Darum gehts
- ESC verschärft Abstimmungsregeln für 2026 nach Kritik an Israels Teilnahme
- Neue Richtlinien begrenzen Werbekampagnen und fördern faire Abstimmung
- Jurys kehren zurück, mit 7 statt 5 Mitgliedern, davon 2 unter 25
Nach der Kritik an der Teilnahme von Israel am Eurovision Song Contest (ESC) in den letzten beiden Jahren, den Fragen um das gute Abschneiden in diesem Jahr und den Boykott-Androhungen diverser Teilnehmerländer haben die Organisatoren der European Broadcasting Union EBU die Regeln fürs Voting fürs nächste Jahr verschärft. Änderungen in vier Punkten sollen sicherstellen, dass die Abstimmungsergebnisse nicht verfälscht werden können.
Punkt 1: Klarere Regeln um Werbung
Nachdem der israelische Staat mit viel Aufwand fürs Voting für die diesjährige Teilnehmerin Yuval Raphael (25) warb und so nach dem guten Abschneiden kritisiert wurde, wird die Möglichkeit für so eine Kampagne nun eingeschränkt. «Teilnehmende Rundfunkanstalten und Künstler dürfen sich nicht aktiv an Werbekampagnen Dritter beteiligen, diese fördern oder dazu beitragen, die das Abstimmungsergebnis beeinflussen könnten», so die Organisatoren in einer Medienmitteilung. Die aktualisierten Abstimmungsanweisungen unterstützen «angemessene Werbung für Acts und ihre Lieder», aber sie «raten von unverhältnismässigen Werbekampagnen ab, insbesondere wenn diese von Dritten, einschliesslich Regierungen oder Regierungsbehörden, durchgeführt oder unterstützt werden.»
Punkt 2: Weniger Stimmen pro Abstimmungsmethode
Während man 2025 noch 20 Mal pro Abstimmungsmethode abstimmen konnte, wird diese Möglichkeit ab 2026 auf 10 Stimmen limitiert. Beispielsweise wurde bei der Kampagne, die vom israelischen Staat unterstützt wurde, aufgefordert, alle Stimmen für die israelische Teilnehmerin zu brauchen. Künftig würden Fans von den Organisatoren «aktiv motiviert, ihre Stimmen über mehrere Beiträge zu verteilen.»
Punkt 3: Die Jurys kommen zurück
Seit 2023 waren die professionellen Jurys nur noch im Finale im Einsatz. Dies ändert sich 2026, dort werden sie wieder mitentscheiden, welche Beiträge den Sprung in die Endrunde schaffen. Gut für die Schweiz: Traditionell schickt die Schweiz eher Songs, die bei den Jurys gut ankommen. «Meiner Meinung nach leidet die Qualität der Songs längerfristig, wenn immer mehr Länder Spass-Beiträge schicken, weil nur noch die Zuschauer voten. Es braucht eine Jury», sagte Yves Schifferle (50) im Blick-Interview im April zu diesen Thema.
Auch werden die Jurys ausgebaut. Künftig werden nicht mehr fünf, sondern sieben ausgewählte Menschen die Beiträge bewerten. Zwei davon sollen zwischen 18 und 25 sein, das Berufsgebiet wird auf Musikjournalisten, Musiklehrerinnen, Choreographen, Bühnenverantwortliche und andere erfahrene Berufsfelder der Musikindustrie ausgebaut. Alle Jury-Mitglieder müssen schriftlich versichern, dass sie unabhängig abstimmen und sich auch nicht vorab mit anderen aus der Jury austauschen.
Punkt 4: Sicherheit
Neben den oben genannten Punkten werden die Sicherheitssysteme erweitert, um «betrügerische oder koordinierte Abstimmungsaktivitäten» schneller erkennen und verhindern zu können.
Boykott-Androhungen stehen noch immer
Teilnehmende Länder wie die Niederlande, Irland, Slowenien, Island und Spanien hatten bereits angedroht oder sogar angekündigt, im Falle einer Teilnahme Israels am ESC 2026 nicht teilnehmen zu wollen. Besonders ein Fernbleiben von Spanien würde dem ESC schaden, da das Land zu den fünf grössten Geldgebern des Wettbewerbs zählt.
Ursprünglich wurde ein Treffen der Teilnehmerländer im Dezember für eine Abstimmung über den Verbleib des im Gaza-Konflikt involvierten Landes angekündigt, dieses wurde im Oktober aber wieder abgesagt.
Definitive Teilnehmerliste vor Weihnachten
«Die Mitglieder, die Anfang Dezember zur Generalversammlung der EBU zusammenkommen, werden gebeten, dieses Massnahmen- und Sicherheitspaket zu prüfen und zu entscheiden, ob es ausreicht, um ihre Bedenken hinsichtlich der Teilnahme auszuräumen, ohne über das Thema abstimmen zu müssen», schreibt die EBU in der Mitteilung vom Freitag. Nach der Generalversammlung haben die verschiedenen Länder Zeit, um ihre Teilnahme zu bestätigen oder abzusagen. Vor Weihnachten soll dann die definitive Teilnehmerliste stehen.
Ob die neu angekündigten Massnahmen bei den kritischen Teilnehmerländern Anklang finden, bleibt abzuwarten. Deren Bedenken drehten sich hauptsächlich um Israels hartes Vorgehen im Gaza-Streifen, das nicht im Einklang mit dem Geist des ESC sei. Und nicht um das Voting-System.
Der nächste Eurovision Song Contest findet vom 12. bis 16. Mai 2026 in Wien statt.
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