nonbinäre Popstar aus Biel BE schon viel länger im Geschäft ist, hat Nemo noch nie ein Album veröffentlicht. Bis jetzt! Am Freitag erscheint mit «Arthouse» das langersehnte Debüt, für dessen Produktion Nemo sogar Tourneetermine verschob. Am Montagabend stellte Nemo den Fans exklusiv die meist energiegeladenen Pop-Titel vor. Und beantwortete davor die Fragen von Blick.

Blick: Sie setzten in den letzten Monaten den Fokus voll auf die Albumproduktion. Zufrieden?
Nemo: Sehr. Es war für mich rückblickend gesehen die absolut richtige Entscheidung. Und natürlich hatte ich Respekt davor. Seit einem Jahr läuft bei mir vieles nach dem Motto «Learning by doing». Nach dem ESC wurde ich in diesen Wirbelsturm reingezogen und merkte irgendwann: Mist, jetzt ist ein halbes Jahr vorbei und ich mache immer noch Promo für einen Titel, der vor dem ESC rauskam. Da wurde mir klar, ich muss mich aufs Album konzentrieren und will es nicht nur in kurzer Zeit fertigstellen. Ich habe meinem Management dann gesagt, dass ich vier Monate komplett frei machen will.

Vier Monate sind eine lange Zeit.
Ja, aber ich wollte dem Projekt im Studio auch die Chance geben, die es verdient. Sonst wäre ich nicht so zufrieden wie jetzt. Oder während dem Projekt gestresst gewesen. Oder ich hätte mir mehr Lieder von anderen Leuten schreiben lassen müssen. Aber mir gehts viel zu sehr ums Selbstkreieren.

Wie ist es, nach so vielen Jahren an einem Debüt-Album zu arbeiten?
Aufregend. Auf dieses Werk werde ich mein ganzes Leben zurückschauen. Es war eine Entdeckungsreise: Ich musste herausfinden, was ich überhaupt machen will und wie Nemo klingen soll. Durch diesen Prozess habe ich gelernt, mich als kunstschaffende Person besser zu verstehen. 

Inwiefern?
Ich habe mich bewusst dafür entschieden, den Fokus auf das Hoffnungsvolle, das Schöne und die Gemeinschaft zu richten. Es ist ein energiegeladenes Album, das aber im Zusammenhang mit dieser sehr fragilen Welt existiert. Es lebt von meiner persönlichen Welt, in der ich mich wohlfühle und ich selbst sein kann, und der grösseren Welt mit ihren Unsicherheiten. 

Wie gross ist der Druck nach dem ESC-Sieg für Sie gewesen?
Schwierig zu sagen. Da kamen diverse Dinge zusammen, beispielsweise schon gebuchte Festivalshows, die wir plötzlich innert kürzester Zeit viel grösser denken mussten. Am Ende musste man sich ohne Erfahrungswerte in viele Themen reinfühlen und Entscheidungen treffen. Weder ich noch irgendjemand im Team hat so etwas schon einmal erlebt. Mittlerweile bin ich froh, konnte ich diese Erfahrungen machen und weiss jetzt beispielsweise, wie ich mein Jahr strukturiere. Ich habe einen guten Weg für mich gefunden.

Würden Sie gewisse Dinge mit dem heutigen Wissen anders machen?
Nein. Ich bin unglaublich froh, an welchem Punkt ich gerade bin und sehr glücklich, wie es gerade läuft. Aber ich gebe gerne mein Wissen weiter. Ich habe auch dem diesjährigen ESC-Gewinner JJ Hilfe angeboten. 

Auch der im letzten Jahr veröffentlichte Titel «Eurostar» befindet sich auf dem Album. Ein Titel, der Ihren Umzug nach London thematisiert. Jetzt wohnen Sie an der anderen Endstation des Eurostars, in Paris. Zufall?
Ich bleibe dem Eurostar offenbar treu (lacht). Während dem ESC 2025 hatte ich ein paar Tage frei und wollte in einer Grossstadt durchschnaufen und einen Song mit Klavierbegleitung schreiben. Weil ich kurz vor dem ESC den Produzenten Sacha Rudy aus Paris kennengelernt hatte, fuhr ich dorthin. Gleichzeitig lief mein Untermietvertrag in London aus. In Paris gefiel es mir so gut, dass ich mich schliesslich dort niederliess. Witzig: Meine Wohnung habe ich dank Blick gefunden.

Wie das?
Blick berichtete über meinen bevorstehenden Umzug nach Paris. Daraufhin kamen meine heutigen Vermieter auf meine Eltern zu. 

Bleiben Sie nun in Paris?
Ich weiss es noch nicht. Irgendwann werde ich mich zwischen Paris und London entscheiden. Mein Management ist in London, deshalb würde es Sinn machen, dort zu wohnen. Aber Paris liegt in der Mitte zwischen der Schweiz und London. Ich will auf jeden Fall an einem Ort bleiben, an dem die Musikszene internationaler ist. Ich bin noch immer in einem Lernprozess.

Jetzt gehts aber erst einmal auf Tournee. Nächste Woche nach Kiew...
Ja, wir wurden von einem dortigen Veranstalter für ein Konzert angefragt und die Idee fühlte sich sofort cool an, weil ich seit dem ESC viele ukrainische Freunde habe und auch mit ukrainischen Kreativen zusammenarbeite. Wir realisieren dort eine etwas reduziertere Version ohne Band, dafür mit DJ. 

Haben Sie Angst vor diesem Trip? Die Ukraine befindet sich ja weiterhin im Krieg.
Natürlich muss man dem Ganzen mit Respekt begegnen und sich auf die Leute verlassen, die wissen, wie es vor Ort läuft. Es gibt Warnsysteme und Schutzräume, auch in der Location, in der ich spiele. Man muss gut zuhören und den Anweisungen Folge leisten, dann kommt das gut.

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