Teurer Fehler bei Zurich Versicherung
Autoversicherung steigt um unglaubliche 63 Prozent – in einem Jahr!

Schock für Nicolai Kern aus Urdorf ZH: Seine Autoversicherung soll erneut steigen. Damit würde die Prämie innert zwölf Monaten um 63 Prozent höher! Erst nach Blick-Nachfrage gibt die Zurich Versicherung Fehler zu – und überweist Kern Geld zurück.
Publiziert: 00:01 Uhr
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Nicolai Kern erhielt von seiner Autoversicherung eine neue Police – inklusive zünftigem Preisaufschlag.
Foto: Sebastian Babic

Darum gehts

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Sebastian BabicReporter Blick

Ein Rundschreiben der Zurich Versicherung an zahlreiche Versicherte sorgte vor einigen Wochen für Ungemach. Der Inhalt: Die Adressaten sollen quasi über Nacht rund 20 Prozent mehr für die Motorfahrzeugversicherung berappen – ab Mitte 2025. Im Schreiben begründet die Versicherung den Schritt mit gestiegenen Kosten.

Einer, der ebenfalls diesen Brief erhielt, ist Nicolai Kern (38) aus Urdorf ZH. «Ein Fünftel mehr? Das kann doch nicht sein», zeigt er sich schockiert. Die Versicherung bestätigt in zwei Anfragen, dass seine Prämie stimmen würde. Doch bei genauerem Hinsehen fällt Kern auf, dass seine Versicherung nicht nur um 20, sondern um 63 Prozent innert eines Jahres gestiegen ist!

Von 1500 auf 2400 Franken

Vom Juli 2023 bis Dezember 2024 zahlt Kern «nur» 1506 Franken pro Jahr für seine Autoversicherung. Als er dann aus dem Kanton St. Gallen nach Urdorf zieht und wegen des neuen Zürcher Kennzeichens seine Police aktualisieren muss, schlägt die Prämie um rund 550 Franken auf. 

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Nicolai Kern (38) aus Urdorf staunte nicht schlecht, als er ein Rundschreiben seiner Versicherung in den Händen hielt. Seine Prämie solle über Nacht um 20 Prozent steigen.
Foto: Sebastian Babic

Das merkt er aber erst Monate später, als eine Nachzahlung von seinem Konto abgebucht wird. «Ich dachte mir nichts dabei. Ich ging davon aus, dass es mit dem Wohnortwechsel zusammenhing und einmalig war», erzählt er. Doch das war es nicht: Kerns neue Prämie beträgt 2056 Franken.

«Als dann der Brief mit der Prämienerhöhung von 20 Prozent kam, dachte ich mir zunächst wieder nichts dabei», erzählt Kern beim Blick-Besuch in Urdorf. Er wurde darüber informiert, dass die Prämien für die Motorfahrzeugversicherung der Zurich angepasst werden. «Ich dachte mir, es handle sich vielleicht um 50, vielleicht 100 Franken mehr. Das hätte ich verschmerzen können.»

Doch es kommt anders. Denn die Preiserhöhung von 20 Prozent schmerzt im Portemonnaie: Neu soll er 2460 Franken pro Jahr zahlen. Kern verschlägt es die Sprache. Von gut 1500 Franken auf fast 2500 Franken innert eines Jahres – das sind 63 Prozent mehr!

Erhöhung mehrfach bestätigt

Kern glaubt an einen Fehler und wendet sich an die Hotline der Versicherung. «Die Dame am Telefon bestätigte mir, dass alles seine Richtigkeit habe», erzählt er. Sie meinte, sie sei ebenfalls von den Preissteigerungen betroffen und könne nicht weiterhelfen. 

Kern kontaktiert die Amag Davos, bei der er seinen Skoda Karoq geleast hat: «Auch der Amag schien das ziemlich übertrieben, also fragten sie direkt bei der Versicherung nach. Die haben ja den direkten Draht.» Das Ergebnis bleibt gleich: Auch der Autohändlerin gegenüber bestätigt die Versicherung die neue Prämie als korrekt.

Die Versicherung begründet die Erhöhung im Rundschreiben mit drei Faktoren: mehr Umweltschäden, mehr Unfälle und steigende Service- und Reparaturkosten. «Alles Gründe, die nicht auf mich zutreffen», sagt Kern. «Ich fahre unfallfrei, mein Skoda ist im Unterhalt günstig, und ich schütze ihn vor Umweltschäden mit einem teuren Tiefgaragenplatz!»

Zurich gibt Fehler zu

Blick will von der Zurich Versicherung wissen, warum Kern innert kurzer Zeit 63 Prozent mehr zahlen muss. Und siehe da: Anders als zuvor gibt man plötzlich zu, einen Fehler gemacht zu haben: «Bei der Berechnung der Prämie nach dem Wohnortswechsel kam es in der Datenbearbeitung bedauerlicherweise zu einem Fehler.» Heisst: Kerns Prämie hätte im letzten Jahr nicht von 1500 auf über 2050 Franken steigen dürfen. Man sei mit dem Kunden in Kontakt und suche nach einer Lösung. 

Wie diese aussieht, erfährt Kern einige Tage später: «Man bot mir an, das zu viel gezahlte Geld gänzlich mit meiner nächsten Zahlung zu verrechnen.» Dumm nur: Er hat seine Police wegen der Querelen bereits gekündigt. «Immerhin erhalte ich dank Blick einen Teil wieder zurück – 316.50 Franken, um genau zu sein. Etwas mehr als die Hälfte des zu viel gezahlten Geldes», erklärt er, mit ironischem Lächeln. «Dass man aber an die Medien gehen muss, um zumindest annähernd zu seinem Recht zu kommen, finde ich bedenklich. Den Fehler hätte man schon damals feststellen müssen.»

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