Darum gehts
- Deepfake-Video mit Sandra Studer wirbt für betrügerische Investition
- Künstliche Intelligenz ermöglicht täuschend echte Fake-Werbung mit Prominenten
- Ringier reicht Strafanzeige ein, Menschen verloren fünfstellige Frankenbeträge
Das Angebot tönt verlockend: Man investiert 250 Franken und verdient damit «garantiert mindestens 35’000 Franken». Unterstrichen wird die Werbung auf sozialen Medien durch die Worte von Sandra Studer (56), die schwärmt: «Es ist wie eine verfrühte Rente. Nur mit viel mehr Einkommen und ohne jahrzehntelanges Warten.»
Nur: Bei der angepriesenen Dienstleistung handelt es sich um einen Fake, Studer hat mit der Sache nichts zu tun. Die Moderatorin zeigt sich über das täuschend echte Deepfake-Video mit ihr schockiert.
Schauspieler Stefan Gubser (68), ein guter Freund von ihr, habe sie angerufen und ihr das Video zugespielt. «Er war irritiert und fragte mich, ob ich tatsächlich solche Dinge auf Instagram erzähle. Ich wusste aber von nichts und schaute mir den Clip dann selbst an», sagt sie zu Blick. «Ich traute meinen Augen nicht. Das ist echt krass.»
«Das ist ja wirklich täuschend echt!»
Sie wurde schon Opfer von anderer Fake-Werbung, diese habe allerdings bis jetzt aus Text und Bild bestanden. «Jetzt haben diese Gauner die künstliche Intelligenz entdeckt. Das ist ja wirklich täuschend echt!», meint die ESC-Moderatorin von 2025.
Die heutigen KI-Tools machen es den Betrügern auch einfach. Es reicht, ein kurzes Video von Studer im Netz zu klauen und es in eine entsprechende Software zu laden – schwupps, ist die Stimme synthetisiert, und die Fake-Studer sagt alles, was man von ihr will.
Sandra Studer ist nicht die einzige bekannte Person, die für Fake-Werbung benutzt wird. Falsche Inserate mit frei erfundenen Schlagzeilen wie «DJ Bobo (57) mit blauem Auge», «Roger Federer (44) im Knast» oder «Ex-Tagesschau-Sprecherin Beatrice Müller (64) vor Gericht» lockten User auf gefälschte News-Portale.
Auch Karin Keller-Sutter betroffen
Sogar Videos mit der Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) kursieren, in denen sie eine «geheime Krypto-Investitionsplattform» erklärt. Das Video ist eingebettet in einen Artikel, der im typischen Blick-Layout inklusive Logo gehalten ist. Sogar der Name einer echten Journalistin ist darin erkennbar. Der Ringier-Verlag, zu dem auch Blick gehört, hat beim Bundesgericht Strafanzeige eingereicht. Ringier sieht darin nicht nur einen Identitätsmissbrauch, sondern auch eine Gefahr für die Glaubwürdigkeit aller Medien. Auch Keller-Sutter hat Anzeige eingereicht – bis jetzt aber ohne Erfolg.
Die Fake-Werbungen sind keine Einzelfälle. Sie sind bewusst von einem international operierenden System geschaltet. Blick weiss von mehreren Fällen, in denen Menschen fünfstellige Frankenbeträge in den Sand setzten. Auch deshalb appelliert Ringier an die Tech-Riesen Meta und 𝕏, mehr Verantwortung zu zeigen und die Anzeigen genauer zu prüfen. In Deutschland passiert dies schon jetzt – sogar automatisiert.
Sandra Studer will aufklären und klarstellen, dass sie mit der genannten Werbung nichts am Hut hat. «Die Videos sehen so echt aus, dass man schnell überzeugt ist», meint sie. «Ich will nicht verantwortlich dafür sein, wenn jemandem das Geld aus der Tasche gezogen wird. Es ist frustrierend, dass man offenbar nicht an diese kriminelle Bande herankommt. Aber wenigstens möchte ich vor ihr warnen».
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