SMI, Dow Jones, DAX – was ist das eigentlich?
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Leitindizes erklärt:SMI, Dow Jones, DAX – was ist das eigentlich?

Tag der Wahrheit!
Börse zittert vor Trumps Zoll-Ankündigung

Wie geht es den Schweizer Firmen? Was läuft an der Wall Street? Und wie entwickelt sich der Bitcoin- und Goldpreis? Im Liveticker halten wir dich über die neusten Entwicklungen an den Märkten auf dem Laufenden.
Publiziert: 09:03 Uhr
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Aktualisiert: 09:04 Uhr
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Blick Wirtschaftsdesk
09:04 Uhr

Börse zittert vor Trumps Zoll-Ankündigung

Von Nicola Imfeld, Teamlead Wirtschafts-Desk

Zwei Trump-Posts auf Truth Social in der Nacht auf Montag verbreiten Nervosität an den Börsen – auch in der Schweiz. Abwarten ist angesagt. Der SMI startete quasi unverändert mit 0,07 Prozent im Minus. Auch in Deutschland und Frankreich präsentieren sich die Aktienmärkte stabil, nachdem der japanische Nikkei mit einem Minus von 0,6 Prozent in die Woche startete. 

Die Anspannung auf Trumps Zollankündigung am Montag ist spürbar. Lanciert hat der US-Präsident den Tag der Zoll-Entscheidung mit den zwei Nachrichten auf seiner Plattform Truth Social gleich selbst.

Da ist einerseits dieser Post: «Ich freue mich, ankündigen zu können, dass die USA Zoll-Briefe und/oder Abkommen mit verschiedenen Ländern aus der ganzen Welt um 12 Uhr versenden wird.» 

Das bedeutet: Heute wissen wir bezüglich Zölle mehr. Die dreimonatige Frist, die Trump nach seinem Zoll-Hammer im April den Ländern wie der Schweiz gewährt hat, läuft eigentlich erst in der Nacht auf Mittwoch aus. Aber die Märkte erwarten schon heute um 12 Uhr USA-Zeit, 18 Uhr Schweizer-Zeit, mehr Infos zu den Strafzöllen oder etwaige Deals. Eine Übersicht zu den Zöllen haben wir für dich hier zusammengestellt.

Trumps zweiter Post richtete sich gegen die BRICS-Staaten, die sich aktuell gerade in Rio de Janeiro zum Gipfel treffen (darunter Länder wie Brasilien, China, Iran oder Russland): «Jedes Land, das sich der antiamerikanischen Politik der Brics anschliesst, wird mit einem zusätzlichen Zollsatz von 10 Prozent belastet. Es wird keine Ausnahmen von dieser Politik geben.» 

Das bedeutet: Trump will die Gegenspieler der USA treffen. Denn das Brics-Bündnis ist eine Antwort von China, Russland und Co. auf die Weltmacht Amerika. Sie versuchen gemeinsam, die Dominanz des US-Dollars zu brechen, und arbeiten an einer neuen Weltwährung, wie Kollege Gabriel Knupfer in einer Analyse im Februar geschrieben hat. Für Trump und die USA ist das eine Gefahr – und deshalb antwortet er nun mit Zöllen.

Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire
07:27 Uhr

Riesen-Wirbel um Traktor-Firma Aebi bei Börsenstart

Von Nathalie Benn, Redaktorin Wirtschafts-Desk

Verwirrung beim Börsenstart des Schweizer Landwirtschaftsmaschinen-Herstellers Aebi Schmidt mit Hauptsitz in Frauenfeld TG: Das Unternehmen ist heute offiziell an der US-Technologiebörse Nasdaq gestartet. Gemäss diversen amerikanischen Medien wie «CNBC» oder «Yahoo» ist die Aktie um 80 Prozent abgestürzt. Der Eröffnungskurs wird bei 83 Dollar angegeben. Das ist allerdings nicht der korrekte Eröffnungskurs – die offizielle Angabe wurde aufgrund eines einzelnen Trades gestern vor Börsenstart – in der Höhe von 83 Dollar – falsch angezeigt. 

Stattdessen liegt der Einstandskurs bei rund 12 Dollar. Aktuell notiert die Aebi-Aktie bei 17.50 Dollar – was einem Plus von rund 45 Prozent entspricht. Damit beträgt der Börsenwert rund 1,4 Milliarden Dollar. Warum die Aktie mit dem Kürzel AEBI erst heute Mittwoch richtig losgelegt hat, erklärt Wirtschaftsredaktor Michael Hotz.

01.07.2025, 11:30 Uhr

Exodus bei US-Anleihen – Anleger verkaufen im grossen Stil

Von Nicola Imfeld, Teamlead Wirtschafts-Desk

Institutionelle Anleger kehren den US-Staatsanleihen, auch Staatsobligationen genannt, derzeit in Scharen den Rücken. Laut Daten des Analyseunternehmens EPFR haben sie im zweiten Quartal fast 11 Milliarden Dollar aus langlaufenden US-Obligationenfonds abgezogen – der stärkste Rückgang seit der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. Bei Staatsanleihen fungiert der Staat als Schuldner – in diesem Fall die USA.

Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Die USA stehen unter akutem Schuldenstress. Trumps vorangetriebenes Steuer- und Ausgabengesetz durfte das Haushaltsdefizit weiter anschwellen lassen, warnen Experten. Anleger befürchten deshalb: Die Inflation könnte nochmals angefacht werden. Und langfristige Anleihen sind dafür besonders empfindlich. Denn: Eine hohe Teuerung frisst die Zinsen über die Jahre weg.

Im Gegenzug boomen kurzlaufende US-Obligationen. Über 39 Milliarden Dollar sind dort seit April reingeflossen – Anleger sichern sich also lieber hohe, kurzfristige Renditen als langfristige Anleihen, die in normalen Zeiten fast schon als «sichere Wette» gelten.

Droht dem US-Anleihenmarkt nun ein Beben? Noch nicht, sagt US-Fondsmanager Andrzej Skiba gegenüber der «Financial Times». «Wir sehen das noch nicht kommen. Es könnte aber zu kleinen Erschütterungen auf den Finanzmärkten kommen.» 

Entscheidend dürfte der Sommer sein. Was macht Donald Trump am 9. Juli – dem «Deadline-Day» für seine globalen Strafzölle? Und kommt sein Steuergesetz im Kongress durch? Was dieses beinhaltet – und welche Folgen das Gesetz haben könnte –, hat Blick-Ausland-Redaktor Guido Felder analysiert.

Foto: IMAGO/UPI Photo
30.06.2025, 13:38 Uhr

Dollar-Debakel jetzt mit historischem Ausmass

Von Nicola Imfeld, Teamlead Wirtschaft-Desk

Der US-Dollar wird schwächer und schwächer – und das in einem Ausmass, das es seit über 50 Jahren nicht mehr gegeben hat. Seit Jahresbeginn hat der Dollar über 10 Prozent gegenüber anderen Leitwährungen wie Euro, Yen, Pfund oder Franken eingebüsst. Damit erlebt die Weltleitwährung das schwächste erste Halbjahr seit 1973 und dem Ende des Bretton-Woods-Systems, das nach dem Zweiten Weltkrieg als umfassende Neuordnung der Weltwirtschaft eingeführt wurde.

Besonders Donald Trumps (79) zweiter Einzug ins Weisse Haus drückt den Dollar-Kurs. Seine aggressive Zollpolitik und der geplante, massive Schuldenaufbau durch sein Steuerpaket lassen Investoren weltweit den Rückzug antreten. Die Glaubwürdigkeit der US-Notenbank Fed wird durch den Präsidenten ebenso infrage gestellt wie die Rolle des Dollars als sicherer Hafen, schreibt die «Financial Times».

Besonders bitter für US-Anleger: Trotz Allzeithochs an der Wall Street hinken die Renditen – umgerechnet in Euro oder Franken – wegen des schwachen Dollars deutlich hinterher. Und während viele zum Jahresanfang mit einem starken «Greenback» – so wird der US-Dollar genannt – gerechnet hatten, profitieren nun der Euro oder der Schweizer Franken. Gegenüber dem Franken ist der Dollar letzte Woche unter die 80-Rappen-Marke gefallen. 

Für Trump und die USA hat ein schwächerer Dollar auch Vorteile: Er macht US-Exporte wettbewerbsfähiger, weil amerikanische Produkte im Ausland günstiger werden. Das kann das Handelsbilanzdefizit verringern – ein zentrales Anliegen von Trump. Andererseits steigt durch eine schwache US-Währung auch der Inflationsdruck in Amerika. 

Die Theorie, dass Trump bewusst eine Schwächung des Dollars in Kauf nimmt, hält sich bei Beobachtern hartnäckig. Einerseits hat sich der US-Präsident wiederholt gegen einen «zu starken Dollar» ausgesprochen. Andererseits würden die immensen Schulden Amerikas, die der US-Präsident mit dem geplanten Steuergesetz noch weiter aufblähen wird, günstiger werden. Gut möglich also, dass Trump sich über das historisch schlechte Abschneiden seiner Währung freut. 

Foto: keystone-sda.ch
26.06.2025, 16:33 Uhr

Nach Nato-Gipfel: Aktien von Rüstungskonzerne legen kräftig zu

Von Nicola Imfeld, Teamlead Wirtschafts-Desk

«Europa wird die Verteidigungsausgaben in grossem Stil erhöhen», sagte Nato-Chef Mark Rutte (58) am gestrigen Nato-Gipfel in Den Haag. Der Schritt ist tatsächlich historisch: Die Mitgliedstaaten haben sich verpflichtet, bis 2035 fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Verteidigung auszugeben. Damit hat sich US-Präsident Donald Trump (79), der diese Erhöhung bereits in seiner ersten Amtszeit gefordert hatte, endgültig durchgesetzt. 

Vom Nato-Gipfel profitieren direkt auch die grossen europäischen Rüstungskonzerne. Am Donnerstag kletterten die Kurse durchs Band: 

  • die deutsche Waffenschmiedde Rheinmetall: +4,4 Prozent

  • der britische Konzerns BAE Systems: +3,1 Prozent
  • der italienische Konkurrent Leonardo: +2,7 Prozent
  • der französische Gigant Thales: +2,2 Prozent

Noch beeindruckender ist die Rally der Rüstungskonzerne seit Donald Trumps Wahlsieg vom 4. November 2024. Die Anlegerinnen und Anleger haben die Lage rückblickend richtig eingeschätzt: Mit Trump im Weissen Haus würden sich die Europäer nicht mehr vollständig auf die USA verlassen können – und müssen vorwärtsmachen. 

Im März verkündete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) ein 800 Milliarden Euro Programm für die Aufrüstung des europäischen Kontinents. Wirtschaftsredaktor Michael Hotz analysierte damals, wo die Rüstungskonzerne des alten Kontinents im Vergleich mit den USA und China stehen.

Wie heftig die Aktienkurse der Rüstungskonzerne in Europa in den letzten knapp acht Monaten profitiert haben, zeigt die folgende Übersicht von Blick. Die Kursgewinne sind berechnet vom 4. November 2024 (Trumps Amtsantritt) bis heute, 26. Juni 2025:

  • Rheinmetall: +290,8 Prozent
  • Leonardo: +120,1 Prozent
  • Thales: +70,3 Prozent
  • BAE Systems: +50,7 Prozent

Foto: keystone-sda.ch
26.06.2025, 15:14 Uhr

Dollar immer billiger – nun weniger als 80 Rappen wert

Von Michael Hotz, Redaktor Wirtschafts-Desk

Der Kursverlust beim Dollar hält an: Die US-Währung ist derzeit weniger als 80 Rappen wert. Derzeit gibt es für einen Dollar 0.7993 Franken – so wenig wie seit 2011 nicht mehr. 

Auslöser für den bröckelnden «Greenback» ist laut Analysten ein Bericht des «Wall Street Journal». Laut der amerikanischen Wirtschaftszeitung macht US-Präsident Donald Trump (79) vorwärts bei der Suche nach einem neuen Notenbankchef. Der aktuelle Fed-Präsident Jerome Powell, der sich zu einem Gegenspieler von Trump entwickelt hat, scheidet nächstes Jahr aus dem Amt. Trump denke darüber nach, bereits im Herbst den Kandidaten für die Powell-Nachfolge bekanntzugeben, so das «Wall Street Journal». 

Ende des Livetickers
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