Zum Hundert-Jahr-Jubiläum des Konsortiums
Völlig gegen den Trend: Rioja wächst und wächst!

Happy Birthday Rioja! Die DOC der bekanntesten spanischen Weinregion ist dieses Jahr 100-jährig geworden und gilt als Erfolgsmodell. Hier ist ihre Geschichte. Dazu die Weine von sechs Rioja-Klassebetrieben. Welche? Bitte scrollen!
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Die berühmte Clint-Eastwood-Barrique in der Bodega Contador, einem Rioja-Aushängeschild.
Foto: Alain Kunz

Darum gehts

  • Rioja ist Spaniens bekannteste Weinregion, deren Produktionsregeln seit 1925 bestehen
  • Die Region überstand Krisen und etablierte sich als innovativer Weinproduzent
  • 2024 wurden über 240 Millionen Liter Wein verkauft, Umsatz: 1,5 Milliarden Euro
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Rioja ist die bekannteste spanische Weinregion und die erste, deren Produktionsrichtlinien gesetzlich verankert wurden. Diese wurde im Jahr 1925 nach einem königlichen Dekret anerkannt. Bis zu diesem Jahr hatte die Rioja schon eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Lange Zeit hatte sie es nicht einfach. Doch unversehens wurde sie zum Nabel der Weinwelt! Weil sie in der Lage war, zwei grosse Krisen aufzufangen.

Zwei Krisen als Initialzündung

Die erste Krise war der Echte Mehltau, der die Weinberge in Galicien und der Ribera del Duero zerstörte. Die Produzenten der Rioja sprangen in die Bresche und lieferten Wein nach Bilbao. Der Wein-Boom schaffte Wohlstand und ermöglichte den Ausbau der Infrastruktur, wie Eisenbahn und Strassen. So war Rioja gerüstet, als 1864 die Reblaus in Frankreich zu wüten begann.

Weitere Fakten zur DOCa der Rioja

Das über 66'000 Hektar grosse Gebiet liegt im Norden Spaniens in den autonomen Regionen La Rioja, Navarra und dem Baskenland.

Die Weinberge der Rioja erstrecken sich über hundert Kilometer auf beiden Ufern des Flusses Ebro. Die Region ist in drei Zonen unterteilt: Rioja Alta (überwiegend Ebro Südufer), Rioja Alavesa (Nordufer) und Rioja Oriental.

Als rote Sorten sind zugelassen: Tempranillo, Garnacha tinta, Graciano, Mazuelo und Maturana tinta. Tempranillo ist mit einem Anbau auf 80 Prozent der gesamten Rioja-Fläche die ganz klare Nummer eins.

Das Spektrum der weissen Sorten decken ab: Viura, Malvasía, Garnacha blanca, Tempranillo blanco, Maturana blanca, Chardonnay, Turruntés, Sauvignon blanc und Verdejo. Wobei sechs dieser Rebsorten erst 2008/09 während der weissen Revolution zugelassen wurden. So wurde die Rioja zur zweitgrössten Weissweinregion mit 36 Millionen verkauften Flaschen im Jahr 2024.

Die Weinstädte und Dörfer der Region liegen am Camino Frances, jenem Teil des Jakobswegs, der in den Pyrenäen startet und über Pamplona mitten ins Herz der Rioja führt. Ob heute oder im Mittelalter: Die Pilger mit der Muschel sind durstig.

Der Weintourismus entwickelt sich dynamisch. So besuchten im Jahr 2024 fast 900’000 Weintouristen die Region.

(Ursula Geiger)

Das über 66'000 Hektar grosse Gebiet liegt im Norden Spaniens in den autonomen Regionen La Rioja, Navarra und dem Baskenland.

Die Weinberge der Rioja erstrecken sich über hundert Kilometer auf beiden Ufern des Flusses Ebro. Die Region ist in drei Zonen unterteilt: Rioja Alta (überwiegend Ebro Südufer), Rioja Alavesa (Nordufer) und Rioja Oriental.

Als rote Sorten sind zugelassen: Tempranillo, Garnacha tinta, Graciano, Mazuelo und Maturana tinta. Tempranillo ist mit einem Anbau auf 80 Prozent der gesamten Rioja-Fläche die ganz klare Nummer eins.

Das Spektrum der weissen Sorten decken ab: Viura, Malvasía, Garnacha blanca, Tempranillo blanco, Maturana blanca, Chardonnay, Turruntés, Sauvignon blanc und Verdejo. Wobei sechs dieser Rebsorten erst 2008/09 während der weissen Revolution zugelassen wurden. So wurde die Rioja zur zweitgrössten Weissweinregion mit 36 Millionen verkauften Flaschen im Jahr 2024.

Die Weinstädte und Dörfer der Region liegen am Camino Frances, jenem Teil des Jakobswegs, der in den Pyrenäen startet und über Pamplona mitten ins Herz der Rioja führt. Ob heute oder im Mittelalter: Die Pilger mit der Muschel sind durstig.

Der Weintourismus entwickelt sich dynamisch. So besuchten im Jahr 2024 fast 900’000 Weintouristen die Region.

(Ursula Geiger)

Die französischen Weinhändler brauchten Ware für ihre Kunden. Fündig wurden sie in der Rioja. Die Rotweine passten ins Portfolio. So wurde aus der Not eine der ersten Joint-Ventures im Weinbusiness. Die Franzosen entsandten Agronomen und Önologen an den Ebro, um Know-how zu vermitteln.

Rioja und der Ausbau in der Barrique

Die Geschichte hält sich hartnäckig: Die Franzosen seien es gewesen, die während der Reblauskrise den Produzenten der Rioja den Umgang mit der Barrique lehrten. Das stimmt so nicht ganz: Don Manuel Quintano lernte bereits gegen 1780 in Bordeaux, wie man Wein haltbar machen kann.

Er brachte die Barrique-Idee an den Ebro und hatte Erfolg. Die Weine wurden in die spanischen Kolonien verschifft und kamen intakt und wohlschmeckend an. Das rief Neider auf den Plan. Die Behörden mischten sich in die Preisgestaltung ein: Alle Weine der Region sollten zum gleichen Preis verkauft werden. Das bedeutete damals das Aus für den zeitaufwendigen und teuren Ausbau im kleinen Holzfass.

Murrieta als Modernisierer der Rioja

Der nächste, der sich am kleinen Eichenfass als Reifebehältnis und Transportmittel versuchte, war Luciano de Murrieta. Der lebte in London und die Weine aus Bordeaux schätzte. Vor seiner Rückkehr an den Ebro um 1850 machte auch er Station in Bordeaux.

Acht Topweine aus dem Rioja-Prestige-Tasting 2025

Zu Ehren des Hundert-Jahr-Jubiläums der Herkunftsbezeichnung lud die Rioja-DOC nach St. Gallen ins Hotel Einstein, wo Spanien-Weinexperte David Schwarzwälder ein imposantes Portfolio vorstellte aus Weinen von hundertjährigen Kellereien, Gewächsen aus ebenso alten Rebbergen sowie aus preisgekrönten Selektionen, die in den letzten hundert Jahren Geschichte geschrieben haben. Hier ein acht Weine umfassendes Best-of der Blick-Autoren Ursula Geiger und Alain Kunz:

  • Incontinencia Summa Blanco Bodega del Monge-Garbati 2021: Seit 125 Jahren stehen auf der 50 Ar grossen Parzelle, die Richtung Norden schaut, die weissen Sorten Viura und Malvasía. Die Einzellage wird weiter eingegrenzt: nur die besten Trauben mit viel konzentrierten Aromen kommen in die Cuvée. Ein Teil davon wird oxidativ in einem zu 75 Prozent gefüllten Barrique ausgebaut, der andere in einem Mini-Inox-Tank. Mit dieser Tranche wird das Barrique während des Ausbaus wieder gefüllt. Es kommen bloss 300 Flaschen auf den Markt: Gelbe Blüten, Butterblumen, Kräuter und feine, nussige Note bestimmen die Nase. Der Zauber des Weins liegt am Gaumen: Geschmeidig, balanciert und getragen von einer fast salzigen Säure bleibt die Aromatik ewig. (U.G.)
  • Barranco del Prado Viñedo Singular Arizcuren 2022: Hanglage, sandige Böden, 135 Jahre alte Reben und 94 Prozent Garnacha tinta (plus Velsco tinta und Calagraño) sind die Grundlagen für diesen modernen Rioja, der für eine neue, frischere Rioja-Stilistik steht. Maischegärung im Betontank und 12-monatiger Ausbau im 500-Liter-Holzfass: Offene Kirschfrucht, Rote Johannisbeere, am Gaumen lebhaft und vibrierend. Unkompliziert und erfrischend anders. (U.G.)
  • Contador Bodega Contador 2018: 100 Prozent Tempranillo und 19 Monate Holzausbau. Ein Klassiker, bei dessen Ausbau Sauerstoff während der Gärung strikt vermieden wird. Zudem wird in Rebberg und Keller mit Mondphasen gearbeitet. Dies war der zweite spanische Wein, der nach dem Viña El Pison von Artadi 100 Parker-Punkte erhielt: Dunkles Purpur mit Rubinreflexen. Duftet nach Lebkuchen, Brombeeren, Holunder, Baumnüsse, Lebkuchen und Herbstlaub. Am Gaumen dicht, mit feingewobenem Tannin. Die kraftvolle Aromatik passt in die kalte Jahreszeit. (U.G.)
  • Kalamity Oxer Wines 2023 (Foto, 100 Punkte Dunnuck, 99 Punkte Parker): Tiefe, ausgewogene Nase, Power, würzig, intensiv, tendenziell dunkle Frucht; total ausgewogen, sauber, alles im Lot, alles da, Frische, viel Frucht, ganz verhaltene Kaffeenote, ätherisch, Mundfülle, macht enorm Spass, ist superlang. Wow! 97-98/100 (125 Franken für Jahrgang 2024. www.gerstl.ch) (A.Ku.)
  • Magico Sierra Cantabria 2021: Tiefe, dunkle, milchige Nase, Power, viel schwarze Schoggi, schwarze Frucht; Schmelz, total trinkig, rechte Säure und Power, sehr stimmig, knackig, Würze, wunderbare Tannine, enormes Finish. Wow! 97-98/100 (ca. @444.--) (A.Ku.)
  • Quiñon de Valmira, Bodega Palacios Remondo 2017 (nicht entrappt, keine Barriques, über 40 Tage Maischestandzeit; Foudres und 500-Liter-Fässer): Geile, hochtypische Rioja-Nase, leichter Erdtouch, florale Frische, Würze, medizinal, etwas Aceton, total expressiv; total frisch, Power, wunderbar ruhiger Fluss, Mundfülle, sehr lang. Geil. Sackstark! 96-97/100 (ca. 330 Franken) (A.Ku.)
  • Sinodo Raposeras Viñedo Singular, Sinodo Vitivinicola 2021 (teils fussgestampft; 700 Flaschen, einer der ersten Einzellagenweine Spaniens): Ausladende, leicht medizinale Nase, tief, mineralisch; Schmelz, knackig, füllt alles aus, ätherisch, klar, sauber, trinkig, elegant, sehr lang. Geil! 95-96/100 (ca. @37.--) (A.Ku.)
  • Abeica El Bardallo, Bodegas Abeica 2022 (2800 Flaschen): Leicht laktische, tiefe Nase, medizinal, Glycerin, Frucht zwischen rot und schwarz; ätherisch, enorme Frische, Kräuter, Tannennadeln, Minze, Power, total elegant, total trinkig, ätherisch, superlang. Geil! 96/100 (46.20 Franken. www.decantalo.ch) (A.Ku.)

P.S: Schwarzwälder wurde im Rahmen dieser Veranstaltung von Botschafterin Celso Nuño mit dem Verdienstkreuz des Königs von Spanien ausgezeichnet. Was ein Zeichen ist für dessen Leistung, aber auch für die Wichtigkeit der Schweiz als Markt für die Rioja.

Alain Kunz

Zu Ehren des Hundert-Jahr-Jubiläums der Herkunftsbezeichnung lud die Rioja-DOC nach St. Gallen ins Hotel Einstein, wo Spanien-Weinexperte David Schwarzwälder ein imposantes Portfolio vorstellte aus Weinen von hundertjährigen Kellereien, Gewächsen aus ebenso alten Rebbergen sowie aus preisgekrönten Selektionen, die in den letzten hundert Jahren Geschichte geschrieben haben. Hier ein acht Weine umfassendes Best-of der Blick-Autoren Ursula Geiger und Alain Kunz:

  • Incontinencia Summa Blanco Bodega del Monge-Garbati 2021: Seit 125 Jahren stehen auf der 50 Ar grossen Parzelle, die Richtung Norden schaut, die weissen Sorten Viura und Malvasía. Die Einzellage wird weiter eingegrenzt: nur die besten Trauben mit viel konzentrierten Aromen kommen in die Cuvée. Ein Teil davon wird oxidativ in einem zu 75 Prozent gefüllten Barrique ausgebaut, der andere in einem Mini-Inox-Tank. Mit dieser Tranche wird das Barrique während des Ausbaus wieder gefüllt. Es kommen bloss 300 Flaschen auf den Markt: Gelbe Blüten, Butterblumen, Kräuter und feine, nussige Note bestimmen die Nase. Der Zauber des Weins liegt am Gaumen: Geschmeidig, balanciert und getragen von einer fast salzigen Säure bleibt die Aromatik ewig. (U.G.)
  • Barranco del Prado Viñedo Singular Arizcuren 2022: Hanglage, sandige Böden, 135 Jahre alte Reben und 94 Prozent Garnacha tinta (plus Velsco tinta und Calagraño) sind die Grundlagen für diesen modernen Rioja, der für eine neue, frischere Rioja-Stilistik steht. Maischegärung im Betontank und 12-monatiger Ausbau im 500-Liter-Holzfass: Offene Kirschfrucht, Rote Johannisbeere, am Gaumen lebhaft und vibrierend. Unkompliziert und erfrischend anders. (U.G.)
  • Contador Bodega Contador 2018: 100 Prozent Tempranillo und 19 Monate Holzausbau. Ein Klassiker, bei dessen Ausbau Sauerstoff während der Gärung strikt vermieden wird. Zudem wird in Rebberg und Keller mit Mondphasen gearbeitet. Dies war der zweite spanische Wein, der nach dem Viña El Pison von Artadi 100 Parker-Punkte erhielt: Dunkles Purpur mit Rubinreflexen. Duftet nach Lebkuchen, Brombeeren, Holunder, Baumnüsse, Lebkuchen und Herbstlaub. Am Gaumen dicht, mit feingewobenem Tannin. Die kraftvolle Aromatik passt in die kalte Jahreszeit. (U.G.)
  • Kalamity Oxer Wines 2023 (Foto, 100 Punkte Dunnuck, 99 Punkte Parker): Tiefe, ausgewogene Nase, Power, würzig, intensiv, tendenziell dunkle Frucht; total ausgewogen, sauber, alles im Lot, alles da, Frische, viel Frucht, ganz verhaltene Kaffeenote, ätherisch, Mundfülle, macht enorm Spass, ist superlang. Wow! 97-98/100 (125 Franken für Jahrgang 2024. www.gerstl.ch) (A.Ku.)
  • Magico Sierra Cantabria 2021: Tiefe, dunkle, milchige Nase, Power, viel schwarze Schoggi, schwarze Frucht; Schmelz, total trinkig, rechte Säure und Power, sehr stimmig, knackig, Würze, wunderbare Tannine, enormes Finish. Wow! 97-98/100 (ca. @444.--) (A.Ku.)
  • Quiñon de Valmira, Bodega Palacios Remondo 2017 (nicht entrappt, keine Barriques, über 40 Tage Maischestandzeit; Foudres und 500-Liter-Fässer): Geile, hochtypische Rioja-Nase, leichter Erdtouch, florale Frische, Würze, medizinal, etwas Aceton, total expressiv; total frisch, Power, wunderbar ruhiger Fluss, Mundfülle, sehr lang. Geil. Sackstark! 96-97/100 (ca. 330 Franken) (A.Ku.)
  • Sinodo Raposeras Viñedo Singular, Sinodo Vitivinicola 2021 (teils fussgestampft; 700 Flaschen, einer der ersten Einzellagenweine Spaniens): Ausladende, leicht medizinale Nase, tief, mineralisch; Schmelz, knackig, füllt alles aus, ätherisch, klar, sauber, trinkig, elegant, sehr lang. Geil! 95-96/100 (ca. @37.--) (A.Ku.)
  • Abeica El Bardallo, Bodegas Abeica 2022 (2800 Flaschen): Leicht laktische, tiefe Nase, medizinal, Glycerin, Frucht zwischen rot und schwarz; ätherisch, enorme Frische, Kräuter, Tannennadeln, Minze, Power, total elegant, total trinkig, ätherisch, superlang. Geil! 96/100 (46.20 Franken. www.decantalo.ch) (A.Ku.)

P.S: Schwarzwälder wurde im Rahmen dieser Veranstaltung von Botschafterin Celso Nuño mit dem Verdienstkreuz des Königs von Spanien ausgezeichnet. Was ein Zeichen ist für dessen Leistung, aber auch für die Wichtigkeit der Schweiz als Markt für die Rioja.

Murrieta gilt als Modernisierer der Rioja. Er passte die Keltermethoden an und baute die Weine in Holzfässern aus, die kleiner waren als die Bordelaiser Barriques, weil andere Fässer nicht verfügbar waren. Wegen der Handelsbeziehung zu Mexiko und Kuba waren die Fässer aus amerikanischer Eiche. Bald war nicht mehr der duftige Tempranillo das Hauptmerkmal, sondern der lange Ausbau im Holzfass. Heute liegen in den Kellern der Rioja über 1,3 Millionen Barrique. Mehr hat keine andere Weinbauregion.

Langer Fassausbau ist nicht mehr alleiniges Qualitätskriterium

Mit der Einführung der Herkunftsbezeichnung im Jahr 1925 wurden auch die Kriterien für die verschiedenen Qualitätsstufen definiert. Und die richteten sich lange Zeit nur danach, wie lange die Weine im Holz und danach auf der Flasche reifen: Cosecha, Crianza, Reserva und Gran Reserva. Immer wieder wurden die Richtlinien geänderten Realitäten angepasst. So wurden zum Beispiel im Zuge der weissen Revolution 2008/09 sechs neue weisse Rebsorten zugelassen. 

Contador – Rioja-Überklasse von Eastwood-Fan Romeo

Benjamin Romeo ist eine der charismatischsten Figuren in der Rioja. Logisch haben wir ihm schon vor fünf Jahren an dieser Stelle eine grosse Story gewidmet, die hier nachzulesen ist. 1995 entdeckte er eine in den Fels gehauene Höhle unterhalb der Burg von San Vicente de La Sonsierra. Dort richtet er sich eine Kellerei ein und bringt nur ein Jahr später den ersten Jahrgang des Cueva del Contador heraus. Das wird sein Zweitwein werden, den er heute wegen seines guten Preis-/Leistungsverhältnisses als seinen «interessantesten» Wein bezeichnet. Den Topwein namens Contador keltert er in der elterlichen Garage. 2004 und 2005 kriegt der frühere Kellermeister des seelenverwandten Weinguts Artadi von Parker 100 Punkte. Der Rest ist eine Erfolgsgeschichte, die der knurrige Romeo in der Rioja schreibt. Mit immer neuen Ideen. So keltert er einen Weisswein namens Que bonita Cacareaba blanco aus den ältesten Reben, die er besitzt, sie sind 75 bis 100 Jahre alt. Den ersten Jahrgang bringt er 2022 heraus. Und bald schon wird er als bester Weisswein Spaniens bezeichnet. «Das macht mich stolz», so Romeo.

Geschichte schreibt auch der Predicador, der rote Basiswein. Vor allem wegen seines Labels, das den Hut von Clint Eastwoods Figur des Predigers aus dem Film «Pale Rider – der namenlose Reiter» zeigt. Romeo: «Mein Lieblingsfilm! Ich habe Eastwood gefragt, ob ich den Hut und den Namen benutzen dürfe. Er sagte ja. Seither kriegt er jedes Jahr ein paar Flaschen von mir.»

Eine Auswahl der Weine der Bodega Contador, die an einer Masterclass mit Romeo in Zürich verkostet wurden:

  • Predicador Blanco 2021: 92/100 (32.50 Franken)
  • Predicador Blanco 2022: 89/100 (32.50 Franken)
  • Que bonita Cacareaba blanco 2022: 93/100 (65 Franken)
  • Predicador 2020: 92/100
  • Predicador 2021: 90-93/100 (32.50 Franken)
  • La Cueva del Contador 2013: 93/100
  • La Cueva del Contador 2015: 95/100
  • La Cueva del Contador 2016: 94/100
  • La Cueva del Contador 2017: 93/100
  • La Cueva del Contador 2018: 93/100
  • La Cueva del Contador 2021: 92/100 (83 Franken)
  • Contador 2017: 96/100
  • Contador 2018: Topnase, komplex, dunkle Früchte, Weihrauch, Mokka; schlank, hoch elegant, schöner Fluss, knackig, tief, Mundfülle, ätherisch, lebhafte smoothe, aber doch präsente Tannine, wunderbar süffig, enormer Abgang! Ganz grosses Kino! 97-98/100
  • Contador 2021: 97/100 (310 Franken)

(Die Weine gibts bei www.casadelvino.ch)

Predicador (mit Eastwood-Hut), Cueva del Contador und Contador: Grossartige Weine aus der Rioja von Benjamin Romeo.
Alain Kunz

Benjamin Romeo ist eine der charismatischsten Figuren in der Rioja. Logisch haben wir ihm schon vor fünf Jahren an dieser Stelle eine grosse Story gewidmet, die hier nachzulesen ist. 1995 entdeckte er eine in den Fels gehauene Höhle unterhalb der Burg von San Vicente de La Sonsierra. Dort richtet er sich eine Kellerei ein und bringt nur ein Jahr später den ersten Jahrgang des Cueva del Contador heraus. Das wird sein Zweitwein werden, den er heute wegen seines guten Preis-/Leistungsverhältnisses als seinen «interessantesten» Wein bezeichnet. Den Topwein namens Contador keltert er in der elterlichen Garage. 2004 und 2005 kriegt der frühere Kellermeister des seelenverwandten Weinguts Artadi von Parker 100 Punkte. Der Rest ist eine Erfolgsgeschichte, die der knurrige Romeo in der Rioja schreibt. Mit immer neuen Ideen. So keltert er einen Weisswein namens Que bonita Cacareaba blanco aus den ältesten Reben, die er besitzt, sie sind 75 bis 100 Jahre alt. Den ersten Jahrgang bringt er 2022 heraus. Und bald schon wird er als bester Weisswein Spaniens bezeichnet. «Das macht mich stolz», so Romeo.

Geschichte schreibt auch der Predicador, der rote Basiswein. Vor allem wegen seines Labels, das den Hut von Clint Eastwoods Figur des Predigers aus dem Film «Pale Rider – der namenlose Reiter» zeigt. Romeo: «Mein Lieblingsfilm! Ich habe Eastwood gefragt, ob ich den Hut und den Namen benutzen dürfe. Er sagte ja. Seither kriegt er jedes Jahr ein paar Flaschen von mir.»

Eine Auswahl der Weine der Bodega Contador, die an einer Masterclass mit Romeo in Zürich verkostet wurden:

  • Predicador Blanco 2021: 92/100 (32.50 Franken)
  • Predicador Blanco 2022: 89/100 (32.50 Franken)
  • Que bonita Cacareaba blanco 2022: 93/100 (65 Franken)
  • Predicador 2020: 92/100
  • Predicador 2021: 90-93/100 (32.50 Franken)
  • La Cueva del Contador 2013: 93/100
  • La Cueva del Contador 2015: 95/100
  • La Cueva del Contador 2016: 94/100
  • La Cueva del Contador 2017: 93/100
  • La Cueva del Contador 2018: 93/100
  • La Cueva del Contador 2021: 92/100 (83 Franken)
  • Contador 2017: 96/100
  • Contador 2018: Topnase, komplex, dunkle Früchte, Weihrauch, Mokka; schlank, hoch elegant, schöner Fluss, knackig, tief, Mundfülle, ätherisch, lebhafte smoothe, aber doch präsente Tannine, wunderbar süffig, enormer Abgang! Ganz grosses Kino! 97-98/100
  • Contador 2021: 97/100 (310 Franken)

(Die Weine gibts bei www.casadelvino.ch)

Doch richtig revolutionär wurde es erst vor kurzem. Da zeigte sich die Innovationskraft der Region, als man eine Ursprungsbezeichnung für Schaumweine kreierte und sich durch die Schaffung von Viñedos Singulares und Vinos de Pueblo im Jahr 2017 auf das Terroir rückbesann. Die erste DOCa bedeutet, dass herausragende Einzellagenweine von historischen Weinbergen auch als solche klassifiziert und deklariert werden dürfen. Die zweite, dass der Dorfname Eingang auf der Etikette finden darf und nicht mehr nur jener einer Gemeinde.

Rioja DOCa heute und morgen

In Zeiten der grössten Krisen im Weinbau seit der Reblaus ist die Rioja DOC ein Exot. Trotz des weltweiten Konsumrückgangs konnte die Herkunftsbezeichnung Rioja im Jahr 2024 ihren Absatz um 0,63 Prozent steigern. So hat Rioja im Jahr 2024 mehr als 240 Millionen Liter vermarktet (gegenüber 238 Millionen Litern im Jahr 2023). «Diese Zahlen beweisen, dass Rioja die nötige Stärke besitzt, um auch in schwierigen Zeiten ihre Marktanteile zu halten», erklärte José Luis Lapuente, der Generaldirektor des Kontrollrats.

Lopez de Heredia: Kellerei von einem anderen Planeten

Ein Weingut wie dieses von Maria José Lopez de Heredia (Foto) ist ein absolutes Unikum. Gut, es ist das älteste in Haro, der Wein-Hauptstadt der Rioja. Es wurde 1877 von Don Rafael López de Heredia y Landeta gegründet, dies nach vielen Kontakten mit französischen Weinhändlern, die nach Spanien gekommen waren, um Wein zu kaufen, weil die Reblaus damals in Frankreich gnadenlos wütete. Doch das allein begründet das Alleinstellungsmerkmal der Kellerei nicht. Es ist vielmehr der gesamte Gebäudekomplex, der fast schon im Stil der Sagrada Familia in Barcelona Generation um Generation weiterentwickelt wurde und doch immer noch nicht fertig wirkt. Es ist eine echte Kathedrale des Weins aus dem Industrialisierungszeitalter! Und auch die Art, die Weine zu keltern, ist einmalig! Sie erhalten enorme Reifezeiten. Der Gran Reserva neun Jahre Barrique (die in der eigenen Küferei zusammengesetzt werden), der Weisswein gar zehn! Plus Flaschenreife. Warum? Weil das schon vor Generationen so gemacht wurde. Das Resultat der Weine aus dem Rebberg Viña Tondonia? Grossartig! Übrigens: An dieser Stelle ist dieses märchenhafte Gut bereits extensiv vorgestellt worden, Video inklusive. Ihr findet die Story hier. Die neuen Jahrgänge einiger Weine, verkostet von Alain Kunz:

  • Viña Gravonia Rioja blanco Crianza 2016: 93/100 (45 Franken)
  • Viña Tondonia Rioja Blanco Reserva 2012: 93/100 (80 Franken)
  • Viña Cubillo Rioja Crianza 2016: 89/100 (24.90 Franken)
  • Viña Bosconia 2014: 90/100 (32.90 Franken)
  • Viña Tondonia Reserva 2013: Erdige, leicht schlammige Nase mit einem Hauch dunkler Frucht, sehr tief, Power, Würze; Schmelz, minim pilzig, viel Tannin, leichtfüssig, beschwingt, floral, immer noch jugendlich, gegen Ende rechter Fruchtschwund, Mundfülle, Superlänge. 94-95/100 (42.50 Franken) – Jahrgang 2012: 92/100
  • Vina Tondonia Rioja Gran Reserva 2004: Tolle, erdige, sehr traditionelle Nase, zart Frucht wie Kirschen und Zwetschgen, Zigarrenkiste, leicht floral; ausladend, tief, Mundfülle, nun auch Erdbeere, ätherisch, knackige Säure, Frische, superlang! 96/100 (250 Franken)

(Die Weine gibts bei www.realwines.ch)

Wenn Maria José Lopez de Heredia mal mit Erzählen beginnt, dann hört sie nicht so schnell damit auf.
Alain Kunz

Ein Weingut wie dieses von Maria José Lopez de Heredia (Foto) ist ein absolutes Unikum. Gut, es ist das älteste in Haro, der Wein-Hauptstadt der Rioja. Es wurde 1877 von Don Rafael López de Heredia y Landeta gegründet, dies nach vielen Kontakten mit französischen Weinhändlern, die nach Spanien gekommen waren, um Wein zu kaufen, weil die Reblaus damals in Frankreich gnadenlos wütete. Doch das allein begründet das Alleinstellungsmerkmal der Kellerei nicht. Es ist vielmehr der gesamte Gebäudekomplex, der fast schon im Stil der Sagrada Familia in Barcelona Generation um Generation weiterentwickelt wurde und doch immer noch nicht fertig wirkt. Es ist eine echte Kathedrale des Weins aus dem Industrialisierungszeitalter! Und auch die Art, die Weine zu keltern, ist einmalig! Sie erhalten enorme Reifezeiten. Der Gran Reserva neun Jahre Barrique (die in der eigenen Küferei zusammengesetzt werden), der Weisswein gar zehn! Plus Flaschenreife. Warum? Weil das schon vor Generationen so gemacht wurde. Das Resultat der Weine aus dem Rebberg Viña Tondonia? Grossartig! Übrigens: An dieser Stelle ist dieses märchenhafte Gut bereits extensiv vorgestellt worden, Video inklusive. Ihr findet die Story hier. Die neuen Jahrgänge einiger Weine, verkostet von Alain Kunz:

  • Viña Gravonia Rioja blanco Crianza 2016: 93/100 (45 Franken)
  • Viña Tondonia Rioja Blanco Reserva 2012: 93/100 (80 Franken)
  • Viña Cubillo Rioja Crianza 2016: 89/100 (24.90 Franken)
  • Viña Bosconia 2014: 90/100 (32.90 Franken)
  • Viña Tondonia Reserva 2013: Erdige, leicht schlammige Nase mit einem Hauch dunkler Frucht, sehr tief, Power, Würze; Schmelz, minim pilzig, viel Tannin, leichtfüssig, beschwingt, floral, immer noch jugendlich, gegen Ende rechter Fruchtschwund, Mundfülle, Superlänge. 94-95/100 (42.50 Franken) – Jahrgang 2012: 92/100
  • Vina Tondonia Rioja Gran Reserva 2004: Tolle, erdige, sehr traditionelle Nase, zart Frucht wie Kirschen und Zwetschgen, Zigarrenkiste, leicht floral; ausladend, tief, Mundfülle, nun auch Erdbeere, ätherisch, knackige Säure, Frische, superlang! 96/100 (250 Franken)

(Die Weine gibts bei www.realwines.ch)

Der Weinsektor hat in der Rioja gegenwärtig einen geschätzten Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. «Mit ihren 14’000 Winzern und 600 Weingütern spielt DOCa Rioja eine zentrale Rolle bei der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Region», bekräftigte Generaldirektor José Luis Lapuente. Good News in Sachen Wein? Eine Rarität im zu Ende gehenden Jahr 2025. Umso wohltuender, auch dies aufzuzeigen.

Baigorri: Ein Keller 35 Meter tief im Erdreich!

Vieles in der Rioja basiert auf Tradition, teils jahrhundertealte. Der Antagonist dazu sind zum Beispiel die Bodegas Baigorri. Der Keller wurde im Jahr 2000 gegründet. Da ist alles modern. Sichtbar ist aber nur die Glasbox, die die Landschaft der Rioja Alavesa mit der Stadt Samaniego wie ein Periskop auszukundschaften scheint. Der spanische Star-Architekt Iñaki Aspiazu hat sich hier verwirklichen dürfen. Und er hat geliefert! Das Speziellste an diesem ultramodernen Keller ist aber ein Naturgesetz – die Schwerkraft. Denn das Traubengut wird bei keinem einzigen Produktionsschritt gepumpt oder mechanisch befördert. Es fällt Stufe für Stufe sieben Stockwerke nach unten, bis man bei der 35 Meter tief ins Erdreich gegrabenen Abfüllanlage ankommt. Und diesen ganzen, faszinierenden Prozess kann man sich als Tourist anschauen. Baigorri ist in Sachen Weintourismus einer der führenden Betriebe der Rioja. Einige Weine, verkostet von Alain Kunz:

  • Cécile Blanco 2020 (90% Viura): 91/100 (aktuell 19.90 statt 25 Franken)
  • Crianza 2020: 88/100 (22.80 Franken)
  • Reserva 2018: 92/100 (aktuell 22.40 statt 32 Franken)
  • Garnacha 2019: 93/100 (39 Franken)
  • De Garage 2018: Verhaltene, aber tiefe Nase, minimer Maggi-Ton, zart floral, Espresso; crèmig, viel Frucht, Tiefe, total frisch, rechte Säure und Tannine, ätherisch, Power, rechtes Finish. 93-94/100 (aktuell 29.80 statt 49.80 Franken für Jahrgang 2019)
  • B70 2020 (Der Rebberg ist 85-jährig, davon gibts gerade mal 1500 bis 1700 Flaschen): 92/100 (aktuell 99 statt 128 Franken)

(Die Weine gibt’s bei www.moevenpick-wein.com)

Wie ein Periskop ragt die Glasbox von Baigorri aus dem Erdreich und scheint die Gegend auszukundschaften.
zVg

Vieles in der Rioja basiert auf Tradition, teils jahrhundertealte. Der Antagonist dazu sind zum Beispiel die Bodegas Baigorri. Der Keller wurde im Jahr 2000 gegründet. Da ist alles modern. Sichtbar ist aber nur die Glasbox, die die Landschaft der Rioja Alavesa mit der Stadt Samaniego wie ein Periskop auszukundschaften scheint. Der spanische Star-Architekt Iñaki Aspiazu hat sich hier verwirklichen dürfen. Und er hat geliefert! Das Speziellste an diesem ultramodernen Keller ist aber ein Naturgesetz – die Schwerkraft. Denn das Traubengut wird bei keinem einzigen Produktionsschritt gepumpt oder mechanisch befördert. Es fällt Stufe für Stufe sieben Stockwerke nach unten, bis man bei der 35 Meter tief ins Erdreich gegrabenen Abfüllanlage ankommt. Und diesen ganzen, faszinierenden Prozess kann man sich als Tourist anschauen. Baigorri ist in Sachen Weintourismus einer der führenden Betriebe der Rioja. Einige Weine, verkostet von Alain Kunz:

  • Cécile Blanco 2020 (90% Viura): 91/100 (aktuell 19.90 statt 25 Franken)
  • Crianza 2020: 88/100 (22.80 Franken)
  • Reserva 2018: 92/100 (aktuell 22.40 statt 32 Franken)
  • Garnacha 2019: 93/100 (39 Franken)
  • De Garage 2018: Verhaltene, aber tiefe Nase, minimer Maggi-Ton, zart floral, Espresso; crèmig, viel Frucht, Tiefe, total frisch, rechte Säure und Tannine, ätherisch, Power, rechtes Finish. 93-94/100 (aktuell 29.80 statt 49.80 Franken für Jahrgang 2019)
  • B70 2020 (Der Rebberg ist 85-jährig, davon gibts gerade mal 1500 bis 1700 Flaschen): 92/100 (aktuell 99 statt 128 Franken)

(Die Weine gibt’s bei www.moevenpick-wein.com)

Gomez Cruzado: Boutique-Kellerei im Bahnhofsviertel

Die Bodega Gomez Cruzado ist ein Traditionsbetrieb, wurde 1886 in Haro, der eigentlichen Rioja-Kapitale, gegründet. Sie befindet sich im alten Bahnhofsviertel der Stadt, das als eigentliches Herz der Rioja gilt. Warum? Weil in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Exportmenge aus der Rioja nach dem Reblausbefall in Frankreich ins Unendliche stieg. In Spanien wütete die Laus erst vierzig Jahre später. Um dem Nachfrageboom nachzukommen, wurde eigens ein Bahnhof gebaut. Auch Gomez Cruzado gehört zu den historischen Kellereien, die im Barrio del Estacion errichtet wurden. Seit 2008 führen die zwei jungen Winzer David González und Juan Antonio Leza das Gut, das um die Jahrhundertwende von der mexikanischen Familia Baños erworben worden war. Die beiden erweiterten das Portfolio um Lagenweine. Einige Weine, verkostet von Alain Kunz:

  • Blanco Rioja 2023: 89/100 15.50 Franken)
  • Karman Clarete Rosado Rioja: 88/100 (14.50 Franken)
  • Crianza 2021: 90/100 (16.50 Franken)
  • Viña Dorana Reserva 2017: 92/100 (32 Franken)
  • Honorable Rioja 2019: 93/100 (38 Franken)
  • Pancrudo 2020: Vielschichtige, recht tiefe Nase, leichter Erdtouch, Zwetschgen; etwas Agrumen, tief, Power, ätherisch, homogen, dezente Säure, sehr präzis, nie überladen, frisch, modern, alles andere als Old-Style-Rioja, rechtes Finish. 94/100 (49 Franken).
  • Cerro las Cuevas Seleccion Terroir 2022: Rechtes Holz, wirkt wie amerikanische Eiche, etwas süss, dahinter beerig, tendenziell fast rote Früchtchen; rechte Säure, dadurch frisch, trotz der leichten Zältligkeit, auch Bitternote, schlank, elegant, frisch, ätherisch, enorm vielschichtig, sehr lang. 94/100 (53 Franken für Jahrgang 2019)

(Die Weine gibts bei www.terravigna.ch)

Verdiente 94 Punkte gibts für den Pancrudo von Gomez Cruzado.
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Die Bodega Gomez Cruzado ist ein Traditionsbetrieb, wurde 1886 in Haro, der eigentlichen Rioja-Kapitale, gegründet. Sie befindet sich im alten Bahnhofsviertel der Stadt, das als eigentliches Herz der Rioja gilt. Warum? Weil in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Exportmenge aus der Rioja nach dem Reblausbefall in Frankreich ins Unendliche stieg. In Spanien wütete die Laus erst vierzig Jahre später. Um dem Nachfrageboom nachzukommen, wurde eigens ein Bahnhof gebaut. Auch Gomez Cruzado gehört zu den historischen Kellereien, die im Barrio del Estacion errichtet wurden. Seit 2008 führen die zwei jungen Winzer David González und Juan Antonio Leza das Gut, das um die Jahrhundertwende von der mexikanischen Familia Baños erworben worden war. Die beiden erweiterten das Portfolio um Lagenweine. Einige Weine, verkostet von Alain Kunz:

  • Blanco Rioja 2023: 89/100 15.50 Franken)
  • Karman Clarete Rosado Rioja: 88/100 (14.50 Franken)
  • Crianza 2021: 90/100 (16.50 Franken)
  • Viña Dorana Reserva 2017: 92/100 (32 Franken)
  • Honorable Rioja 2019: 93/100 (38 Franken)
  • Pancrudo 2020: Vielschichtige, recht tiefe Nase, leichter Erdtouch, Zwetschgen; etwas Agrumen, tief, Power, ätherisch, homogen, dezente Säure, sehr präzis, nie überladen, frisch, modern, alles andere als Old-Style-Rioja, rechtes Finish. 94/100 (49 Franken).
  • Cerro las Cuevas Seleccion Terroir 2022: Rechtes Holz, wirkt wie amerikanische Eiche, etwas süss, dahinter beerig, tendenziell fast rote Früchtchen; rechte Säure, dadurch frisch, trotz der leichten Zältligkeit, auch Bitternote, schlank, elegant, frisch, ätherisch, enorm vielschichtig, sehr lang. 94/100 (53 Franken für Jahrgang 2019)

(Die Weine gibts bei www.terravigna.ch)

Marques de Cacares: Gross, neu, gut

Die Kellerei Marqus de Caceres kennt jeder, der schon mal in Spanien Ferien gemacht hat. Denn man findet deren Weine auf gefühlt jeder vernünftigen Weinkarte. Aber auch bei uns – und in total 120 Ländern – sind die Labels von Marques de Caceres omnipräsent, ist doch das Gut eines der grössten in der Rioja und eines der führenden in Sachen Export. Und dies, ohne gross Tradition zu haben, denn es wird erst 1970 vom Wein-Pionier Enrique Forner gegründet. Laut einem Bericht von Wine Intelligence zum spanischen Weinmarkt im Jahr 2021 ist Marques de Caceres die leistungsstärkste Rioja-Marke. In der Schweiz führt Discounter Denner die Weine, aber auch einige Top-Weinhändler. Vier Weine, verkostet von Alain Kunz:

  • Antea Blanco 2021: 87/100 (14.90 Franken)
  • Rosado Excellens 2022: 89/100 (12.90 Franken für Jahrgang 2024)
  • Generacion MC 2019 (100% Tempranillo): 92/100 (45 Franken)
  • Gaudium 2018 (Foto): Verhaltene Nase, tief, dunkle Früchte; saftig, Schmelz, sehr konzentriert, ätherisch, frisch, kräuterig, totale Mundfülle, lang. 93-94/100 (59 Franken für Jahrgang 2021)

(Die Weine gibts bei www.ullrich.ch)

Die Kellerei Marqus de Caceres kennt jeder, der schon mal in Spanien Ferien gemacht hat. Denn man findet deren Weine auf gefühlt jeder vernünftigen Weinkarte. Aber auch bei uns – und in total 120 Ländern – sind die Labels von Marques de Caceres omnipräsent, ist doch das Gut eines der grössten in der Rioja und eines der führenden in Sachen Export. Und dies, ohne gross Tradition zu haben, denn es wird erst 1970 vom Wein-Pionier Enrique Forner gegründet. Laut einem Bericht von Wine Intelligence zum spanischen Weinmarkt im Jahr 2021 ist Marques de Caceres die leistungsstärkste Rioja-Marke. In der Schweiz führt Discounter Denner die Weine, aber auch einige Top-Weinhändler. Vier Weine, verkostet von Alain Kunz:

  • Antea Blanco 2021: 87/100 (14.90 Franken)
  • Rosado Excellens 2022: 89/100 (12.90 Franken für Jahrgang 2024)
  • Generacion MC 2019 (100% Tempranillo): 92/100 (45 Franken)
  • Gaudium 2018 (Foto): Verhaltene Nase, tief, dunkle Früchte; saftig, Schmelz, sehr konzentriert, ätherisch, frisch, kräuterig, totale Mundfülle, lang. 93-94/100 (59 Franken für Jahrgang 2021)

(Die Weine gibts bei www.ullrich.ch)

La Rioja Alta: Authentisch und für jedes Portemonnaie

Ich gebe ja zu: Ich bin Fan der Weine von La Rioja Alta, auch einem historischen Gut, das aus dem Barrio de la Estacion stammt, dem legendären Bahnhofsviertel in Haro. Denn die Weine sind sowas von authentisch! Und sie decken alle Paletten von Finanzkraft für den Erwerb ab. Den Wein der Finca San Martin gibts bereits für gut 15 Franken – und der notiert schon mit 90 Punkten! Das zieht sich dann in regelmässigen Preis- und Punkteabständen bis zur magischen Gran Reserva 890, die fraglos zu den besten Weinen der Rioja zählt, ja von ganz Spanien. 2020 haben wir dem Gut eine grosse Story gewidmet, die hier nachzulesen ist. Deshalb ohne weitere Einleitungsworte zu den Ratings von Alain Kunz:

  • Finca San Martin Rioja Crianza 2020: 90/100 (15.80. www.wyhusbelp.ch)
  • Finca San Martelo Rioja Reserva 2019: 92-93/100 (29.90 www.wyhusbelp.ch)
  • Viña Alberdi Rioja Reserva 2019: 92/100 (19.95 Franken. www.flaschenpost.ch)
  • Viña Ardanza Rioja Reserva 2017: 92-93/100 (33.90 für Jahrgang 2019. www.wyhusbelp.ch)
  • Viña Arana Rioja Gran Reserva 2016: 93/100 (42 Franken. www.wyhusbelp.ch)
  • 904 Rioja Gran Reserva 2015: Tiefe, komplexe Nase, Tabak, Espresso, Kirschen und Zwetschgen; Frische, smoothe Tannine, Tannennadeln, ätherisch, enorme Länge. 94/100 (58.95 Franken. www.flaschenpost.ch)
  • 890 Rioja Gran Reserva 2010: Amarena-Kirschen, Tiefe, rauchig, leicht portish, jedenfalls sehr reif daherkommend; Schmelz, Power, nun plötzlich erstaunliche Frische, erdige Rioja-Typizität, elegant, leichtfüssig, florales, superlanges Finale. 95/100 (149.95 Franken. www.flaschenpost.ch. 336.30 Franken für die Magnum 2010 bei www.wyhusbelp.ch)
Fernando Goy von der Kellerei La Rioja Alta mit einer Flasche Gran Reserva 890.
Alain Kunz

Ich gebe ja zu: Ich bin Fan der Weine von La Rioja Alta, auch einem historischen Gut, das aus dem Barrio de la Estacion stammt, dem legendären Bahnhofsviertel in Haro. Denn die Weine sind sowas von authentisch! Und sie decken alle Paletten von Finanzkraft für den Erwerb ab. Den Wein der Finca San Martin gibts bereits für gut 15 Franken – und der notiert schon mit 90 Punkten! Das zieht sich dann in regelmässigen Preis- und Punkteabständen bis zur magischen Gran Reserva 890, die fraglos zu den besten Weinen der Rioja zählt, ja von ganz Spanien. 2020 haben wir dem Gut eine grosse Story gewidmet, die hier nachzulesen ist. Deshalb ohne weitere Einleitungsworte zu den Ratings von Alain Kunz:

  • Finca San Martin Rioja Crianza 2020: 90/100 (15.80. www.wyhusbelp.ch)
  • Finca San Martelo Rioja Reserva 2019: 92-93/100 (29.90 www.wyhusbelp.ch)
  • Viña Alberdi Rioja Reserva 2019: 92/100 (19.95 Franken. www.flaschenpost.ch)
  • Viña Ardanza Rioja Reserva 2017: 92-93/100 (33.90 für Jahrgang 2019. www.wyhusbelp.ch)
  • Viña Arana Rioja Gran Reserva 2016: 93/100 (42 Franken. www.wyhusbelp.ch)
  • 904 Rioja Gran Reserva 2015: Tiefe, komplexe Nase, Tabak, Espresso, Kirschen und Zwetschgen; Frische, smoothe Tannine, Tannennadeln, ätherisch, enorme Länge. 94/100 (58.95 Franken. www.flaschenpost.ch)
  • 890 Rioja Gran Reserva 2010: Amarena-Kirschen, Tiefe, rauchig, leicht portish, jedenfalls sehr reif daherkommend; Schmelz, Power, nun plötzlich erstaunliche Frische, erdige Rioja-Typizität, elegant, leichtfüssig, florales, superlanges Finale. 95/100 (149.95 Franken. www.flaschenpost.ch. 336.30 Franken für die Magnum 2010 bei www.wyhusbelp.ch)
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