Beim Macron-Treffen zählt Frankreich auf Genf
Französischer Jet keine Option für Keller-Sutter

Beim Treffen zwischen Karin Keller-Sutter und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron wurde über französische Kampfjet-Avancen spekuliert. Diese blieben aber aus.
Publiziert: 01.07.2025 um 20:27 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2025 um 20:28 Uhr
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Der französische Präsident begrüsste Karin Keller-Sutter im Hof des Elysée-Palastes.
Foto: Anadolu via Getty Images

Darum gehts

  • Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter traf den französischen Präsidenten Emmanuel Macron
  • Fokus auf Genf
  • G7-Gipfel 2026 in Evian, Schweiz soll frühzeitig einbezogen werden
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Richard Werly

Die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter traf am Dienstag den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Zuvor wurde über französische Kampfjet-Avancen spekuliert. Schliesslich hatte unser Nachbarland ebenfalls einen Flieger offeriert – zog aber gegen die USA den Kürzeren. Ein Modell, dass nun viel teurer wird als gedacht – und zu Spott aus Frankreich führte.

So wurde erwartet, dass Emmanuel Macron die Umstände nach der erfolgreichen Luftfahrtmesse in Le Bourget und dem Nato-Gipfel in Den Haag (an dem die Schweiz nicht teilnahm) nutzen würde, um erneut den Kauf von US-amerikanischen F-35-Flugzeugen durch die Schweiz zu beklagen.

Laut Keller-Sutter war dies aber nicht der Fall. «Frankreich hat verstanden, dass sich diese Angelegenheit in einem anderen Stadium befindet. Der Kauf der F-35 ist bestätigt, weil unsere Luftsicherheit davon abhängt und wir bereits 900 Millionen Franken bezahlt haben. Es ist also kein Diskussionsthema mehr», ergänzte die Vorsteherin des Finanzdepartements. «Unsere Priorität liegt heute darin, eine Lösung mit den Amerikanern zu finden.»

Macron zählt auf Genf

Hingegen zählen Emmanuel Macron und Frankreich auf Genf. Die Stadt kann Frankreich in mindestens zwei Schlüsselbereichen als Stützpunkt dienen.

Das erste ist der Frieden in der Ukraine. «Wir haben über den Krieg gesprochen. Die Schweiz ist bereit, Verhandlungen und Gespräche in Genf auszurichten. Das ist auch das Ziel Frankreichs», bestätigte die Bundespräsidentin auf einer Pressekonferenz. «Der französische Präsident unterstützt die Schweizer Position voll und ganz. Er ist sehr für die guten Dienste», ergänzte Karin Keller-Sutter.

Wie soll das geschehen? «Wir sprechen von einer Verhandlungsplattform, wie wir sie kürzlich den USA und China für ihre ersten Handelsgespräche zur Verfügung gestellt haben. Wir sind hier, um den Rahmen vorzugeben. Wir legen nicht den Inhalt fest. Das alles wird natürlich auch von den Entscheidungen der USA und Russlands abhängen. Wir müssen sie überzeugen.»

G7-Gipfel wieder in Evian

Das zweite Thema, wo Macron auf Genf setzt, ist das nächste G7-Treffen. 2026 findet es in Evian, nahe der Schweizer Grenze statt. Bereits 2003 tagten die mächtigsten Staatsoberhäupter der Welt dort – mit schweren Folgen für die Westschweizer Stadt: Rund um den Gipfel kam es zu massiven Krawallen. 

«Alle waren ziemlich überfordert», sagt Karin Keller-Sutter. «Deshalb muss die Schweiz so früh wie möglich einbezogen werden», so die Bundespräsidentin. «Für Macron ist die Option Genf sehr überzeugend.»

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