Für dich degustiert: Schaumweine
Sind englische Schäumer schon die Nr. 2 der Welt?

Wie immer zum Jahresende gibts das grosse Schaumwein-Special. Mit einer überraschenden These: Die Engländer haben fast alle Schaumwein-Länder überholt. Nur noch Frankreich liegt vor ihnen! Dazu unter anderem die besten 16 Swiss Bubbles.
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Die Weine des Wiston Estate in West Sussex in Südengland gehen durch die Decke.
Foto: Alain Kunz

Darum gehts

  • Englische Schaumweine überholen internationale Konkurrenz wegen Klimawandel und idealen Kreideböden
  • Französische Champagnerhäuser wie Pommery produzieren nun auch in England
  • Der Brut Millésimé Cave du Tunnel Jacques Germanier 2020 ist der Preis-Leistungs-Sieger 2025
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzWein-Kolumnist

Man wähnt sich fast ein bisschen ins 19. Jahrhundert zurückversetzt, als sich Frankreich und England, die mit Abstand grössten Kolonialmächte, jahrzehntelang die Weltherrschaft streitig machten. Nun, es gibt fundamentale Unterschiede: Heute verliert niemand sein Leben. Und Frankreich steht mit der Champagne noch meilenweit vor den britischen Schäumern. Aber alle anderen Länder? Die haben die Briten eingesackt.

England hat alle überholt, zumindest fast

Italienischen Prosecco sowieso. Aber mittlerweile wohl auch die bislang zweitbeste Schaumweinregion der Welt, die Franciacorta. Oder das Trentino. Spanien mit den Cavas. Den Alpenraum mit seinen wunderschönen Sekten aus Deutschland, Österreich und Südtirol. Ebenso unsere Top-Schäumer. Die übrigen Franzosen wie die Crémants aus dem Elsass, der Loire oder dem Burgund. Aber auch die Amerikaner oder Südafrikaner. Alle überholt!

Wonderful! Der Hauptsitz von Wiston Estate, das sich über 6000 Hektaren erstreckt, in West Sussex.
Foto: zVg

Was aber nicht bedeutet, dass dort nichts wirklich Gutes produziert wird. Ganz im Gegenteil. Für dieses Special haben wir die beiden grossen Schaumwein-Pioniere in Südtirol besucht: Arunda und Comitissa. Dazu gibts die Schweizer Bestenliste: die Top 16 des Jahres 2025. Tipps aus der nach wie vor unangefochtenen Nummer eins, der Champagne. Und die Ferrari-Masterclass an der Vinitaly.

Wie war das englische Wunder möglich?

Wie kam der Erfolg der britischen Schaumweine zustande und warum haben sie sich in so kurzer Zeit derart stark entwickelt? Nun, ohne Klimawandel wäre der Fortschritt nicht möglich gewesen. Die Durchschnittstemperaturen sind im Süden Englands in diesem Jahrtausend auf Höhen geklettert, die nun vergleichbar sind mit jenen rund um die Champagnermetropole Reims, die sich nördlich von Paris befindet.

Man hat schon seit den Achtzigerjahren versucht, in England Schaumwein zu machen. Damals allerdings wegen der zu tiefen Temperaturen und zu grosser Feuchtigkeit mit mässigem Erfolg. Damals stimmte die These noch, dass oberhalb des 50. Breitengrades kein Qualitätswein gekeltert werden kann. Das hatten auch die Römer bemerkt, die als allererste in Südengland Weinbau betrieben.

Die perfekten Böden waren schon immer da

Doch Engländer sind bekanntlich persistent – und das Klima hat sie mit den Pionieren von Nyetimber als Zugpferde belohnt. Die richtigen Kreideböden für Pinot noir und Chardonnay hatten sie schon seit Jahrtausenden. Es ist das Kalkgestein, das vor rund 65 Millionen Jahren auf dem Meeresgrund des Pariser Beckens entstand. Die sogenannte Newhaven-Kreide, die dasselbe Terrain ist wie in den besten Chardonnay-Lagen der Côte des Blancs in der Champagne.

Handkehrum haben die Champagne oder Cava in Katalonien mit der Kehrseite der Medaille zu kämpfen: mit zu hohen Temperaturen.

Der French Express Richtung Insel

Diese Parameter haben bereits erste grosse Champagnerhäuser auf die Insel gelockt. Louis Pommery und Taittinger produzieren in Good Old England eigene Schäumer. Die einen grossen Vorteil haben: Sie sind preislich weit konkurrenzfähiger als die Produkte aus Frankreich, weil die Importzölle nach dem Brexit 2021 massiv angehoben wurden. Mittlerweile ist es schwierig geworden, noch Parzellen mit perfekten Voraussetzungen zu finden.

Zum Start zwei Weine von Betrieben, von denen ich zuvor noch nie etwas gehört hatte, auch weil sie in der Schweiz nicht erhältlich sind. Ich habe sie in einer Wine Bar in Birmingham entdeckt:

  • Langham Corallian Classic Cuvée Extra Brut, Dorset n.V. (70 % Chardonnay, 21 % Pinot noir, 9 % Pinot Meunier. Jahrgang 2022. Degorgiert 9/24. Dosage 2 g): schöne hefige Nase, Agrumen, total typisch, brotig, etwas Wachs; sehr schäumig, aber feine Perlage, herb, rustikal, ätherisch, frisch, lang! 93/100
  • Nature Series Cuvée Brut, Sussex Vintage 2018 (Collaboration Artelium and Vagabond Wines. 50 % Pinot noir, 33 % Chardonnay, 17 % Pinot Meunier. 1500 Flaschen. Degorgiert 12/23): verhaltene, leicht apfelige Nase, sehr frisch, dezent Agrumen, herb; Schmelz, wieder Apfel, naturbelassen, ätherisch, total frisch, schöne Perlage, Spannung, langes, zitrisches Finish. 92–93/100
The English Round-up
The Balfour Winery, Kent
  • Leslie’s Reserve Gold Extra Dry n.V.: 91/100 (39 Franken. www.casadelvino.ch)
  • Brut Rosé Millésimé 2018: 91–92/100 (49 Franken. www.casadelvino.ch)
  • Brut 1858 2018 (2. Jahrgang): leichte Hefe, frische Frucht, leicht zitrisch, rechte Kräuter; weissbrotig (Zopf), ausufernde Perlage, recht tief, ein Hauch Hefe, nun viel Agrumen, schöne Fülle, stringent, rechtes Finish. 92–93/100 (55 Franken. www.casadelvino.ch)
Sugrue South Downs, Sussex
  • Sugrue Rock Story n.V.: schöne, champagnertypische Nase mit etwas Hefe, Gebäck, Zitrusnoten; rechte Power und Dichte, Schmelz, hefig, knackig, Fülle, viel Bläschen, ätherisch, zart Butter, lang. 94/100 (39.90 Franken. www.realwines.ch)
  • The Trouble With Dreams 2020, South Downs: 93–94/100 (65 Franken. www.realwines.ch)
  • Cuvée Boz Blanc de Blancs 2020, South Downs, England: tolle, ausladende Nase, viel Hefe, viel Brioche, leicht erdig; Schmelz, starke Perlage, zitrisch, knackig, rechte Säure, stringent, feingliedrig-elegant, rechtes Finish. 94/100 (79 Franken. www.realwines.ch)
  • Rosé ex Machina 2018, South Downs: 92/100 (69 Franken. www.realwines.ch)
Wiston Estate, East Sussex
  • Brut n.V.: 92/100 (39 Franken)
  • Blanc de Blancs 2018: 93/100 (79 Franken)
  • Estate Blanc de Blancs 2018: leicht laktische Nase, ein Hauch Hefe, Kräuter, Agrumen; Power, Druck, nun auch Gebäck, ätherisch, ausladende Mundfülle, Tiefe, harmonisch, süffig, alles stimmig, total im Lot, sehr zitrisches, säurebetontes Finish, enorm lang! 95/100 (79 Franken)
  • Estate Blanc de Noirs 2014: 92/100 (75 Franken)
  • Estate Cuvée 2016: 91/100 (58 Franken)
  • Cuvée Rosé n.V.: 88/100 (45 Franken)

(Die Weine gibts bei www.terravigna.ch)

Louis Pommery England, Hampshire
  • Brut: wunderschöne, aber sehr zältlige Nase, Nougat, etwas künstlich, kleine rote Beeren, Kräuter; herb, frisch, präzise Säure, total trinkig, minimale Hefe, zitrisch, rechtes Finish. 92/100 (derzeit in der Schweiz nicht erhältlich)
Verdiente 95 Punkte gibts für den gewaltigen Blanc de Blancs 2018 von Wiston.
Alain Kunz
The Balfour Winery, Kent
  • Leslie’s Reserve Gold Extra Dry n.V.: 91/100 (39 Franken. www.casadelvino.ch)
  • Brut Rosé Millésimé 2018: 91–92/100 (49 Franken. www.casadelvino.ch)
  • Brut 1858 2018 (2. Jahrgang): leichte Hefe, frische Frucht, leicht zitrisch, rechte Kräuter; weissbrotig (Zopf), ausufernde Perlage, recht tief, ein Hauch Hefe, nun viel Agrumen, schöne Fülle, stringent, rechtes Finish. 92–93/100 (55 Franken. www.casadelvino.ch)
Sugrue South Downs, Sussex
  • Sugrue Rock Story n.V.: schöne, champagnertypische Nase mit etwas Hefe, Gebäck, Zitrusnoten; rechte Power und Dichte, Schmelz, hefig, knackig, Fülle, viel Bläschen, ätherisch, zart Butter, lang. 94/100 (39.90 Franken. www.realwines.ch)
  • The Trouble With Dreams 2020, South Downs: 93–94/100 (65 Franken. www.realwines.ch)
  • Cuvée Boz Blanc de Blancs 2020, South Downs, England: tolle, ausladende Nase, viel Hefe, viel Brioche, leicht erdig; Schmelz, starke Perlage, zitrisch, knackig, rechte Säure, stringent, feingliedrig-elegant, rechtes Finish. 94/100 (79 Franken. www.realwines.ch)
  • Rosé ex Machina 2018, South Downs: 92/100 (69 Franken. www.realwines.ch)
Wiston Estate, East Sussex
  • Brut n.V.: 92/100 (39 Franken)
  • Blanc de Blancs 2018: 93/100 (79 Franken)
  • Estate Blanc de Blancs 2018: leicht laktische Nase, ein Hauch Hefe, Kräuter, Agrumen; Power, Druck, nun auch Gebäck, ätherisch, ausladende Mundfülle, Tiefe, harmonisch, süffig, alles stimmig, total im Lot, sehr zitrisches, säurebetontes Finish, enorm lang! 95/100 (79 Franken)
  • Estate Blanc de Noirs 2014: 92/100 (75 Franken)
  • Estate Cuvée 2016: 91/100 (58 Franken)
  • Cuvée Rosé n.V.: 88/100 (45 Franken)

(Die Weine gibts bei www.terravigna.ch)

Louis Pommery England, Hampshire
  • Brut: wunderschöne, aber sehr zältlige Nase, Nougat, etwas künstlich, kleine rote Beeren, Kräuter; herb, frisch, präzise Säure, total trinkig, minimale Hefe, zitrisch, rechtes Finish. 92/100 (derzeit in der Schweiz nicht erhältlich)
In der Tat ein in den Felsen gehauener Tunnel: Die Cave du Tunnel. Jacques Germanier in Conthey im Wallis keltert seit Jahren einen der besten Schweizer Schaumweine.

Der Preis-Leistungs-Wein des Jahres ist Walliser

Und ja: Was ist der Schäumer des Jahres mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis? Keine Überraschung! Der Sieger am Grand Prix du Vin Suisse 2025 (der so oft Kategoriensieger geworden ist wie kein anderer Wein, nämlich sechs Mal in den vergangenen sieben Jahren): Der Brut du Valais Millésimé von Jacques Germanier Cave du Tunnel aus Conthey, Jahrgang 2020. Wie immer bekommt das Ding Höchstwertungen. Das hat sich auch unter dem neuen Kellermeister Fabio Negri nicht geändert. Dieser Jahrgang hier erhält 94/100 Punkte. Derzeit gibts ihn in Aktion für 21.20 statt 26.50 Franken. Der neue Jahrgang 2021 ist gar für 19.60 Franken erhältlich. Zugreifen! (Den Wein gibts bei www.germanier.ch)

Best of Swiss Bubbles 2025

Die Schweiz schäumt auch! Und das immer mehr. Kaum ein Betrieb, der im attraktiven Schaumweinsegment nicht mitmachen will. Hier sind die 16 von Blick am höchsten bewerteten Schweizer Schäumer des Jahres:

  1. Adank Brut Blanc de Noir Weingut Familie Adank Fläsch GR (Foto): wunderschöne Champagner-Nase, Zitrusfrucht, Hefe, Brioche, Mineralität, glasklar; minim vegetabil, prächtiger Schaum, rechte Bitternote, ätherisch, frisch, erwandert den gesamten Rachenraum und will ihn nicht mehr verlassen. 96–7/100 (38 Franken. www.gerstl.ch)
  2. Nuva Extra Brut Blanc de Noir Weinbauzentrum Wädenswil ZH 2017: in der Nase leicht buttrig, Hefe, Gebäck, floral; Power, total ausgewogen, tief, frisch, knackige Säure, Kräuter, verschiedene Nuancen von Agrumen, ätherisch, Mundfülle, lang. 96/100 (42 Franken. www.weinbauzentrum.ch)
  3. Tsampéhro IX Extra Brut Clos de Tsampéhro Flanthey VS 2019: leichte Feuerstein-Note, Schiesspulver, frisch, etwas Hefe, enorme Mineralität, zitrisch; viel Säure, herb, stringent, knackig, Zitronensaft, schöner Fluss, rassig, ätherisch, lang. 95/100 (49 Franken. www.clos-tsampehro.com)
  4. Brut Impérial Blanc de Blancs Cave de la Combe Marendaz Mathod VS 2020: ausgewogene, briochige Nase, komplex, ein Hauch Zitrus; schäumig, harmonisch, sehr tief, Top-Finish. 95/100 (26 Franken. www.cave-combe.ch)
  5. Coeur de Cuvée Brut Blanc de Blanc Domaine Henri Cruchon Echichens VD 2021: strahlende Nase mit viel Agrumen, leichter Hefe, sogar etwas Brioche, mineralisch, top ausgewogen; coole Perlage, alles im Lot, brotig, leicht apfelig, genau getimte Säure, ätherisch, Minze, Top-Finish. 95/100 (32 Franken. www.gerstl.ch)
  6. Brut Nature Blanc Weingut Obrecht Jenins GR 2021: leichte Briochenote, harmonisch, zitrisch, Kräuter; Schmelz, easy-beschwingt, Tiefgang, zart Gebäck, total süffig, Topfinale! 95/100 (54.50 Franken. www.smithandsmith.ch)
  7. Cuvée Louis-Edouard Mauler Brut Millésimé Maison Mauler Môtiers NE 2016: komplexes Bouquet mit Agrumen, dezenter Hefe und Kräutern; recht herb, präzise Perlage, knackig, tief, leichte Vegetabilität, Power, tief, füllt alles aus, extrem lang – das Ding macht einfach Spass. 95/100 (39.80 Franken. www.mauler.ch)
  8. metaPhusis Arvine Brut Nature sur éboulis Phusis Vins Steve Bettschen La Sarraz VD 2020: Tiefe, ausladende Nase mit rechter Hefenote, etwas Zündholz, Mineralik, Agrumen; total feine, explosive Perlage, wunderbare Säure, Orangenzeste, Mundfülle, knackig, alles im Lot, ätherisch, sehr lang. Geiles Ding! 95/100 (47 Franken. www.cavesa.ch)
  9. Tom Litwan Blanc de Noir Extra Brut 2020: minim apfelige, sehr mineralische Nase, verhalten, floral, leichte Reduktion, Feuerstein; feine Perlage, balanciert, Spannung, wirkt total natürlich, erdig, frisch, ätherisch, füllt viel aus und bleibt sehr lange. Score: 92–93/100 (39 Franken. www.vinothek-brancaia.ch) – höher bewertet war dieser Wein von Litwan: Blanc de Noir Extra Brut 2019 in der Magnumflasche: 95/100 (87 Franken. www.vinothek-brancaia.ch)
  10. NEWCOMER DES JAHRES! Blanc de Blancs Les Parcellaires 2018 Domaine Dussex SA Charrat VS: wunderschön hefige Nase, tief, Brioches, Agrumen: präzise Perlage, Schmelz, Power, knackig, ätherisch, macht Spass, lang. Top. 94–95/100 (32 Franken. www.domaine-dussex.ch)
  11. Brut du Valais Millésimé, Jacques Germanier, Cave du Tunnel Conthey VS 2020 (der Seriensieger am Grand Prix du Vin Suisse …): verhaltene Nase, Tiefe, alles auf Understatement, ein Hauch Brioche und Hefe, Agrumen; hoch präzise Perlage, enorme Frische, Mineralität, viel Zitrusfrucht, sehr lang. 94/100 (21.20 statt 26.50 Franken. www.germanier.com)
  12. Brut Vin Mousseux Philippe Bovet Givrins VD 2020: schöne ausgewogene Nase, leichte Brioche, Agrumen, alles dezent, voll auf Understatement; präzise Perlage, wunderschön herb, enorme Tiefe, Menthol, ätherisch, Mundfülle, gegen Ende Zitronen, lang. Top! 94/100 (33 Franken. www.philippebovet.ch)
  13. Moncucchetto Refolo 2021: wunderschöne hefige Nase, herbal, sogar etwas Brioches, zitrisch, frisch, champagnesk, Gebäck, stark; viel Perlage, sehr erdig, die Hefe nimmt Überhand, aber auch viel Säure, ätherisch, rechtes Finish. 92–93/100 (45 Franken. www.moncucchetto.ch)
  14. Brunner Weinmanufaktur Extra Brut Blanc de Noir (erster Jahrgang. Eigentlich pas dosé. 1,8g gemessen. 24 Monate, zweite Charge 36 Monate, danach immer drei Jahre): schöne, frische Nase, minim hefig, Agrumen, erdig, viel Schaum, knackig, sauber, präzise Säure, Mundfülle, recht herb, total sauber, knackig, lang. 93/100 (38 Franken. www.brunner-weinmanufaktur.ch)
  15. Brut des Chevaliers Réserve Domaines Chevalier Salgesch VS 2018: schönes agrumiges Bouquet, tief, verhaltene Hefenote; Schmelz, knackige Säure, stringent, dezente Perlage, recht bitter, vegetabil, frisches, Rotbeeriges, langes Finish. 93/100 (31.20 Franken. www.chevaliers.ch)
  16. Coeur de Domaine Brut Rouvinez 2020 (PA, Heida): Hefe, ausladend, enorme Tiefe, Agrumen, Gebäck; herb, rechte Fruchtsüsse, sehr herb, gemüsig, rustikal, spannend, aber doch extrem herb, rechtes Finish. 92–93/100 (42 Franken. www.rouvinez.com)
Die Nummer eins des Jahres 2025: Der Brut von Patrick Adank aus der Bündner Herrschaft.
ALAIN KUNZ

Die Schweiz schäumt auch! Und das immer mehr. Kaum ein Betrieb, der im attraktiven Schaumweinsegment nicht mitmachen will. Hier sind die 16 von Blick am höchsten bewerteten Schweizer Schäumer des Jahres:

  1. Adank Brut Blanc de Noir Weingut Familie Adank Fläsch GR (Foto): wunderschöne Champagner-Nase, Zitrusfrucht, Hefe, Brioche, Mineralität, glasklar; minim vegetabil, prächtiger Schaum, rechte Bitternote, ätherisch, frisch, erwandert den gesamten Rachenraum und will ihn nicht mehr verlassen. 96–7/100 (38 Franken. www.gerstl.ch)
  2. Nuva Extra Brut Blanc de Noir Weinbauzentrum Wädenswil ZH 2017: in der Nase leicht buttrig, Hefe, Gebäck, floral; Power, total ausgewogen, tief, frisch, knackige Säure, Kräuter, verschiedene Nuancen von Agrumen, ätherisch, Mundfülle, lang. 96/100 (42 Franken. www.weinbauzentrum.ch)
  3. Tsampéhro IX Extra Brut Clos de Tsampéhro Flanthey VS 2019: leichte Feuerstein-Note, Schiesspulver, frisch, etwas Hefe, enorme Mineralität, zitrisch; viel Säure, herb, stringent, knackig, Zitronensaft, schöner Fluss, rassig, ätherisch, lang. 95/100 (49 Franken. www.clos-tsampehro.com)
  4. Brut Impérial Blanc de Blancs Cave de la Combe Marendaz Mathod VS 2020: ausgewogene, briochige Nase, komplex, ein Hauch Zitrus; schäumig, harmonisch, sehr tief, Top-Finish. 95/100 (26 Franken. www.cave-combe.ch)
  5. Coeur de Cuvée Brut Blanc de Blanc Domaine Henri Cruchon Echichens VD 2021: strahlende Nase mit viel Agrumen, leichter Hefe, sogar etwas Brioche, mineralisch, top ausgewogen; coole Perlage, alles im Lot, brotig, leicht apfelig, genau getimte Säure, ätherisch, Minze, Top-Finish. 95/100 (32 Franken. www.gerstl.ch)
  6. Brut Nature Blanc Weingut Obrecht Jenins GR 2021: leichte Briochenote, harmonisch, zitrisch, Kräuter; Schmelz, easy-beschwingt, Tiefgang, zart Gebäck, total süffig, Topfinale! 95/100 (54.50 Franken. www.smithandsmith.ch)
  7. Cuvée Louis-Edouard Mauler Brut Millésimé Maison Mauler Môtiers NE 2016: komplexes Bouquet mit Agrumen, dezenter Hefe und Kräutern; recht herb, präzise Perlage, knackig, tief, leichte Vegetabilität, Power, tief, füllt alles aus, extrem lang – das Ding macht einfach Spass. 95/100 (39.80 Franken. www.mauler.ch)
  8. metaPhusis Arvine Brut Nature sur éboulis Phusis Vins Steve Bettschen La Sarraz VD 2020: Tiefe, ausladende Nase mit rechter Hefenote, etwas Zündholz, Mineralik, Agrumen; total feine, explosive Perlage, wunderbare Säure, Orangenzeste, Mundfülle, knackig, alles im Lot, ätherisch, sehr lang. Geiles Ding! 95/100 (47 Franken. www.cavesa.ch)
  9. Tom Litwan Blanc de Noir Extra Brut 2020: minim apfelige, sehr mineralische Nase, verhalten, floral, leichte Reduktion, Feuerstein; feine Perlage, balanciert, Spannung, wirkt total natürlich, erdig, frisch, ätherisch, füllt viel aus und bleibt sehr lange. Score: 92–93/100 (39 Franken. www.vinothek-brancaia.ch) – höher bewertet war dieser Wein von Litwan: Blanc de Noir Extra Brut 2019 in der Magnumflasche: 95/100 (87 Franken. www.vinothek-brancaia.ch)
  10. NEWCOMER DES JAHRES! Blanc de Blancs Les Parcellaires 2018 Domaine Dussex SA Charrat VS: wunderschön hefige Nase, tief, Brioches, Agrumen: präzise Perlage, Schmelz, Power, knackig, ätherisch, macht Spass, lang. Top. 94–95/100 (32 Franken. www.domaine-dussex.ch)
  11. Brut du Valais Millésimé, Jacques Germanier, Cave du Tunnel Conthey VS 2020 (der Seriensieger am Grand Prix du Vin Suisse …): verhaltene Nase, Tiefe, alles auf Understatement, ein Hauch Brioche und Hefe, Agrumen; hoch präzise Perlage, enorme Frische, Mineralität, viel Zitrusfrucht, sehr lang. 94/100 (21.20 statt 26.50 Franken. www.germanier.com)
  12. Brut Vin Mousseux Philippe Bovet Givrins VD 2020: schöne ausgewogene Nase, leichte Brioche, Agrumen, alles dezent, voll auf Understatement; präzise Perlage, wunderschön herb, enorme Tiefe, Menthol, ätherisch, Mundfülle, gegen Ende Zitronen, lang. Top! 94/100 (33 Franken. www.philippebovet.ch)
  13. Moncucchetto Refolo 2021: wunderschöne hefige Nase, herbal, sogar etwas Brioches, zitrisch, frisch, champagnesk, Gebäck, stark; viel Perlage, sehr erdig, die Hefe nimmt Überhand, aber auch viel Säure, ätherisch, rechtes Finish. 92–93/100 (45 Franken. www.moncucchetto.ch)
  14. Brunner Weinmanufaktur Extra Brut Blanc de Noir (erster Jahrgang. Eigentlich pas dosé. 1,8g gemessen. 24 Monate, zweite Charge 36 Monate, danach immer drei Jahre): schöne, frische Nase, minim hefig, Agrumen, erdig, viel Schaum, knackig, sauber, präzise Säure, Mundfülle, recht herb, total sauber, knackig, lang. 93/100 (38 Franken. www.brunner-weinmanufaktur.ch)
  15. Brut des Chevaliers Réserve Domaines Chevalier Salgesch VS 2018: schönes agrumiges Bouquet, tief, verhaltene Hefenote; Schmelz, knackige Säure, stringent, dezente Perlage, recht bitter, vegetabil, frisches, Rotbeeriges, langes Finish. 93/100 (31.20 Franken. www.chevaliers.ch)
  16. Coeur de Domaine Brut Rouvinez 2020 (PA, Heida): Hefe, ausladend, enorme Tiefe, Agrumen, Gebäck; herb, rechte Fruchtsüsse, sehr herb, gemüsig, rustikal, spannend, aber doch extrem herb, rechtes Finish. 92–93/100 (42 Franken. www.rouvinez.com)

Chronothèque von Feuillatte: Uhrmacher-Präzision!

Niemand verkauft in Frankreich mehr Champagner als das Haus Nicolas Feuillatte. Feuillatte – ein Genossenschaftsbetrieb mit rund 5000 Mitgliedern – ist der drittgrösste Champagner-Produzent in den USA und auch auf dem ganzen Planeten. In ganz anderen Dimensionen bewegen sich indes die Produktions- und Verkaufszahlen des Top-Gewächses Palmes d’Or sowie der extrem raren Chronothèque-Trilogien dieses Weins.

Synchron-Einschenken heisst diese Disziplin. Umso schöner, wenn das im Hotel Baur au Lac in Zürich passiert – und dann noch mit einem Wein wie der Chronothèque-Trilogie des Palmes d'Or von Nicolas Feuillatte.
Foto: Alain Kunz

Diese sind ein Prestigeprodukt, dessen Weltpremiere bei Importeur Baur au Lac Vins gefeiert wurde. «Dass dies bei uns geschieht, ehrt uns natürlich», sagt Marc Almert, CEO und Sommelier-Weltmeister. «Der Chronothèque heisst nicht ohne Grund so», erläutert Kellermeister Guillaume Roffiaen, «denn wir wollten aufzeigen, wie lange ein Wein reifen kann.» Hergestellt sind die Weine im Solera-Verfahren, was bedeutet, dass nach der Abfüllung des Weins die Fässer mit dem nächstälteren Jahrgang nachgefüllt wird. «Und wir haben in allen Weinen dieselbe Dosage», ergänzt Roffiaen. Importeur Baur au Lac wird rund zehn Dreierboxen Chronothèque mit den Jahrgängen 1999, 2000 und 2002 erhalten. Mehr nicht. Die Limitierung ist extrem. Nun, das Ding ist auch nicht ganz billig: 950 Franken muss man für das Böxchen hinblättern.

Die Goldenen Palmen von Nicolas Feuillatte
  • Palmes d‘Or Brut 2009: ausladende, tiefe Nase, viel Brioche und Hefe, leichter Erdton, minim Agrumen, herbal; verhaltene Perlage, feine Bubbles, ätherisch, ausgewogen, herb, total trinkig, rechte Bitternote gegen Ende, füllt alles aus, enormes Finish. 95/100 (178 Franken. www.bauraulacvins.ch)
  • Palmes d‘Or Rosé 2006 (dunkle, hellbraune Nase): verhaltene, recht dunkelfruchtige Nase. Sehr würzig, Rumtopf, herbal; Schmelz, feine Perlage, sehr medizinal, Hustenzältli, sehr speziell, ätherisch, recht bitter, lang. Aber doch enorm speziell… Guillaume: «Man liebt oder hasst diese Art Rosé. Es gibt nichts dazwischen …» Ist eher eine Art Rotwein. Schwierig… 91/100 (176 Franken. www.bauraulacvins.ch)
  • Chronothèque 2002: expressive, enorm vielschichtige Nase, hat alles, Agrumen, Hefe, Brioche, auch Gelbfrucht, tief; Schmelz, knallig, leichte Pilznote, ätherisch, Minze, Mundfülle, superlang. Grandios! 96–97/10
  • Chronothèque 2000 (Regenjahr mit Sonne im August): verhaltene, nicht knallige Nase, Agrumen, mineralisch, zart Hefe und Gebäck, frisch, Tannennadeln; knackig und knallig, stringent-feine Perlage, rechte Säure, ätherisch, füllt alles aus, herb, Würze, sehr lang. 96/100
  • Chronothèque 1999: extreme Brioche, leichte Vanille, Agrumen, enorme Tiefe, Vanillekekse, bleibt lange in der Nase; Power, herb, Mundfülle, leichte Erdnote, ätherisch, frisch, geht in jeden Winkel, hallt enorm lange nach. Wow!!! 97–98/100
Alle drei Jahrgänge der Palmes d'Or von Nicolas Feuillatte für die Chronothèque-Sammleredition sind herausragend. Hier der Jahrgang 2000.
Alain Kunz
  • Palmes d‘Or Brut 2009: ausladende, tiefe Nase, viel Brioche und Hefe, leichter Erdton, minim Agrumen, herbal; verhaltene Perlage, feine Bubbles, ätherisch, ausgewogen, herb, total trinkig, rechte Bitternote gegen Ende, füllt alles aus, enormes Finish. 95/100 (178 Franken. www.bauraulacvins.ch)
  • Palmes d‘Or Rosé 2006 (dunkle, hellbraune Nase): verhaltene, recht dunkelfruchtige Nase. Sehr würzig, Rumtopf, herbal; Schmelz, feine Perlage, sehr medizinal, Hustenzältli, sehr speziell, ätherisch, recht bitter, lang. Aber doch enorm speziell… Guillaume: «Man liebt oder hasst diese Art Rosé. Es gibt nichts dazwischen …» Ist eher eine Art Rotwein. Schwierig… 91/100 (176 Franken. www.bauraulacvins.ch)
  • Chronothèque 2002: expressive, enorm vielschichtige Nase, hat alles, Agrumen, Hefe, Brioche, auch Gelbfrucht, tief; Schmelz, knallig, leichte Pilznote, ätherisch, Minze, Mundfülle, superlang. Grandios! 96–97/10
  • Chronothèque 2000 (Regenjahr mit Sonne im August): verhaltene, nicht knallige Nase, Agrumen, mineralisch, zart Hefe und Gebäck, frisch, Tannennadeln; knackig und knallig, stringent-feine Perlage, rechte Säure, ätherisch, füllt alles aus, herb, Würze, sehr lang. 96/100
  • Chronothèque 1999: extreme Brioche, leichte Vanille, Agrumen, enorme Tiefe, Vanillekekse, bleibt lange in der Nase; Power, herb, Mundfülle, leichte Erdnote, ätherisch, frisch, geht in jeden Winkel, hallt enorm lange nach. Wow!!! 97–98/100

Ferrari gibt auch mit der Nr. 2 des Portfolios Vollgas

Ferrari ist die klare Nummer eins im Trentino. Von der Grösse her, von der Qualität der Weine. Und die umtriebige Familie Lunelli weiss die Weine der Kellerei auch glänzend zu vermarkten. So zum Beispiel als offizieller Schaumwein der Formel eins. Das war bis Ende 2024 der Fall. Der Vertrag mit der Formel-1-Organisation wäre noch ein Jahr gelaufen, doch der weltgrösste Luxusgüterkonzern LVHM Moët Hennessy Louis Vuitton wollte unbedingt wieder Champagner spritzen lassen und kaufte CEO Matteo Lunelli sein letztes Vertragsjahr ab. Der Kaufpreis soll so hoch gewesen sein, dass ein grosses Geheimnis darum gemacht wird.

Grossartiges aus dem Trentino: Die Riserva Lunelli von Ferrari, an der Vinitaly präsentiert von CEO Matteo Lunelli (r.) und dem neuen Kellermeister Cyril René Brun.
Foto: ALAIN KUNZ

Wie auch immer. Ferrari hat sich dieses Jahr auch an der Vinitaly in Szene gesetzt, als man eine wunderbare Vertikale der Riserva Lunelli unter dem Titel «Von der Genese zur Schönheit – 20 Jahre Geschichte» präsentierte. «Wir haben mit der Riserva Lunelli einen Wein kreiert, der sowohl die alpine Landwirtschaft wie auch unsere Familie repräsentiert. Er ist der einzige Trentodoc, dessen Basiswein ausschliesslich in Holz ausgebaut wird. Damit wollen wir den Reichtum des Chardonnays aus dieser Höhe mit seiner Knackigkeit herauskitzeln», sagt der CEO zu diesem Wein. Erstmals mit dabei war auch der neue Kellermeister des Betriebs, Cyril René Brun, der Ruben Larentis nachfolgt, der nach 37 Jahren in Pension gegangen ist. Lunelli: «Cyril ist Champagnard, hat grosse Erfahrung in der Metodo Classico in der Champagne. Doch seine Mission ist es nicht, hier einen Champagner zu machen, sondern das Terroir des Trentino wiederzugeben.» Lunelli selbst ist das mit dem Riserva Lunelli, welcher nicht der Topwein des Betriebs ist (das ist der Giulio Ferrari), vorzüglich gelungen. Die Weine der Vertikale, beginnend mit der Degustation des Basisweins, der also noch keine Bläschen hat. Nicht alltäglich, dass ein Schaumweinhaus diesen intimen Einblick gibt.

Die Weine der Vertikale der Riserva Lunelli von Ferrari
  • Ferrari Riserva Lunelli Basiswein 2024: recht herber, zurückhaltender Chardonnay, enorm mineralisch, wird dann retronasal ausladend, nun auch Gelbfrucht; Power, rechte Säure, Agrumen, Zitrusfrucht, Power, viel Druck, knackig, stringent, lang. 92–93/100
  • Brut 2016 (degorgiert 2024): 94/100
  • Ferrari Riserva Lunelli Extra Brut 2015 (degorgiert 2022): 93–95/100
  • Ferrari Riserva Lunelli Extra Brut 2012 (degorgiert 2021): 92/100
  • Ferrari Riserva Lunelli Extra Brut 2009 (degorgiert 2024): 95/100
  • Ferrari Riserva Lunelli Extra Brut Magnum 2005 (degorgiert 2024): 94/100
  • Ferrari Riserva Lunelli Extra Brut 2004 (degorgiert 2024): wunderschöne ausladende Nase, tief, Brioches, Hefe, auch Gelbfrucht, hochkomplex; ätherisch, immer noch total frisch, Power, totale Mundfülle, alles im Lot, vielschichtig, superlang! Wow! 96–97/100 (Den aktuellen Jahrgang 2015 gibts bei Importeur www.bindella.ch für 75 Franken)
  • Und noch ein neuer Jahrgang ausserhalb der Vertikale. Perlé Brut 2018: 93/100 (38.50 Franken. www.bindella.ch)
Die Riserva Lunelli, Nummer zwei des Ferrari-Portfolios, ist einer der besten Trentodoc überhaupt.
Alain Kunz
  • Ferrari Riserva Lunelli Basiswein 2024: recht herber, zurückhaltender Chardonnay, enorm mineralisch, wird dann retronasal ausladend, nun auch Gelbfrucht; Power, rechte Säure, Agrumen, Zitrusfrucht, Power, viel Druck, knackig, stringent, lang. 92–93/100
  • Brut 2016 (degorgiert 2024): 94/100
  • Ferrari Riserva Lunelli Extra Brut 2015 (degorgiert 2022): 93–95/100
  • Ferrari Riserva Lunelli Extra Brut 2012 (degorgiert 2021): 92/100
  • Ferrari Riserva Lunelli Extra Brut 2009 (degorgiert 2024): 95/100
  • Ferrari Riserva Lunelli Extra Brut Magnum 2005 (degorgiert 2024): 94/100
  • Ferrari Riserva Lunelli Extra Brut 2004 (degorgiert 2024): wunderschöne ausladende Nase, tief, Brioches, Hefe, auch Gelbfrucht, hochkomplex; ätherisch, immer noch total frisch, Power, totale Mundfülle, alles im Lot, vielschichtig, superlang! Wow! 96–97/100 (Den aktuellen Jahrgang 2015 gibts bei Importeur www.bindella.ch für 75 Franken)
  • Und noch ein neuer Jahrgang ausserhalb der Vertikale. Perlé Brut 2018: 93/100 (38.50 Franken. www.bindella.ch)
Bellavista: Franciacorta at its best

Die wichtigste Schaumwein-Region Italiens ist und bleibt aber die Franciacorta. Und da haben sich in den letzten Jahren zwei Weingüter als die eigentlichen Motoren der in der Schweiz enorm beliebten und gut konsumierten Franciacorta-Weine herauskristallisiert. Zum Ca’ del Bosco. Zum anderen Bellavista, 1977 von Baulöwe Vittorio Moretti ins Leben gerufen mit dem Anspruch, nicht die Champagne kopieren zu wollen, sondern eine eigene Form italienischer Handwerkskunst aufzuzeigen. Und das mit kompromisslosem Qualitätsanspruch, der aber die Tradition mit einbezieht. So wurde die alte Marmonier-Presse nie aufgegeben. Dazu zählt auch die eigenwillige Flaschenform, so dass man die Weine von Bellavista in einer Önothek immer schnell entdeckt. Sie aber handkehrum im eigenen Keller kaum stapeln kann. Der Anbau auf den rund 200 Hektaren in Eigenbesitz der Familie erfolgt biologisch. Der Name rührt übrigens nicht von der herrlichen Sicht, die man von den Weinbergen hat, sondern weil derselbe historisch so heisst.

  • Alma Assemblaggio 1 nV Extra Brut: Verhaltene, minim hefige Nase, Agrumen, frisch, Kräuter; Herb, etwas Bittermandeln; präzise Perlage, herb, mineralisch-erdig, Spannung, Tiefe, knackig, Bittermandel, füllt alles aus, superlang. Score: 93/100 (31.50 Statt 39.50 Franken)
  • Alma Non Dosato Assemblage 1: 92-93/100 (44 Franken)
  • Alma Rosé Assemblage 1: 91-92/100 (44 Franken)
  • Teatro alla Scala Brut 2019: 92/100 – Jahrgang 2020: 92/100 (39 statt 49 Franken)
  • Satèn Brut 2019 (100% Chardonnay) 2019: Verhaltene, agrumige Nase, Zitrone, Frische, easy; leichtfüssig, herb, süffig, knackige Säure, Fülle, wird gegen Ende immer schöner, sehr langes Finish. 93/100 (55 Franken)
  • Vittorio Moretti Dosaggio Zero 2016 (Minimum 7 Jahre Flasche, 50% PN, 50% Chardonnay): Wunderschöne Nase, Hefe, leichte Brioches, auch Zitrusfrucht, total ausgewogen, Marzipan, Harz, auch sexy Erdnoten; nun Nougat, Frische, floral, leicht zältlig, rotbeerig, Mundfülle, ätherisch, superlang. Wow! Score: 95/100 (119 Franken)

(Die Weine gibts bei www.casadelvino.ch)

Grosse Franciacorta-Klasse: Bellavista.
Alain Kunz

Die wichtigste Schaumwein-Region Italiens ist und bleibt aber die Franciacorta. Und da haben sich in den letzten Jahren zwei Weingüter als die eigentlichen Motoren der in der Schweiz enorm beliebten und gut konsumierten Franciacorta-Weine herauskristallisiert. Zum Ca’ del Bosco. Zum anderen Bellavista, 1977 von Baulöwe Vittorio Moretti ins Leben gerufen mit dem Anspruch, nicht die Champagne kopieren zu wollen, sondern eine eigene Form italienischer Handwerkskunst aufzuzeigen. Und das mit kompromisslosem Qualitätsanspruch, der aber die Tradition mit einbezieht. So wurde die alte Marmonier-Presse nie aufgegeben. Dazu zählt auch die eigenwillige Flaschenform, so dass man die Weine von Bellavista in einer Önothek immer schnell entdeckt. Sie aber handkehrum im eigenen Keller kaum stapeln kann. Der Anbau auf den rund 200 Hektaren in Eigenbesitz der Familie erfolgt biologisch. Der Name rührt übrigens nicht von der herrlichen Sicht, die man von den Weinbergen hat, sondern weil derselbe historisch so heisst.

  • Alma Assemblaggio 1 nV Extra Brut: Verhaltene, minim hefige Nase, Agrumen, frisch, Kräuter; Herb, etwas Bittermandeln; präzise Perlage, herb, mineralisch-erdig, Spannung, Tiefe, knackig, Bittermandel, füllt alles aus, superlang. Score: 93/100 (31.50 Statt 39.50 Franken)
  • Alma Non Dosato Assemblage 1: 92-93/100 (44 Franken)
  • Alma Rosé Assemblage 1: 91-92/100 (44 Franken)
  • Teatro alla Scala Brut 2019: 92/100 – Jahrgang 2020: 92/100 (39 statt 49 Franken)
  • Satèn Brut 2019 (100% Chardonnay) 2019: Verhaltene, agrumige Nase, Zitrone, Frische, easy; leichtfüssig, herb, süffig, knackige Säure, Fülle, wird gegen Ende immer schöner, sehr langes Finish. 93/100 (55 Franken)
  • Vittorio Moretti Dosaggio Zero 2016 (Minimum 7 Jahre Flasche, 50% PN, 50% Chardonnay): Wunderschöne Nase, Hefe, leichte Brioches, auch Zitrusfrucht, total ausgewogen, Marzipan, Harz, auch sexy Erdnoten; nun Nougat, Frische, floral, leicht zältlig, rotbeerig, Mundfülle, ätherisch, superlang. Wow! Score: 95/100 (119 Franken)

(Die Weine gibts bei www.casadelvino.ch)

Josef Reiterer: Südtiroler Sekt-Pionier und -Legende

Auch im Südtirol ist die Sektproduktion keine jahrhundertealte Geschichte. Okay, erste Versuchsanlagen gab es Ende 19. Jahrhundert. Doch die verschwanden in den Dreissigerjahren wieder. Erst in den Sechzigern kam es zur Renaissance. In ernstzunehmendem Stil aber erst in den Neunzigerjahren. Der Pionier heisst Josef Reiterer. Der Mann, der die Arunda-Sektkellerei 1979 gegründet hat. Er erinnert sich: «Ich habe in Geisenheim studiert, habe in Deutschland lange Zeit Kellereimaschinen einer deutschen Firma in Italien vertrieben. Mein Anspruch: ich wollte fachlich absolut Spitze sein. Und ich konnte von der weit fortgeschritteneren deutschen Weissweintechnik profitieren. Später kauften viele Winzer unsere Maschinen.»

Alles unter Kontrolle! Präzision ist bei Arunda ein Wesensmerkmal der Weinproduktion. Kein Wunder, Pionier Josef Reiterer war einst Spezialist für Kellereimaschinen.
Foto: Alain Kunz

Mit der nötigen Technik im Hintergrund bringt er 1980 und 1981 seine ersten Bruts und Extra Bruts auf den Markt. Erfahrung mit Sekt hatte er zuvor zehn Jahre lang gemacht, freilich, ohne ihn zu kommerzialisieren. «Und zwar nach der traditionellen Methode, also der Méthode Champenoise. Das war ein Novum für das Südtirol. Ich brachte die ersten 10'000 Flaschen auf den Markt.» Arunda wird zur Referenz in Sachen Südtiroler Sekt. Bis heute. 2023 wird Wolfgang Tratter, der zuvor den Sekt bei der Genossenschaftskellerei St. Pauls gemacht hat, Partner und Geschäftsführer des Betriebs, der in Mölten in einem umgebauten alten Bauernhof auf 1200 Metern ü. M. steht. Nicht aber die Rebberge. Die stehen auch in Höhenlagen. Aber auf 500 bis 1000 Metern. Heute keltert der Betrieb 120'000 Flaschen. Der Pionier ist ins zweite Glied getreten. Und die grossen Genossenschaften haben auch begonnen, sich seriös der Versektung zu widmen. Und mit Comitissa hat Lorenz Martini den Qualitätsanspruch zur Spitze getrieben.

Die Weine von Arunda
  • Brut n.V.: 91–92/100 (29.70 Franken)
  • Extra Brut n.V. (pas dosé): 92–93/100 (33.80 Franken)
  • Blanc de Blancs Extra Brut n.V.: 92/100 (33.80 Franken)
  • Cuvée Marianne n.V.: 88/100 (34.80 Franken)
  • Perpetuum Extra Brut (Dies ist eine Cuvée aus gereiften Riserva-Jahrgängen aller drei für Südtiroler-Sekt-DOC zugelassenen Rebsorten, also Chardonnay, Pinot noir und blanc. 2011 startete Reiterer dieses Projekt. Die Erstausgabe war also 2018, dies hier ist die Ausgabe 2019. 6 Jahre lang ist der Wein auf der Hefe): runde, leicht wachsige Nase, Agrumen, Hefe, Tiefe; Schmelz, leichte Erdnote, Brioches, etwas wenig Perlage, aber harmonisch, trinkig, lang. Top! 94/100 (34.80 Franken)
  • Riserva Extra Brut 2018: 93/100 (34.80 Franken)
  • Zero Brut Nature: 93/100 (33.80 Franken)
  • Excellor Brut Rosé: 89/100 (36 Franken)
  • Phineas Brut (speziell an diesem Wein ist, dass er in Amphoren ausgebaut wurde): 93/100 (59 Franken)

(Die Weine gibts bei www.weinvogel.ch)

Perpetuum von Arunda: Ein aus gereiften Reserve-Jahrgängen gekelterter Top-Schäumer aus dem Südtirol.
Alain Kunz
  • Brut n.V.: 91–92/100 (29.70 Franken)
  • Extra Brut n.V. (pas dosé): 92–93/100 (33.80 Franken)
  • Blanc de Blancs Extra Brut n.V.: 92/100 (33.80 Franken)
  • Cuvée Marianne n.V.: 88/100 (34.80 Franken)
  • Perpetuum Extra Brut (Dies ist eine Cuvée aus gereiften Riserva-Jahrgängen aller drei für Südtiroler-Sekt-DOC zugelassenen Rebsorten, also Chardonnay, Pinot noir und blanc. 2011 startete Reiterer dieses Projekt. Die Erstausgabe war also 2018, dies hier ist die Ausgabe 2019. 6 Jahre lang ist der Wein auf der Hefe): runde, leicht wachsige Nase, Agrumen, Hefe, Tiefe; Schmelz, leichte Erdnote, Brioches, etwas wenig Perlage, aber harmonisch, trinkig, lang. Top! 94/100 (34.80 Franken)
  • Riserva Extra Brut 2018: 93/100 (34.80 Franken)
  • Zero Brut Nature: 93/100 (33.80 Franken)
  • Excellor Brut Rosé: 89/100 (36 Franken)
  • Phineas Brut (speziell an diesem Wein ist, dass er in Amphoren ausgebaut wurde): 93/100 (59 Franken)

(Die Weine gibts bei www.weinvogel.ch)

Comitissa: Mit der Grazie einer Habsburger Gräfin

Der zweite Betrieb in Südtirol, der sich vollständig auf Sektkelterung konzentriert, ist Comitissa von Lorenz Martini in Girlan. Lorenz brachte seinen ersten Jahrgang 1985 auf den Markt. Damals bestand er aus hundert Prozent Weissburgunder. «Diesen kelterte ich in einem im Dorf gemieteten Keller», so Lorenz. Mittlerweile hat sich die Traubenzusammensetzung radikal geändert. Nun besteht der Comitissa aus rund vierzig Prozent Weissburgunder, 45 Prozent Chardonnay und zirka 15 Prozent Blauburgunder und wird immer als pas dosé abgefüllt, also ohne Zuckerzusatz in der Dosage.

Der Weinbau wurde Lorenz in die Wiege gelegt. Schon sein Vater war Kellermeister gewesen. Und schon dieser hatte sich für Schaumwein interessiert und Champagner wie aus dem Mittelalter abgefüllt. Also Flaschengärung und trüb getrunken. Den heutigen Keller hat Lorenz im Jahr 2000 unter seinem Haus errichtet. «Im Lauf der Jahrzehnte habe ich dann Weinberge in besten Lagen erworben, die alle auf 600 bis 700 Metern über Meer liegen.» Und er nannte seine Produkte Comitissa, was Gräfin bedeutet. «Zu Ehren der Gräfinnen, dem Adel aus dem Habsburgerreich, der hier bei uns überwintert hat. Die Damen aus Wien hatten nämlich immer französischen Schampus dabei.»

Lorenz Martini von Comitissa gibt auf seinem Seitenwagen BMW R12 Jahrgang 1936 nicht mehr Vollgas – er steht in seinem Mini-Museum.
Foto: Alain Kunz

Mittlerweile keltert Lorenz 15'000 bis 16'000 Flaschen im Jahr. Und jede Einzelne wird handgerüttelt! Wie das? Eine riesige Routine machts möglich. «Ein Rüttelpult hat rund 2000 Flaschen. Die sind in rund zwanzig Minuten gerüttelt.» Neben dem Comitissa macht Lorenz einzig eine Selektion, die acht bis zehn Jahre auf der Hefe bleibt: den Comitissa Gold. «In Anlehnung an das Überetscher Gold. Das waren die ersten Sekte in der Region.»

1899 lässt sich ein gewisser W. Burk aus Wien in Eppan nieder und gründet die Überetscher Champagner-Kellerei, die sich zum Ziel setzt, den Wiener Gästen und der adeligen Gesellschaft heimischen Champagner zu kredenzen. Ein solcher wurde 1911 unter der Bezeichnung Riesling Gold vorgestellt. Und mit einem politisch wenig korrekten Plakat beworben (siehe Foto in der Galerie) … Andere füllten einen Wein als Carte d’Or oder als Terlaner Gold ab.

Und die Zukunft: Die ist gesichert. «Eine meiner Töchter, die Apothekerin ist, wird den Betrieb übernehmen. Aber zehn Jahre mache ich das schon noch», sagt Lorenz schmunzelnd.

Die zwei Comitissa-Weine
  • Comitissa 2020 (Drei Gläser von Gambero Rosso): verhaltene Nase, zart Agrumen, Hefe, ein bisschen Brioche; wunderschöne Perlage, kleine Bläschen, tief, frisch, zitrisch, total ausgewogen, viel Säure, dadurch total frisch, ätherisch, knackig, lang. 95/100.
  • Comitissa 2021: 93–94/100. Lorenz: «Der wird den 21er überholen, weil er komplexer im Trunk ist, mehr Aroma und eine bessere Länge hat.» (34.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Pas Dosé Riserva Gold 2016 (Magnum!): leicht flintstonige Nase, Bleistift, Agrumen, Brioche; wunderschöne, feine Perlage, herb, viel Säure, Spannung, sehr zitrisch, stringent, lang. 93–94/100 (in der Schweiz nicht erhältlich)
Vielleicht der beste Südtiroler Sekt: Comitissa von Lorenz Martini.
Alain Kunz
  • Comitissa 2020 (Drei Gläser von Gambero Rosso): verhaltene Nase, zart Agrumen, Hefe, ein bisschen Brioche; wunderschöne Perlage, kleine Bläschen, tief, frisch, zitrisch, total ausgewogen, viel Säure, dadurch total frisch, ätherisch, knackig, lang. 95/100.
  • Comitissa 2021: 93–94/100. Lorenz: «Der wird den 21er überholen, weil er komplexer im Trunk ist, mehr Aroma und eine bessere Länge hat.» (34.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Pas Dosé Riserva Gold 2016 (Magnum!): leicht flintstonige Nase, Bleistift, Agrumen, Brioche; wunderschöne, feine Perlage, herb, viel Säure, Spannung, sehr zitrisch, stringent, lang. 93–94/100 (in der Schweiz nicht erhältlich)

Vive la Champagne!

Das Mass aller Schaumdinge ist nach wie vor die Champagne – trotz grossen Absatzproblemen seit 2024. Qualitativ sind die Schäumer aus der Region um die französische Königsstadt Reims allen anderen Lichtjahre voraus. Hier stelle ich euch die Weine von einigen Topbetrieben vor, die an dieser Stelle noch nicht im Rampenlicht standen. Verkostet am Festival About Bubbles im 25hours-Hotel an der Langstrasse in Zürich, beim Portfolio-Tasting von Importeur Veritable im Freilager in Zürich und bei Champagner Zug von Weinhändler Weber-Vonesch in Zug. Vorhang auf für Pommery, Gosset und Lanson – also ganz, ganz viel Champagner-Geschichte!

Die Topcrus des Grossproduzenten Pommery: Weltklasse

Pommery atmet Geschichte. 1836 als Pommery et Greno gegründet, erlebt das Haus eine wechselvolle Geschichte. 2022 übernimmt Vranken Monopole die Marke. Die grösste Geschichte ist jene von Louis Pommery. Das Haus gilt sowohl als Entdeckerin des Brut-Champagners wie auch von in Kreidefelsen gehauenen Gängen zur Lagerung der Flaschen. 18 Kilometer lang ist jener von Pommery, der aus gallorömischer Zeit stammt. Dem Renommée des Hauses etwas abträglich ist, dass die Basisweine in allen Supermärkten der Welt zu finden sind, bei uns bei Denner, Coop, Aligro etc. Für die Klasse-Crus, die schlicht atemberaubend sind, greift man am besten zum Online-Händler www.flaschenpost.ch.

Die geschichtsträchtigen Weine von Pommery
  • Apanage Brut 1874: 93/100 (59.95 Franken)
  • Cuvée 150 Blanc de Blancs (5 Jahre Flaschenreifung, 10'000 Flaschen): wunderschöne ausgewogene Nase, dezente Hefe, ausgewogen, Agrumen, typisch; wunderschöner Gaumen, herb, leichte Bittermandeln, total balanciert, ätherisch, sehr lang. Top! Score: 96–97/100 (129.90 Franken. www.millesima.ch)
  • Apanage Blanc de Blancs 1874 (7 Jahre Flaschenreifung): 95/100 (94.95 Franken)
  • Cuvée Louise Brut 2006 (18 Jahre Flaschenreifung!): top ausgewogene Nase, Frische, Zitrus, Hefe, rechte Brioche, total frisch, hat alles, leicht erdig; Schmelz, starke Perlage ohne zu überborden, ätherisch, Mundfülle, superlang. Wow! Score: 97/100 (179.95 Franken)
  • Cuvée Louise Brut Nature 2006 (16 Jahre Flaschenreifung, 5000 Flaschen, 2004 erstmals produziert): 96-97/100 (179.95 Franken)
  • Apanage Blanc de Noir n.V. (15'000 Flaschen): wunderschöne typische Nase, Hefe und Brioche, Agrumen, leicht erdig, salzig; ausgewogen, Power, ätherisch, Mundfülle, viel Power, Bittermandeln, herb, sehr lang. Score: 96–97/100. Super Preis-/Leistungsverhältnis! (68.95 Franken)
  • Royal Brut Rosé nV (10g Dosage): 92–93/100 (58.95 Franken)

(Die Weine von Pommery gibts ausser der Cuvée 150 bei www.flaschenpost.ch)

Glatte 97 Punkte gibts für die traumhafte Cuvée Louise von Pommery.
Alain Kunz
  • Apanage Brut 1874: 93/100 (59.95 Franken)
  • Cuvée 150 Blanc de Blancs (5 Jahre Flaschenreifung, 10'000 Flaschen): wunderschöne ausgewogene Nase, dezente Hefe, ausgewogen, Agrumen, typisch; wunderschöner Gaumen, herb, leichte Bittermandeln, total balanciert, ätherisch, sehr lang. Top! Score: 96–97/100 (129.90 Franken. www.millesima.ch)
  • Apanage Blanc de Blancs 1874 (7 Jahre Flaschenreifung): 95/100 (94.95 Franken)
  • Cuvée Louise Brut 2006 (18 Jahre Flaschenreifung!): top ausgewogene Nase, Frische, Zitrus, Hefe, rechte Brioche, total frisch, hat alles, leicht erdig; Schmelz, starke Perlage ohne zu überborden, ätherisch, Mundfülle, superlang. Wow! Score: 97/100 (179.95 Franken)
  • Cuvée Louise Brut Nature 2006 (16 Jahre Flaschenreifung, 5000 Flaschen, 2004 erstmals produziert): 96-97/100 (179.95 Franken)
  • Apanage Blanc de Noir n.V. (15'000 Flaschen): wunderschöne typische Nase, Hefe und Brioche, Agrumen, leicht erdig, salzig; ausgewogen, Power, ätherisch, Mundfülle, viel Power, Bittermandeln, herb, sehr lang. Score: 96–97/100. Super Preis-/Leistungsverhältnis! (68.95 Franken)
  • Royal Brut Rosé nV (10g Dosage): 92–93/100 (58.95 Franken)

(Die Weine von Pommery gibts ausser der Cuvée 150 bei www.flaschenpost.ch)

Gosset ist das älteste Weinhaus der Champagne

1584 wird Gosset in Aÿ gegründet. Damit ist es das älteste Weinhaus der Champagne. Natürlich wurden zuerst nur Stillweine produziert. Gosset belieferte Könige wie François I. und Henry IV. Zum Champagnerhaus wurde es erst im 18. Jahrhundert. 1993 wurde Gosset von Familie Renaud-Cointreau übernommen, welche die Prestigelinie Célébris einführte. Neben dem Inhalt ist auch das Flaschendesign speziell. Das Haus verwendet eine Flaschenform, die als «Bouteille antique» bekannt ist. Dieses unverwechselbare Design ist eine Replik eines alten Flaschenmodells aus dem 17. Jahrhundert.

Die Champagner von Gosset
  • Zéro Dosage Brut (nV): 93–94/100 (62 Franken)
  • Grande Réserve Brut (n.V., Basis 2020): 92–93/100 (56 Franken)
  • Grand Rosé Brut (n.V): sehr schöne, komplexe Nase, leicht rote Beeren, auch Agrumen, wunderbar briochig; Schmelz, schöne, starke Perlage, herb, Power, Druck, ätherisch, süffig, Mundfülle, stringent, Top-Finale. 94–95/100 (63.50 Franken)
  • Grand Blanc de Blancs Brut (n.V.): 93/100 (69 Franken)
  • Cuvée Suzanne Rosé (n.V., 11g Dosage!): 92–93/100 (74 Franken)
  • Célébris Vintage Extra Brut 2007: Tiefe, anmächelige Nase, rechte Power, viel Hefe, explosiv; Tiefe, Dichte, präzise Perlage, recht rauchig, Mundfülle total, Säure, auch gewisse Opulenz, lang. 94/100 (139 Franken)
  • Rosé Brut 12 ans: Tiefe, reife Nase, Zigarrenkiste, Hefe, Gelbfrucht; Power, sehr salzig-mineralisch, ätherisch, tief, präzise Perlage, Druck, sehr lang. 94/100 (135 Franken)


(Die Weine gibts bei Weber-Vonesch: www.getraenkezug.ch)

Kitsch drumherum, wie es sich für einen Rosé-Champagner wie den Rosé Brut 12 ans von Gosset gehört. Der Inhalt indes ist indiskutabel: Sackstark!
Alain Kunz
  • Zéro Dosage Brut (nV): 93–94/100 (62 Franken)
  • Grande Réserve Brut (n.V., Basis 2020): 92–93/100 (56 Franken)
  • Grand Rosé Brut (n.V): sehr schöne, komplexe Nase, leicht rote Beeren, auch Agrumen, wunderbar briochig; Schmelz, schöne, starke Perlage, herb, Power, Druck, ätherisch, süffig, Mundfülle, stringent, Top-Finale. 94–95/100 (63.50 Franken)
  • Grand Blanc de Blancs Brut (n.V.): 93/100 (69 Franken)
  • Cuvée Suzanne Rosé (n.V., 11g Dosage!): 92–93/100 (74 Franken)
  • Célébris Vintage Extra Brut 2007: Tiefe, anmächelige Nase, rechte Power, viel Hefe, explosiv; Tiefe, Dichte, präzise Perlage, recht rauchig, Mundfülle total, Säure, auch gewisse Opulenz, lang. 94/100 (139 Franken)
  • Rosé Brut 12 ans: Tiefe, reife Nase, Zigarrenkiste, Hefe, Gelbfrucht; Power, sehr salzig-mineralisch, ätherisch, tief, präzise Perlage, Druck, sehr lang. 94/100 (135 Franken)


(Die Weine gibts bei Weber-Vonesch: www.getraenkezug.ch)

Lanson: Der Champagner der englischen Queens und Kings

Lanson ist eine der ältesten Champagnermarken und eine Kellerei, der ein eigener Clos gehört, einer ursprungsgeschützten Lage, was in der Region eine Seltenheit ist. Das Haus wurde 1760 gegründet, vor den Wirren der Französischen Revolution. Der minderjährige Jean-Baptiste Lanson floh mit seinem erziehungsberechtigten Onkel Abt Legros vor der Revolutionsarmee ins deutsche Münster. Nach seiner Rückkehr nach Reims stiess er auf den Advokaten und Händler François Delamotte, mit dem er mit 18 Jahren einen ersten Vertrag abschloss. Münster war ein hervorragender Markt für den Champagner. Das war der Start.

Der Rest der Geschichte ist wechselvoll. Interessant: Seit 1860, mitten in der Ära von Königin Victoria, ist Lanson britischer Hoflieferant und darf seither das Wappen des britischen Königshauses auf seinem Etikett tragen. Das Malteserkreuz stammt von Delamotte, der Ritter des Malteserordens war. Seit 1985 ist Lanson offizieller Champagner des Grand-Slams-Turniers in Wimbledon, seit 1995 der Fifa.

Lanson – die königlichen Weine
  • Le Black Création 258 Brut: Schöne, typische, hefige Nase, zitrisch, ausladend, beschwingt; rechte Perlage, easy, Tiefe, ätherisch, schöner Fluss, schönes Finish. 92/100 (48.95 Franken. www.coop.ch)
  • Le Rosé Création 67: 92-93/100 (62 Franken. www.hoferwineandspirits.ch)
  • Le Blanc de Blancs: 94/100 (73.50 Franken. www.le-bouchon.ch)
  • Le Black Reserve: schöne Nase mit einem Hauch Brioche. Zart Agrumen, sehr zurückhaltend; Schmelz, Superperlage, Tiefe, Power, recht herb, erdig, nun viel Zitrone, ätherisch, Mundfülle, sehr lang. 94-95/100 (62 Franken. www.hoferwineandspirits.ch)
  • Le Green Label Bio+ Demeter Extra Brut: 91-93/100 (64.95 Franken. www.ccop.ch)
  • Le Vintage 2009: 93/100 (65 Franken. www.granchateaux.ch)
  • Noble Champagne Brut 2012: Tiefe, frische Nase, verhaltene Brioche, Agrumen, Kräuter, alles im Lot, totales Understatement; wunderbare Perlage, tief, ätherisch, totale Mundfülle, Brioche, viel Kräuterwürze, leicht medizinal, superlang. 96/100 (194.95 Franken für Jahrgang 2004. www.flaschenpost.ch)
  • Noble Champagne Blanc de Blancs 2004: Tolle, leicht marzipanige Nase neben der Hefe, viel Power, expressiv, Agrumen, etwas Holznote; Schmelz, Tiefe, Bittermandeln, herb, ausgewogen alles im Lot, stimmig, rechte Frucht gegen Ende, superlang. 97/100 (ca. 240 Franken. Derzeit führt den in der Schweiz niemand)
Nomen est omen. Der Noble Brut wird am englischen Königshof, in Wimbledon und für Gianni Infantino ausgeschenkt ...
Alain Kunz
  • Le Black Création 258 Brut: Schöne, typische, hefige Nase, zitrisch, ausladend, beschwingt; rechte Perlage, easy, Tiefe, ätherisch, schöner Fluss, schönes Finish. 92/100 (48.95 Franken. www.coop.ch)
  • Le Rosé Création 67: 92-93/100 (62 Franken. www.hoferwineandspirits.ch)
  • Le Blanc de Blancs: 94/100 (73.50 Franken. www.le-bouchon.ch)
  • Le Black Reserve: schöne Nase mit einem Hauch Brioche. Zart Agrumen, sehr zurückhaltend; Schmelz, Superperlage, Tiefe, Power, recht herb, erdig, nun viel Zitrone, ätherisch, Mundfülle, sehr lang. 94-95/100 (62 Franken. www.hoferwineandspirits.ch)
  • Le Green Label Bio+ Demeter Extra Brut: 91-93/100 (64.95 Franken. www.ccop.ch)
  • Le Vintage 2009: 93/100 (65 Franken. www.granchateaux.ch)
  • Noble Champagne Brut 2012: Tiefe, frische Nase, verhaltene Brioche, Agrumen, Kräuter, alles im Lot, totales Understatement; wunderbare Perlage, tief, ätherisch, totale Mundfülle, Brioche, viel Kräuterwürze, leicht medizinal, superlang. 96/100 (194.95 Franken für Jahrgang 2004. www.flaschenpost.ch)
  • Noble Champagne Blanc de Blancs 2004: Tolle, leicht marzipanige Nase neben der Hefe, viel Power, expressiv, Agrumen, etwas Holznote; Schmelz, Tiefe, Bittermandeln, herb, ausgewogen alles im Lot, stimmig, rechte Frucht gegen Ende, superlang. 97/100 (ca. 240 Franken. Derzeit führt den in der Schweiz niemand)
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