Darum gehts
Russland greift die Ukraine unvermindert an
Gleichzeit häufen sich Nato-Luftraumverletzungen
Experten sind sich sicher: Putin testet das Bündnis
Trump geht auf Distanz zu Putin
Mindestens 25 Tote in der Ukraine nach russischen Angriffen
Von Daniel Macher, Redaktor am Newsdesk
Während sich die russischen Attacken auf ukrainische Städte weiter massiv intensivieren, bleibt die internationale Reaktion – allen voran aus den USA – auffallend zurückhaltend. Das beklagt nun auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski in einer neuen Botschaft auf Telegram.
Laut Selenski habe Russland in der Nacht über 470 Angriffsdrohnen sowie 48 Raketen verschiedener Typen auf die Ukraine abgefeuert. Besonders betroffen seien die Regionen Ternopil, Charkiw, Iwano-Frankiwsk und Lemberg. In Ternopil trafen die Geschosse neunstöckige Wohnhäuser; mehrere Brände brachen aus, es gebe mindestens 19 Tote. Unter den Trümmern könnten noch Menschen liegen, hiess es.
Auch Charkiw wurde ab dem Abend massiv angegriffen – Dutzende Verletzte, darunter Kinder, und Schäden an Energieversorgung, Verkehr und ziviler Infrastruktur. In mehreren weiteren Regionen – darunter Kiew, Mykolajiw, Tscherkassy, Tschernihiw und Dnipropetrowsk – gab es zusätzliche Einschläge.
Nach Angaben der Behörden wurden insgesamt mindestens 25 Menschen getötet, darunter drei Kinder. Zudem wurden 73 Menschen bei den «massiven kombinierten russischen Angriffen» auf Wohnhäuser und Industrieanlagen in der Stadt Ternopil verletzt, wie das ukrainische Innenministerium in Onlinediensten mitteilte.
Selenski betont, jeder dieser «dreisten Angriffe auf das normale Leben» zeige, dass der internationale Druck auf Russland nicht ausreiche. Die Ukraine brauche dringend Raketen für die Luftabwehr, zusätzliche Systeme, stärkere Flugzeuge und mehr Drohnen, um Menschenleben zu schützen. Russland müsse «zur Rechenschaft gezogen» werden.
Russland: Ukraine greift wieder mit ATACMS-Raketen an
Von Daniel Macher, Redaktor am Newsdesk
Die Ukraine hat erstmals wieder mit US-Raketen vom Typ ATACMS im russischen Hinterland angegriffen – diesmal die Region Woronesch. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte Angaben des ukrainischen Generalstabs zum Einsatz dieser weitreichenden Raketen.
Insgesamt seien vier ATACMS zerstört worden. Dem Ministerium in Moskau zufolge wurden durch Trümmer abgeschossener Raketen das Dach eines gerontologischen Zentrums, ein Heim für Waisen und ein Privatgrundstück getroffen. Es gebe weder Tote noch Verletzte in der Zivilbevölkerung.
Mehr zur Verwendung und Schlagkraft der ATACMS kannst du im Text meines Kollegen Denis Molnar nachlesen.
US-Präsident Donald Trump hatte Medien zufolge nach einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenski im September die Bereitschaft erklärt, die Beschränkungen für den Einsatz weitreichender US-Raketen aufzuheben. Es handelt sich laut russischen Medien nun um den ersten Einsatz der ATACMS-Raketen seit Trumps Amtsantritt. Unter Trumps Vorgänger Joe Biden hatte es bereits solche Angriffe gegen Ziele in Russland gegeben.
Dutzende Verletzte bei Drohnenangriff auf Charkiw gemeldet
Von Daniel Macher, Redaktor am Newsdesk
Der österreichische Militärexperte Markus Reisner warnte jüngst in einem Interview mit dem deutschen Nachrichtenportal «n-tv» vor einer neuen Eskalationsstufe im Ukraine-Krieg. Russland versuche, die Ukraine systematisch zu schwächen, indem es die zivile Infrastruktur in den Wintermonaten angreift. Wie der Winter dadurch als Waffe wird, kannst du im Text meiner Kollegin Janine Enderli nachlesen.
Weiter heisst es, Moskau bediene inzwischen mehrere Ebenen gleichzeitig, so der Experte. Neben den grossflächigen Raketen- und Drohnenangriffen in der Ukraine setze Russland zunehmend auf hybride Methoden, die Europa direkt betreffe. Russland gehe demnach «all in»: Neben der militärischen Eskalation an der Front nehme auch die Zahl rätselhafter Vorfälle in Europa zu.
Unterdessen gehen die Angriffe auf die Ukraine unvermindert weiter: Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ostukrainische Grossstadt Charkiw sind Berichten zufolge mehr als 30 Menschen verletzt worden – darunter mehrere Kinder.
Die Attacke habe die Stadt in der Nacht getroffen, mehrere Gebäude beschädigt und Brände ausgelöst, teilten Bürgermeister Ihor Terechow und die regionale Militärverwaltung laut ukrainischen Medien mit. Ein Supermarkt sei zerstört, ein neunstöckiges Wohnhaus nach einem Treffer evakuiert worden. Aufnahmen aus Charkiw zeigten zahlreiche ausgebrannte Fahrzeugwracks.
Besuch in Türkei am Mittwoch: Selenski will Friedensgespräche «wiederbeleben»
Von Daniel Macher, Redaktor am Newsdesk
Es läuft nicht gut für die Ukraine. Nicht nur militärisch steht das Land unter Druck, sondern auch politisch. Durch den Korruptionsskandal verliert die Regierung an Glaubwürdigkeit. Für Präsident Wolodimir Selenski soll es jedoch auch Chance sein, behauptet mein Kollege Samuel Schumacher. Mehr dazu erfährst du hier.
Doch Selenski kämpft nicht nur gegen seinen Gegner im Inneren. Für Mittwoch kündigte der Präsident deshalb Gespräche in der Türkei an, um die festgefahrenen Friedensverhandlungen mit Russland wiederzubeleben, schrieb er auf X. US-Sondergesandter Steve Witkoff wird ebenfalls an dem Treffen teilnehmen, schreibt die ukrainische Nachrichtenagentur UNN. Zudem soll der Austausch von Kriegsgefangenen erneut angestossen werden.
Unterdessen ist im ukrainischen Donauhafen Ismajil ein russischer Luftangriff auf ein türkisches LNG-Tankschiff niedergegangen. Auf der «Orinda» brach nach einem Treffer der Pumpanlage ein Brand aus. Die 16-köpfige Crew wurde laut türkischen Medien evakuiert.
Katastrophenschützer, darunter Robotereinheiten, bekämpfen den Brand. Eine Evakuation in der Ukraine war nicht nötig, auf rumänischer Seite wurden jedoch die Dörfer Plauru und Ceatalchioi vorsorglich geräumt. Die Donauhäfen, essenziell für Getreideexporte und Energieimporte, sind immer wieder Ziel russischer Angriffe.
Putins Armee kesselt die Ukraine in Pokrowsk ein
Von Johannes Hillig, Redaktor am Newsdesk
Die Russen machen Druck. Sie versuchen, die weiter Ukraine zu erobern. Besonders im Fokus: Pokrowsk. Seit über einem Jahr ist die Stadt hart umkämpft. Warum gerade dieser Ort so wichtig ist, hat sich auch meine Kollegin Janine Enderli gefragt und deswegen mit Klemens Fischer (61), Geopolitik-Experte der Kölner Universität, gesprochen. Hier findest du den Artikel.
Um die Stadt Pokrowsk und Myrnohrad zu erobern, rücken die Russen Stück für Stück vor. Am Wochenende konnte die russische Armee zwei weitere Ortschaften im Süden der Ukraine erobern. Konkret geht es um die Dörfer Riwnopillja und Mala Tokmatschka. Moskau hatte bereits in den vergangenen Tagen die Einnahme zweier Dörfer in der Region verkündet.
Damit flankieren die Russen die beiden Städte Pokrowsk und Myrnohrad. So wird es für die Ukrainer schwerer, die beiden Orte zu verteidigen.
Bürgermeister berichtet von «massivem» Angriff auf Kiew
Von Natalie Zumkeller, Redaktorin am Newsdesk
Drohnen, Luftalarm, mehrere Brände: Wie der Bürgermeister von Kiew in der Nacht auf Freitag auf Telegram schreibt, kam es zu «einem massiven Angriff des Feindes auf die Hauptstadt». Die Luftabwehr stand stundenlang im Einsatz – dennoch konnten zahlreiche der rund 430 eingesetzten russischen Drohnen, Raketen und Marschflugkörper Schäden anrichten.
In mehreren Stadtteilen brachen durch die Explosionen der Shahed-Drohnen Feuer aus. Laut der Militärverwaltung in Kiew brennen mehrere Wohnhäuser, auch Autos stehen in Flammen. «Die Russen greifen Wohngebäude an», erklärte der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko, in Onlinenetzwerken.
Die Lage ist dramatischer, als zunächst gemeldet: Mindestens vier Menschen wurden getötet, 27 weitere verletzt, wie Tkatschenko später bestätigte. 15 Verletzte mussten im Spital behandelt werden. Unter den Betroffenen befindet sich auch eine schwangere Frau. Infolge der Angriffe fielen in Teilen der Stadt Strom- und Wasserversorgung aus, Abschnitte des Heizungsnetzes wurden beschädigt – die Fernwärmeversorgung ist teilweise unterbrochen.
Präsident Wolodimir Selenski sprach in sozialen Medien von einem «hinterhältigen Beschuss» und veröffentlichte Bilder schwer zerstörter Gebäude. Der Angriff habe darauf abgezielt, «Menschen und ziviler Infrastruktur maximalen Schaden zuzufügen». Selenski zufolge war Kiew das Hauptziel, doch auch die Region um die Hauptstadt sowie die Gebiete Charkiw und Odessa wurden getroffen. In der Region Sumy wurde nach vorläufigen Angaben eine Hyperschall-Rakete vom Typ Zirkon eingesetzt.
Es ist nicht der erste grosse Angriff auf die ukrainische Hauptstadt – immer wieder kommt es zu nächtlichen Drohnenattacken. Momentan dürften sich die ukrainischen Streitkräfte jedoch hauptsächlich auf die Stadt Pokrowsk konzentrieren. Wieso es so wichtig ist, dass die Ukraine die Stadt hält, erklärt dir meine Kollegin Janine Enderli in diesem Artikel.
Falsche Versprechungen: 200 Kenianer kämpfen in Russland
Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk
Russland stellt ihnen einen guten Lohn und ein Visa in Aussicht, dann landen sie an der Front: Mehr als 200 Kenianer sollen nach Angaben der kenianischen Regierung derzeit auf russischer Seite im Krieg gegen die Ukraine kämpfen.
Wie das Aussenministerium mitteilte, sind die Netzwerke, die Freiwillige anwerben, sowohl in Kenia als auch in Russland aktiv. Die Rekrutierung hat System und richtet sich vornehmlich an Bürger aus afrikanischen Ländern.
Mit falschen Versprechungen von Geld und einer Perspektive ist das Angebot Russlands, in der russischen Armee zu dienen, vor allem für Menschen, die in ihren Ländern am Rande der Gesellschaft leben, attraktiv. Mein Kollege Mattia Jutzeler hat das System in diesem Artikel erklärt.
Im Fall Kenia heisst das: Der Staat verspricht den Männern bis zu 18'000 Dollar für Visa Reisen und Unterkunft.
Die Realität im Krieg ist brutal. Die kenianische Botschaft in Moskau stellte bereits Verletzungen fest. In der Hauptstadt Nairobi kam es im September zudem zu einer Razzia, bei der 21 Personen befreit wurden, die offenbar für den Krieg vorbereitet werden sollten.
Nicht allen war klar, dass sie nach Russland reisen würden, um zu kämpfen. Sie hätten geglaubt, den russischen Staat bei Aufgaben wie dem Montieren von Drohnen, dem Umgang mit Chemikalien oder bei Malerarbeiten zu unterstützen.
Nun wankt auch die ukrainische Südfront
Von Gabriel Knupfer, Redaktor Nachtdienst
Die militärische Lage für die Ukraine spitzt sich zu. Im Osten steht die Stadt Pokrowsk seit Tagen vor dem endgültigen Fall. Und nun werden die ukrainischen Truppen auch im Süden zurückgedrängt, wie die Heeresgruppe Süd bei Facebook einräumt.
Die Armee habe sich nach intensivem Artilleriebeschuss aus mehreren Ortschaften nordöstlich der Kleinstadt Huljajpole zurückziehen müssen. Zuvor seien 2000 Geschosse auf die ukrainischen Stellungen niedergegangen.
Der Grund für den russischen Vormarsch ist der Gleiche wie im Osten der Ukraine: Es fehlt den Verteidigern an Soldaten und Material, vor allem bei den Drohnen ist die russische Überlegenheit fatal.
Unter den ukrainischen Soldaten breitet sich derweil Gasbrand aus, wie Kollege Georg Nopper schreibt. Die Krankheit ist vor allem aus den Schützengräben des Ersten Weltkriegs bekannt. Sie führt unbehandelt fast immer zum Tod.
Die Probleme schlagen auf die Moral der Truppen: Alleine im Oktober verzeichnete die Ukraine 20'000 Fahnenfluchten. Die Dunkelziffer soll um einiges höher liegen. Viele Menschen wehren sich zudem gegen Zwangsrekrutierungen im Hinterland.
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach offiziellen Angaben gut eine Million Mann unter Waffen. Etwa 200'000 sollen entlang der über 1200 Kilometer langen Frontlinie im Einsatz sein. Auf russischer Seite sind nach Angaben aus Moskau und Kiew zwischen 600'000 und 700'000 Soldaten in der Ukraine eingesetzt.
Wegen ukrainischen Drohnen: Russland sperrt SIM-Karten nach Einreise
Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk
In Russland bleiben neu ankommende Handys erst einmal stumm – zumindest digital. Aus Angst vor ukrainischen Drohnen lässt der Kreml SIM-Karten nach der Einreise für 24 Stunden sperren, berichtet das osteuropäische Medium Nexta auf X. Zuvor wunderten sich einige Ankommende, dass sie kein Taxi mehr bestellen konnten oder keinen Internetempfang hatten.
Offiziell nennt das Digitalministerium die Zwangspause für seine Bürger «Abkühlphase». «Wenn eine SIM-Karte aus dem Ausland nach Russland gelangt, muss zunächst bestätigt werden, dass sie von einer Person verwendet wird und nicht in eine Drohne eingebaut ist», erklärte das Ministerium bei Telegram seinen Schritt. SIM-Karten mit mobilem Internet könnten sich in feindlichen Drohnen befinden und so zur Navigation genutzt werden.
In der Abklärungszeit funktioniert weder das Internet noch das Empfangen von SMS. Das Einzige, was noch geht, ist Telefonieren.
Durch die Sperrung werden die Bürger besser geschützt, heisst es. Die Wiederherstellung des Zugangs zum Internet sei laut Digitalministerium auch vor Ablauf der 24 Stunden möglich – über eine Autorisierung beim Mobilfunkanbieter, einen direkten Link oder Anruf.
Russischer Vize-Ministerpräsident berichtet von «Safari» in der Ukraine
Von Marian Nadler, Redaktor am Newsdesk
Bei diesen Aussagen läuft es einem kalt den Rücken runter: Was der russische Vize-Ministerpräsident Juri Trutnew (69) in einem vom Social-Media-Kanal «Nexta» weiter verbreiteten Video sagt, tönt nach purer Mordlust. In einem Interview mit dem bekannten russischen Kriegsblogger Semjon Pegow, das auf Telegram veröffentlicht wurde, prahlt Putins Gesandter für den Fernen Osten, er sei in die Ukraine gereist, «um mit einem Scharfschützengewehr zu schiessen».
Der Vizepremier berichtete von einem zurückliegenden Besuch der Front bei Wuhledar. Dort, so Trutnew, habe er auf Ukrainer «wie auf einer Safari» geschossen. Trutnew schwärmt weiter von der Einnahme der Stadt und dass «fast keine Gebäude mehr stehen geblieben» seien.
Fast schon euphorisch wirkt Trutnew in dem Video. Putin wird solche Aussagen gerne hören. Andere, etwa der Internationale Gerichtshof in Den Haag, der einen internationalen Haftbefehl gegen Putin erlassen hat, wohl eher nicht. Und: Putins Wohlwollen kann man sich schnell verspielen, wie mein Kollege Georg Nopper hier an mehreren prominenten Beispielen aufzeigt.
Es ist unklar, wann genau Trutnews Einsatz als Scharfschütze stattfand. Seine Reisen in die Region Donezk seit Februar 2022 sorgten wiederholt für Schlagzeilen in den russischen Medien. Im Februar 2023 soll er bei einem Besuch in der Gegend um Wuhledar Soldaten der 155. Marinebrigade Lobajew-Scharfschützengewehre übergeben haben, schreibt das unabhängige russischsprachige Nachrichtenportal «Meduza».
Abgeordneter will, dass Putin-Armee Angriff auf Pentagon übt
Von Marian Nadler, Redaktor am Newsdesk
Das russische Säbelrasseln gegen den Westen nimmt kein Ende. Nachdem Kremlchef Wladimir Putin (73) zuletzt mehrere angebliche Superwaffen präsentiert hatte, kommt nun eine brisante Forderung von einem Mitglied der russischen Staatsduma.
Der Unterhaus-Abgeordnete Michail Scheremet, der die von Russland annektierte Halbinsel Krim vertritt, hat gefordert, dass die Truppen des Landes einen Atomangriff auf massstabsgetreue Nachbildungen westlicher Wahrzeichen üben sollen. Er bezeichnete dies laut dem russischen Nachrichtenportal «news.ru» als eine Demonstration, die dazu diene, den Westen «abzukühlen». Der Vorstoss erfolgte just zu einem Zeitpunkt, an dem Putin die Kreml-Behörden angewiesen hatte, Vorschläge hinsichtlich möglicher Atomtests auszuarbeiten.
Zuvor hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow die von Russland entwickelte Interkontinentalrakete Sarmat bereits als «Schutzschild gegen Hitzköpfe» bezeichnet. Mehr zu den angeblichen russischen Wunderwaffen liest du hier in meinem Artikel.
Scheremet sagte, Russland habe seiner Ansicht nach zu lange versucht, mit dem feindseligen Westen, einen Kompromiss zu finden. «Es ist längst überfällig, Nachbildungen des Pentagons, Big Ben und des Eiffelturms zu errichten und eine nukleare Vergeltungsdemonstration gegen diese Ziele durchzuführen», so seine Schlussfolgerung. Er argumentierte, ein solcher simulierter Angriff würde eine deutliche Warnung aussenden. «Dies wird ein Signal sein, das unsere Gegner verstehen. Es wird ihre aufgeheizte Stimmung für viele Jahre dämpfen.»
Am Freitag warnte der Chef des operativen Führungskommandos der deutschen Bundeswehr in einem Reuters-Interview zwar nicht vor einem Atomangriff, aber vor einem russischen Angriff auf Nato-Gebiet «in kleinerem Massstab schon morgen». Bei weiterer Aufrüstung hält Alexander Sollfrank (58) auch einen grossangelegten Angriff bis 2029 denkbar. Die aktuelle russische Strategie nannte er «Kriegsführung mit Angstmachen».