Darum gehts
- Peter Thiel: Mächtiger Tech-Milliardär und Förderer von Donald Trump
- Thiel investierte früh in Facebook und gründete den einflussreichen Founders Fund
- Founders Fund verwaltet 17 Milliarden Dollar und sammelte kürzlich 4,6 Milliarden ein
Donald Trump (78) hier, Donald Trump da. Jeden Tag und in grosser Anzahl trudeln aus dem Weissen Haus neue Ankündigungen des US-Präsidenten ein. Seit der wankelmütige Republikaner am 20. Januar ins Oval Office eingezogen ist, hat er 2262 Posts bis letzten Sonntag auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social abgesetzt. Das sind 17 Beiträge pro Tag – mehr als dreimal so viele wie während seiner ersten Amtszeit, wie die «Washington Post» ausgerechnet hat. Trump ist allgegenwärtig. Während der Strippenzieher seiner Politik schön im Hintergrund bleibt: Peter Thiel (57).
Der deutsch-amerikanische Tech-Milliardär war einer der ersten grossen Förderer von Trump. Schon früh unterstützte er die politischen Ambitionen des jetzigen Präsidenten mit einer Million Dollar. Und er gilt auch als Wegbereiter von J. D. Vance (40), dem aktuellen Vize-Präsidenten und möglichen Trump-Nachfolger. Und aktuell sorgt er für Aufsehen als Financier der Enhanced Games, einem Sportevent mit gedopten Sportlern. Peter Thiel ist unglaublich mächtig – dank seiner Erfolge als Unternehmer und Investor. Wie aber hat er sein Universum aufgebaut? Und wo hat er überall seine Finger drin? Der Aufstieg des nerdigen, radikalen Unternehmers, der gerne gegen den Strom schwimmt, in vier Punkten.
Paypal – Ursprung der Tech-Bros.
Paypal war Thiels Einstieg in den grossen Tech-Zirkus. 1998 gegründet, fusionierte sein Start-up Confinity später mit Elon Musks (53) X.com (nicht zu verwechseln mit dem Twitter-Nachfolger X) – und stieg unter dem Namen Paypal zur digitalen Bank der frühen Nullerjahre auf. 2002 verkauften Thiel und seine Mitstreiter die Firma für 1,5 Milliarden Dollar an Ebay.
Mit an Bord war ein Team, das später als Paypal-Mafia bekannt wurde. Deren Mitglieder sind namhafte Persönlichkeiten: Elon Musk leitet heute SpaceX, Tesla und den Kurznachrichtendienst X. Zudem war er lange Trumps engster Verbündeter und Berater, bis er es sich jetzt mit dem US-Präsidenten verscherzte. Reid Hoffman (57) gründete Linkedin und sitzt heute im Vorstand von Microsoft. David Sacks (53) verkaufte Yammer an Microsoft und wurde von Trump zum KI- und Krypto-Zar ernannt. Max Levchin (49) führt das Finanzunternehmen Affirm, Keith Rabois investiert bei Khosla Ventures in Start-ups mit Milliardenpotenzial. Auch die Gründer von Youtube und Bewertungsportal Yelp stammen aus dem Umfeld von Paypal. Aus einer schlichten Bezahl-App wurde die Kaderschmiede der mächtigsten Clique im Silicon Valley. Thiel selbst nutzte das Netzwerk für seine Zukunftspläne.
Facebook – vom Millionär zum Milliardär
Mit seinen Paypal-Millionen vollzog Peter Thiel den Wandel zum Investor. Sein lukrativstes Geschäft: 2004 investierte er als erster externer Geldgeber 500'000 Dollar in Facebook und erhielt dafür Unternehmensanteile von rund zehn Prozent – ein Deal, der ihn zum Milliardär machte. Den Kontakt zu Mark Zuckerberg (41) stellte Sean Parker (45) her, Mitgründer von Napster und ebenfalls früher Internetpionier.
Thiel erkannte früh das Potenzial von Plattformen. Facebook war für ihn kein soziales Netzwerk, sondern ein künftiges Monopol. Seine Plattform-Philosophie verbindet libertäre Ideale mit nationalkonservativem Denken. Er plädiert für ein Regierungsmodell, das unternehmerische Effizienz über demokratische Prozesse stellt. Technologischer Fortschritt soll laut Thiel die klassischen Nationalstaaten überflüssig machen und autonome, selbstverwaltete Gebiete ermöglichen. Facebook repräsentiert dieses Denken perfekt, einfach im virtuellen Raum. Offiziell hat sich Thiel komplett aus dem Unternehmen, das inzwischen als Konzern den Namen Meta trägt, zurückgezogen. Er soll aber trotzdem noch als Strippenzieher im Hintergrund weibeln.
Founders Fund – Kapital für eine neue Weltordnung
Ein Jahr nach seinem Einstieg bei Facebook gründete Peter Thiel gemeinsam mit Ken Howery (49) und Luke Nosek (50) sein eigenes Investmentvehikel: den Founders Fund mit Sitz in San Francisco, die Metropole neben der Tech-Hochburg Silicon Valley. Heutzutage verwaltet der Fonds rund 17 Milliarden Dollar und gilt als einer der einflussreichsten Akteure in der Tech-Welt. Erst im April 2025 sammelte die Investmentfirma 4,6 Milliarden Dollar für einen neuen Wachstumsfonds ein – deutlich mehr als geplant.
Thiels Fokus liegt längst nicht mehr auf sozialen Medien, sondern auf harter Technologie. Besonders im Visier sind Verteidigung, Raumfahrt und Energie. Ein Beispiel: Der Founders Fund war massgeblich an der jüngsten 2,5-Milliarden-Finanzierungsrunde des US-Rüstungstechnologieunternehmens Anduril beteiligt, das laut Reuters nun mit 30,5 Milliarden bewertet ist.
Gleichzeitig investiert Tech-Guru Thiel weltweit, zuletzt 49 Millionen Dollar in das Satelliten-Start-up EnduroSat aus Bulgarien. Auch in Europa wächst sein Einfluss, der Fonds steckt Geld in Firmen wie Darktrace, Stability AI und Elliptic. Die Ideologie dahinter ist klar: technologische Souveränität statt politischer Kompromiss. Partner wie Trae Stephens (41) bringen zudem christlich-konservative Werte in die Investmentstrategie rein. Gemeinsam mit dem US-Softwareriesen Palantir, das Thiel ebenfalls mitgegründet hat, arbeitet Anduril bereits an lukrativen US-Regierungsaufträgen. Der erklärte Antidemokrat Thiel will nicht nur Rendite, sondern die Weltgeschichte verändern – mit Kapital, das die politischen und gesellschaftlichen Systeme auf den Kopf stellen soll.
Enhanced Games – Traum vom ewigen Leben
Was unmöglich erscheint, sieht der nonkonformistische Entrepreneur einfach als Herausforderung. Jeder Mensch muss sterben? Nicht unbedingt, findet Thiel. Symbolhaft stehen dafür die Enhanced Games, die er im grossen Stil mitfinanziert. Die Idee: ein Sportevent, bei dem leistungssteigernde Substanzen nicht verboten, sondern ausdrücklich erlaubt sind. Olympische Spiele auf Steroiden sozusagen. Hinter dem Projekt stehen neben Thiel auch Präsidentensohn Donald Trump Jr. (47) und Aron D’Souza (40). Die Organisatoren gaben kürzlich bekannt, dass die erste Austragung 2026 in Las Vegas stattfinden soll.
Thiels Vision von der Überwindung menschlicher Grenzen zeigt sich nicht nur im sportlichen Umfeld durch die Enhanced Games. Er investiert immer wieder in Biotech-Start-ups. So unterstützte er unter anderem die Methuselah Foundation mit Millionenbeträgen – eine Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Leben signifikant zu verlängern, etwa durch die Entwicklung von Technologien zur Organerhaltung und Zellverjüngung. Diese Engagements unterstreichen: Der Tod ist für Peter Thiel kein Schicksal – sondern ein Problem, das mit Technologie und ganz viel Geld gelöst werden kann.